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Thema: Laser grün 532nm als Fokussierhilfe

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Spitzenkommentierer Avatar von Waldschrat
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    Zitat Zitat von Bastl Beitrag anzeigen
    ...
    Nun, "Grün" ist mit ~530nm Wellenlänge etwa sehr mittig im optisch sichtbaren Spektrum (VIS).
    ...
    Die Wahrscheinlichkeit das diese Bandbreite die mittlere Lage des VIS schneidet (du den Fokus des Motives triffst) ist also sehr viel größer als mit einem blauen oder einem roten Laser.
    ...
    Eben genau hier sitzen gerade meine theoretischen Zweifel an der Idee. Erst dachte ich auch, Grün ist halbwegs mittig im Spektrum, also passt es.
    Aber später dann fiel mir ein, dass Grün eher in der Mitte zwischen den beiden korrigierten Wellenlängen achromatischer Objektive liegt, und
    daher stammt meine Befürchtung, dass der Grün-Fokus nun gerade nicht den Punkt trifft, sondern weiter daneben liegen könnte als Rot und Blau.
    Diese Sorge bezieht sich auch eher auf "Altglas". Kein Zweifel besteht, dass moderne Objektive, die keinen erkennbaren Farblängsfehler haben,
    sich auch mit einem monochromatisch grünen Licht irgendwo im Busch im wahrsten Sinne des Wortes "auf den Punkt" fokussieren lassen.

    Meine Spielerein auf dem Balkon letzte Nacht waren erstmal viel versprechend.

    Ein Praxistest in der Landschaft steht noch aus. Vielleicht mache ich die ersten Versuche dann an einem Ort, wo auch eine breitbandige Lichtquelle
    (Glühlampe, Leuchtstofflampe) in gleicher Entfernung als Referenz zur Verfügung steht.


    Herzliche Grüße vom Waldschrat!




    _

  2. #2
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    Zitat Zitat von Waldschrat Beitrag anzeigen
    Aber später dann fiel mir ein, dass Grün eher in der Mitte zwischen den beiden korrigierten Wellenlängen achromatischer Objektive liegt, und
    daher stammt meine Befürchtung, dass der Grün-Fokus nun gerade nicht den Punkt trifft, sondern weiter daneben liegen könnte als Rot und Blau.
    ähm... so recht verstehe ich nicht was du meinst.
    Grün liegt IMMER mittig, egal ob ein Objektiv einen Achromaten, einen Apochromaten oder gar kein Farbkorrekturglied besitzt.
    Genau das ist ja die Aufgabe eines Apo- und A-Cromaten, das im Focuspunkt alle drei (vereinfacht ausgedrückt) Wellenlängen im Bildpunkt übereinstimmen. Somit liegt grün dann nicht in der Mitte, sonder alle Blau,Rot und Grün sind auf der Selben Längenebene.
    (zumindest so die Theorie). Solange du aber den Laserpunkt immer relativ Mittig in das Motiv Projezierst, sollte es keine Probleme geben. Zum Rand hin werden die Farblängsfehler alter Objektive deutlich größer.
    Das ist der größte Unterschied zu heutigen (teuren) Linsen. Denn Heute werden Farbfehler möglichst durch asphärische Elemente korrigiert und nicht mehr durch Achromaten. So kann man eine bessere Korrektur bei weniger Refelxionsdämpfung über die komplette Bildebene erreichen.

    Im Zentrum sind alte Objektive aber nicht unbedingt sehr viel schlechter als modernere, bzw. ist dort die Verbesserung geringer.

    Und ob du eine weiße Wand, einen grünen Busch oder ein rotes Auto damit Fokusierst ist ebenfalls vollkommen egal, da das Laserlicht ja auf der Oberflächenstruktur eines roten Autos grün reflektiert und dabei auch nicht die Wellenlänge ändert. Mit der "Farbe" des Motives hat es also überhaupt nichts zu tun.

