Da habe ich andere Erfahrungen gemacht. Wenn der Pilz nach der ersten "sanften" Behandlung nicht entfernt ist, kann man davon ausgehen, dass die obere Vergütungsschicht ohnehin nicht mehr geschlossen vorhanden ist. Wäre es so, würde ein einfaches in Wasser getränktes Tuch reichen, damit der Pilz verschwindet.
Wahrscheinlich war aber das umgehende Abspühlen mit Wasser dein Glück. Ich empfehle dir aber wirklich in Zukunft auf andere Mittel zu greifen und nicht mit noch unterschiedlichen Essigvarianten herumzuexperimentieren. In Apfelessig ist neben der Essigsäure und Wasser auch jede Menge organischer Substanzen von denen dir wahrscheinlich niemand sagen kann welche Auswirkungen die in Kombination mit Essigsäure haben.
Das ist in etwa genauso als wenn du beim Tanken jedes Mal eine Getränkedose in der Tankstelle kaufst, den Inhalt mit in den Tank füllst und schaust, ob das Auto dann noch fährt.
Es ist nur gut gemeint. Mit Alkohol aus der Apotheke ~96% rein, Isopopanol 99% rein habe ich bisher jeden Pilz wegbekommen. Falls dieser nicht mehr leicht zu entfernen ging war die Vergütung bereits an diesen Stellen zerstört.
Dann ist es am besten den Zustand unverändert zu lassen als das Risiko einzugehen die Linse durch eine Essigbehandlung vollkommen zu zerstören und das Objektiv damit unbrauchbar zu machen.
Es gibt ja auch viele Mitleser die hier sind um Erfahrungen zu sammeln und wenn sie lesen das Jemand mit einer Essigbehandlung gute Erfahrungen gemacht hat, ahmen sie das evtl. nach, mit fatalen Folgen.
Das ein Pancolar eine Essigbehandlung schadenfrei überstanden hat glaube ich nicht. Zeiss nutzt schon seit den 50er Jahren fast ausschließlich thermische Oxidation für die Vergütungen von Fotoobjektiven. Und genau diese sind gegen Essigsäure nicht ressistent. Den einzigen "kurzzeitigen" Schutz bietet hier nur die äußerste Schicht, die sogenannte hydrophobe (Wasser/Schmutzabweisende) "Clean-Schicht". Diese ist aber gerade einmal 5-7 nm dick und damit gerade mal etwas über ein tausendstel der gesamten Vergütungsschicht. Im Vergleich: Die eigentliche "hier-nicht-Essigressistente" Trägerschicht, die "Hartschicht" besitzt ca. 2-3µm Dicke. Es ist also nicht viel da was der Essigsäuge entgegensteht. Komplett ressistent sind nur Metallschichtvergütungen. Diese werden aber oft nur bei Ferngläsern oder bei eher preisgünstigen Linsen eingesetzt. Man erkennt sie oft an dem hohen breitbandigen Reflexionsgrad (starke Verspiegelung).
Lass es dir mal durch den Kopf gehen und les dir vielleicht das ein oder ander Uni-Skript dazu durch, über google findet man eine Vielzahl öffentlich einsehbarer pdf´s.



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