Liegt in der Natur der Sache, wenn man eine so komplizierte, mechanische Entwicklung anstrebt. Da will eine Werkstatt mir Vorgaben und Zeichnungen gefüttert werden, wenn sie die Dinge herstellen soll.
Das aber setzt zwingend voraus, dass ich selbst sehr, sehr genau weiß, welche Maße bei Veränderungen welche Auswirkungen haben und die Synchronisation mit dem E-Messer der Kamera gefährden.
Da dieses Wissen aber nirgends zu lesen oder "Open source" verfügbar ist, müssen diese Dinge selbst "erarbeitet" werden. Das bedeutet, Objektive vermessen, Toleranzen deuten und beherrschen lernen, in Absprache sich bei bestimmten Dingen durch "Bracketing" (entspricht dem "Einschießen" bei der Artillerie) an Werte heran zu tasten und das alles unter dem von der Werkstatt auferlegten Zeitdruck.
Da einige Werte bei den vermessenen Objektiven im gleichen Brennweitenbereich zum Teil erhebliche Abweichungen hatten und damit die exakten Werte unklar blieben, mussten z.B. die Verfahrwege der CNC Maschine schrittweise experimentell ermittelt werden... so wurden Tuben mit Steigungen von 3.8 / 4.0 / 4.2 /4.4 und 4.8 hergestellt, um die Bereichsenden (also Unendlich bis 70cm) in bestimmten Drehwinkeln zu erreichen und eine korrekte Scharfstellung zu gewährleisten.
Solche Werte erfordern dann jedesmal die Montage, Justage, etliche Probeschüsse während der Dreher darauf wartet ob dies die Werte für die finalen Stückzahlen sind.
Stimmen diese Werte nicht - da die ja nirgends nachzulesen sind - so ist der Entfernungsmesser in der Kamera sinnlos... man kann zwar experimentell ein Unendlich justieren... nur den Nahbereich (und auch die Zwischenbereiche) findest Du ohne korrekte Steigung nie, was gleichbedeutend mit einem unscharfen Bild ist !!!!
Von solchen "Annäherungen" an die Werte zeugen auch die mittlerweile rund 2.000 Testschüsse, die die Leica M binnen zwei Wochen machen musste, womit ich die Zahl der Auslösungen fast verdoppelt habe seit dem Zeitpunkt ihres Erwerbs.
So ist es halt, wenn man extrem komplizierte mechanische Entwicklungen vorantreiben möchte an denen noch andere Menschen beteiligt sind, Termindruck vorhanden ist und die Urlaubszeiten einem auch sonst einen Strich durch die Rechnungen machen.
Das sich daher die Dinge logischerweise stark um das jeweilige Projekt drehen, muss deshalb so sein.
Wobei mir da einfällt, dass erst kurz vorher das DIGITAR hier von mir vorgestellt wurde. Es gibt da schon noch einiges mehr als die Leica M8, die ich ja nun auch erst seit 14 Tagen besitze und das ist schon ein "Affentempo" mit dem das "Prototyping" zwischen allen daran Beteiligten vorangeschritten ist.
Ich kenne da Dinge, die dauern Jahre... Elbphilharmonie, Berliner Hauptstadtflughafen und etliche mehr aus dem Nahbereich...![]()