  3. Folgender Benutzer sagt "Danke", Bastl :


  4. #3
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    Eine schöne pdf die ich gerade gefunden habe. Schau dir mal seite 34 darauf an. Dort ist visuell sehr schön dargestellt, was ich meine.
    Insgesamt ist die Ausarbeitung sehr schön grafisch dargestellt neben den mathematischen Gerundlagen.

    Hier ist der Link:
    http://www.iap.uni-jena.de/iapmedia/...p-20000724.pdf

    (über google findbar & nicht PW geschützt, daher öffentlich zugänglich)

  5. 4 Benutzer sagen "Danke", Bastl :


  6. #4
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    Zitat Zitat von Bastl Beitrag anzeigen
    ..
    Das ist der größte Unterschied zu heutigen (teuren) Linsen. Denn Heute werden Farbfehler möglichst durch asphärische Elemente korrigiert und nicht mehr durch Achromaten. ...
    Farbfehler lassen sich meines Wissens nach nicht mittels einer asphärischen Fläche korrigieren.
    Asphären sind ideal um die sphärische Aberration zu korrigieren, aber für Farbfehler untauglich.

    Zitat Zitat von Waldschrat Beitrag anzeigen
    ..
    Auf einem Wohnblock in geschätzt 1km Entfernung deckt der grüne Lichtfleck etwa die
    Zone zwischen zwei Fenstern ab. Also ca. 1-2 Meter Durchmesser.
    Geschätzte Strahldivergenz somit 1-2 Promille. Allerspätestens nach 1km ist das
    Teil nur noch sozusagen eine ganz normale Taschenlampe.
    ...
    Bei Deinem Wärmetest solltest Du nicht vergessen das im Auge eine Linse die Strahlen noch weiter konzentriert!
    Und das Du vermutlich Helligkeit auf der Haut nicht als Wärme fühlen kannst - sozusagen mit dem Großbildobjektiv Bilder fühlen kannst.
    Sonnenwärme kann die Haut fühlen, aber da ist auch ne Menge Infrarot mit dabei.

    Bei 1 Meter Strahldurchmesser bei 1km Entfernung hast Du eine Divergenz von ~1mrad.
    Das wäre handelsüblich. Bei eigenen Messungen von paar Laserpointern habe ich festgestellt das jeder die angegebene Strahlleistung überschreitet, teils bis zum Faktor 50 wenn ich mich recht erinnere.
    Ich gehe nicht davon aus das Laser die von einer deutschen Firma gekauft werden, unbedingt besser sind. Ich denke meistens werden die nur weiterverkauft, eventuell mit nem hübschen Aufdruck drauf - aber ohne Leistungsmessung und Neuklassifizierung.

    Mal ein paar Rechenergebnisse - ohne Gewähr für Richtigkeit, meine Laserschutzschulung liegt auch etwas zurück.
    Wenn wir so mal von einem 50mW Laser ausgehen, anstatt der klassifizierten 1mW, besteht eine 50% Wahscheinlichkeit eines Augenschadens noch in ~17 Metern Abstand. In ca. 50 Meter Abstand wäre der Laser einigermaßen sicher was die Augenschäden anbelangt - sofern Du nicht gerade einen Jäger / Naturbeobachter mit Fernglas erwischst - dem würdest Du eventuell auch in mehreren hundert Metern die Augen schädigen.
    In 270 Metern könnte Dein Laser noch zu kurzzeitigem Totalausfall der Sicht führen.
    In ca. 1.2km Entfernung könnten Piloten, Autofahrer, Radfahrer etc. noch geblendet werden.
    Kannst Du wirklich zu exakt 100% sicherstellen das Dein Laser in den Entfernungen niemanden trifft?
    Ich meine nicht 99,99% Sicherheit.

    Nicht umsonst fallen Laserpointer in Australien unter das Waffengesetz, in USA gibt es immer wieder harte Strafen für flasche Laserpointer Nutzung.
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  7. 3 Benutzer sagen "Danke", Keinath :


  8. #5
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    Zitat Zitat von Keinath Beitrag anzeigen
    Farbfehler lassen sich meines Wissens nach nicht mittels einer asphärischen Fläche korrigieren.
    Asphären sind ideal um die sphärische Aberration zu korrigieren, aber für Farbfehler untauglich.
    Du hast natürlich Recht. Ich hab etwas in meinem Skript verwechselt.

