Ein ansich löbliches Vorhaben, jedoch kann man den Themenkomplex "abkürzen", denn die 5D MKII verhält sich in dieser Frage im "Großen und Ganzen" wie die alte 5D...
Ich hatte früher die alte 5D MkI und hab heute sowohl eine 5D MKII (Originalzustand) als auch eine alte 5D MKI mit eingekürztem Spiegel für die Objektive, bei denen es bislang Probleme gab.
Deshalb kann ich das ganz gut beurteilen, denn ich habe mich speziell durch die Umbauten der alten Canon FD und Minolta Objektive auf das neue EF Bajonett hinreichend mit der Materie beschäftigen dürfen.
Die Erfahrungen zusammenfassend kann ich behaupten, das man keine allgemeingültigen Listen hierfür erstellen kann. Es gibt - neben den minimalen Unterschieden in der Spiegelauslenkung der 5er Baureihen - immer noch die Toleranzfelder der Spiegelbefestigungen und Spiegelkästen ganz allgemein.
So kam es mehrfach vor, das z.B. ein umgebautes Minolta MD Rokkor 1.2/50mm an meinen Kameras funktionierte, als sie jedoch beim "Auftraggeber" für den Umbau eintrafen, an seiner Kamera gleichen Typs (5D MKII) jedoch der Spiegel hängen blieb und das Objektiv dann nochmals leicht "nachgearbeitet" werden musste (Unendlichkeitspunkt um 1/10 vorverlegt, also statt auf unendlich in 2km Entfernung, nur noch auf 200m)... und dann erst passte die Geschichte.
Dies zeigt deutlich, dass es hier auch um Toleranzfelder der jeweiligen Spiegelkästen geht, die halt völlig unterschiedlich mal in die eine, mal in die andere Richtung existieren/verschoben sind und somit nicht in so einer Liste berücksichtigt werden können.
Niemand von uns kann diese Spiegelkästen und insbesondere die Auslenkung exakt "vermessen", denn hier spielen zu viele Faktoren mit hinein.
Sind z.B. die Schrauben, mit denen der Bajonettring am Kameragehäuse befestigt ist, mit einem zu hohen "Drehmoment" angezogen worden, so zieht er sich unzulässig tiefer in das Plastikgehäuse... und verkürzt somit auch die Distanz zum Spiegel.. und wenn es nur ein Zehntel mm ist.
Wer nun glaubt, das geht gar nicht, der irrt, denn auch das ist mir schon untergekommen.
An meiner 5D MKI mit gekürztem Spiegel konnte ich nach deren Erwerb (da war der Spiegel schon eingekürzt) zunächst einige meiner umgebauten Objektive überhaupt nicht anschließen, schlicht weil zum Einkürzen des Spiegels der Spiegelkasten von der Kamera entfernt wurde und beim Wiederzusammenbau der Bajonettring zu fest angezogen wurde. Die Krallen des Objektivs sperrten innen im Bajonett durch den zu starken Anzug der Bajonettverschraubung. Erst nach leichtem Lösen derselben funktionierte das Ansetzen meiner Objektive nun wieder problemlos.
Plastik ist nunmal ein verformbares Material und das bekam ich an der Kamera dann auch erstmalig zu wissen.
So kann man also niemals wissen, ob bei der Montage der Spiegelkasten - Einheit die Toleranzen sauber eingehalten wurden und ob insbesondere ein vorgeschriebenes Drehmoment bei der Montage auch eingehalten wurde.
Abweichungen hiervon können eben dafür sorgen, dass der Bajonettring dadurch schon 1-2 Zehntel mm dichter an den Spiegel herangezogen wurde.
Mit den normalen AF Objektiven macht das alles nichts aus... denn der AF korrigiert ja auch diese Unterschiede automatisch, aber in Sachen Spiegelanschlag in den Grenzbereichen zwischen Spiegel berührt und Spiegel schwingt frei durch spielen solche Dinge eine große Rolle... ebenso wie die absolut korrekte Verklebung des Spiegels auf seinem Plastikträger... auch hier kann es Abweichungen geben, die sich in den Grenzbereichen von denen wir hier reden, schnell addieren können.
Aus diesen Gründen reicht es meiner Ansicht nach völlig aus, die bisherigen Listen zur alten 5D auch zur Grundlage bei der 5D MKII und 5D MKIII zu machen, denn letztlich gibt es immer Abweichungen und eine letztendliche Sicherheit gibt einem ohnehin keiner, denn die eigene Kamera kann sich eben auch ganz anders verhalten, als die des postenden Users.
Man glaubt es kaum, aber selbst Toleranzen von 0,04 bis 0,1mm machen hier schon gewaltige Unterschiede aus... und entscheiden am Ende darüber. Deshalb geht halt nichts über das eigene Probieren mit diesen "Problem-Kindern"...
LG
Henry



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