Ich habe das Focotar (nach dankbarem Wink von Henry) auf einer Fotobörse erstanden. Ein tolles Objektiv, was die Abbildungsleistungen angeht. Leider ist das Plastik nicht so widerstandsfähig wie bei den Rodenstock-Objektiven, da hat Leitz angesichts der Funktion als Vergrößerungsobjektiv eben gespart. Ich werde vermutlich zusätzlich eine Wandlerring-Mutter-Kombination für das VNEX short ordern, damit es langfrsitig und ohne Gewindeschäden viele Objektivwechsel übersteht.
Was mir aufgefallen ist: das Focotar bildet in der Farbtemperatur noch kühler ab als meine Rodenstock-OBjektive oder das Digitar.
Alle Fotos in LR6 bearbeitet. Für das Focotar gilt bezüglich EBV: "alles, aber ohne Scharf". Das Objektiv bildet nahezu bis in die letzten Ecken derart scharf ab, dass hier jedes Schärfen eher kontraproduktiv wäre.
Crops 1:1, Mitte und rechte obere Ecke
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Blende 2.8 - Blende 4
Unschärfeverlauf und Bokeh in diffusem Licht
Das Focotar zeigt in vielen unkritischen Situationen einen wunderbaren Schärfeverlauf, dann gefällt auch jenseits des absoluten Nahbereichs das schöne Bokeh. Das bereits gezeigte "Kreissägenblatt-Bokeh" tritt nur zwischen Offenblende und Blende 4 auf, lässt sich also gut vermeiden, wenn man mit den Blendenstufen arbeitet, für deren Verwendung man allerdings den - als eingebaute "Gegenlichtblende" wunderbar funktionierenden - Umschalter für stufenlose und fixe Blendenwahl eindrücken muss.
Bokeh von unruhigem Hintergrund
Wie viele scharf zeichnenden Objektive zeigt auch das Focotar bei unruhigen Hintergründen mit hohen Kontrasten ein "swirly bokeh", im Vergleich zu vielen Nikon-, Pentax- oder Canon-Linsen aber doch sehr moderat.
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Blende 8 - Blende 11
Crop 1:1
Bei Landschaften mit hoher Tiefenschärfe, für die ein 50er doch eher "langweilig" ist, ist das Focotar nahezu perfekt.
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Für mich ist das Focotar ein fantastisches Objektiv für Landschaft und Nahbereich, knackscharf bis in die Ecken, mit einem guten Bokeh und einem schönen, kleinen Weitwinkelbereich.
Grüße
Nils