  9. #6
    Spitzenkommentierer Avatar von Waldschrat
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    Zitat Zitat von Keinath Beitrag anzeigen
    ... Kannst Du wirklich zu exakt 100% sicherstellen das Dein Laser in den Entfernungen niemanden trifft? Ich meine nicht 99,99% Sicherheit. ...
    99,99% würden mir persönlich als Sicherheit ausreichen, weil es 100% Sicherheit nicht gibt. Auch Deine qualifizierte Abschätzung
    Zitat Zitat von Keinath Beitrag anzeigen
    ... In ca. 50 Meter Abstand wäre der Laser einigermaßen sicher was die Augenschäden anbelangt - sofern Du nicht gerade einen Jäger / Naturbeobachter mit Fernglas erwischst - ...
    ... scheint mir plausibel und erzeugt zusätzliche Sicherheit. Anfangs dachte ich, selbst in größerer Entfernung könnte das Dingens evtl. gefährlich sein. Was 50m um mich herum passiert, ist gerade nachts allein im Wald in der Regel offen ersichtlich. Sehr interessant fand ich soeben auch die Darstellung in der englischen Wikipedia: https://en.wikipedia.org/wiki/Laser_pointer#Eye_injury _

  10. #7
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    Zu dem Lidschutzreflex welcher für die ganze Klassifizierung von starker Bedeutung ist, muß angemerkt werden das nicht jeder den hat. Der ist also kein wirklicher Schutz der allgemein angenommen werden kann. An der FH-Kön wurden hierzu Untersuchungen unternommen. Da hinkt die Gesetzgebung / Normierung hinter den wissenschaftlichen Erkentnissen her. Das würde die sicheren Entfernungen dann vergrößern.

    Zudem sollte als Naturfreund beachtet werden das es bei solchen Schutzmaßnahmen immer nur um Menschen geht.
    Ich vermute das nachtaktive Tiere wesentlich empfindlicher sind - und nach einem Laserbeschuss dann innerhalb von Stunden zu Nahrung anderer Tiere werden.
    Geändert von Keinath (15.07.2015 um 06:02 Uhr)
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  11. #8
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    Zitat Zitat von Waldschrat Beitrag anzeigen
    99,99% würden mir persönlich als Sicherheit ausreichen, weil es 100% Sicherheit nicht gibt.
    ...
    Ja exakt 100% Sicherheit sind schwer zu erreichen.
    Wenn aber in Deutschland 100 Leute mit 99,99% Sicherheit niemand zu treffen mit nem Laser Sterne zeigen und Fokussieren, und das nur je 10 mal im Jahr machen, verliert dann pro Jahr eventuell ein Unbeteiligter seine Sehkraft (mit etwas Pech) ?
    Mir wäre das zu riskant und verantwortungslos.

    Zitat Zitat von Waldschrat Beitrag anzeigen
    .... Was 50m um mich herum passiert, ist gerade nachts allein im Wald in der Regel offen ersichtlich...
    Da kenne ich mich nicht aus, aber sind z.B. Jäger im Ansitz so leicht auszumachen?
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  12. #9
    Spitzenkommentierer Avatar von GoldMark
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    Zitat Zitat von Waldschrat Beitrag anzeigen
    99,99% würden mir persönlich als Sicherheit ausreichen, weil es 100% Sicherheit nicht gibt.
    Das wären 4 9er, ich arbeite mit Bereichen zusammen da wird gestritten, ob es 8 oder mehr 9er sind. Ein Beispiel anhand von Hochverfügbarkeit:

    99,99% sind pro Jahr 52,56 Minuten Ausfall, 99,999999% sind 0,316 Sekunden! Ausfall. 9 9er wären dann 0,0316 Sekunden (fast ein Wimpernschlag). Bei Personenschäden sind 4 9er eindeutig zu wenig.
    Liebe Grüße

    Bernhard
    https://deramateurphotograph.de/

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