##Insofern ist die Mittelöffnung (bei geschlossenen Sektorenblenden) eben wie eine normale Blende zu sehen und zu behandeln, die eine Grundschärfe ins Bild bringt.

Richtig.
Und eine geschlossenen Blende gibt kein scharfes Zentralbild, sondern eine Schärfe über die gesamte Fläche.

##Du widersprichst Dir in der zitierten Passage ohnehin selbst in dem Du einmal davon redest, es sei nicht die Aufgabe eines Imagon ein scharfes Zentralbild zu erzeugen (was es faktisch aber macht.

Kein Widerspruch.
Soeben, extra noch mal zur Absicherung, am natürlich passenden Format, durchgeschielt :
Sowohl bei mittlerem, als auch bei kleinstem Blendensieb, egal ob geöffnet oder geschlossen - es gibt Dein scharfes Zentralbild einfach nicht.

Bestenfalls marginale Änderungen zum Rand hin, eben keinesfalls vergleichbar mit dem klassischen Weichzeichner; weder im Nah, im Mitten, noch im Fernbereich,schon gar nicht bei geschlossener Blende.
Wie sich das Bild bei unterschiedlichen Schärfeebenen zeigt, ist ein anderer Schuh, und hier erfährt dann das kleinere Format natürlich auch Beschneidung.

Am Besten schaust Du Dir Deine eigenen Bilder hier noch mal an.

Unscharf zum Rande wird auch da nur, was nicht in einer gleichen Schärfeebene lag.
Wo holst Du denn nur Deine Zentralschärfenbehauptung her ??

Ich zitiere gerne wieder Rodenstock, wenn man mir keinen Glauben schenken mag :die vergleichen die Schärfe bei Abblendung auf kleinste Blende mit der annähernden Schärfe eines Anastigmaten.
Der ja nun hinlänglich korrigiert ist und mitnichten zum Rand hin unscharf, bei ebenso fehlender Zentralschärfe , wird.

##Irrtum... und für Dich ein weiteres Mal...
Die Sektorenblenden sitzen auf den Linsen an den Stellen/Radien, an der sie relativ zum Durchmesser des verwendeten Linsensystems sein müssen, um diese Steuerbarkeit und damit identische Effekte an den unterschiedlichen Formatkameras zu gewährleisten.

##Drücke ich durch Verwendung größerer Abstände vom Mittelkreis/Mittelloch/Grundöffnung der Scheibe... diese Sektoren weiter nach aussen...
Das ist reine Physik und da braucht es kein "Orakeln"..

Das ist ja schön und gut, und niemand widerspricht - aber was hat das mit meinen Worten zu tun, auf die Du Dich mit dem Gesagten beziehst? Hier:

""Rodenstock selbst sagt dazu weiter, dass selbst noch bei mittleren Blenden, Sieblöcher geschlossen, " eine zu wenig bestimmte, matte Darstellung" erfolgt; erst "bei relativ kleiner Öffnung wird der Gegenstand klar und zugleich duftig wiedergegeben, nach Heranziehen der Randstrahlen wird das Kernbild mit Unschärfekreisen überlagert".
Das kleine Format schränkt lediglich den nutzbaren Bildkreis ein,steuert aber nicht blendenartig den Grad der Überstrahlung.""

Weder bestreite ich dort Dein Genanntes, noch gibt es beim Imagon Löcher, die ich irgendwie zum Rand hindrücken kann.
Du willst jetzt vorne Einfluss auf die Bauart nehmen, dabei geht es nur um das Format hintendran.

Und wie das ausieht, zeige ich Dir binnen 5 Sekunden - ich klebe einfach meine Mattscheibe ab und lass ne Briefmarkengrösse frei.
DAS ist es, was Du siehst, ein simpler Ausschnitt des grossen Formates. Nichts weiter.
Da brauchen wir wirklich keine Sektorenrechnungen und -Verdrückungen, keine Verhältnisrechnungen, nix.

Auch bleibt das 200er an meiner Kamera ebenso ein 200er wie an Deiner Kamera, nur dass Du halt diese Briefmarkenfläche siehst, und ich das ganze Fleisch drumrum noch dazu.

Und da das Imagon mit offeneren Blenden eben bis in die Bildmitte überstrahlt wird, sehen wir auch beide das Gleiche.
Weil die Bildmitte nicht wesentlich geringer verpuschelt ist als der Bildrand.

Beim Aufblenden hat man nicht, wie es einem zunächst logisch schiene wegen dieser merkwürdigen Bohrungen, einen unscharfen Rand plus scharfes Zentrum.
So ist das Imagon nicht konstruiert, und so ist das auch nicht wahrzunehmen.

Es sei denn, Du möchtest nun mit Unschärfen über die Tiefenschärfe arbeiten, dann werden wir natürlich stark differierende Ergebnisse bekommen.
Das hat aber rein gar nichts mit irgendeiner Zentralschärfe zu tun.
Die zeigt sich an planen Motiven, allerdings bei schlecht gerechneten Optiken ( Bildfeldwölbung, sie Angulon f/8/90mm;weitgehend unkorrigierte Abberationen, siehe Meniskus ) aber nicht an meinem Imagon. Und an Deinem auch nicht.
Siehe Deine Bilder.
Was man nun noch überprüfen könnte, wie sich die Gloriolen hier und dort verhalten würden, das hab ich noch nicht gesichtet, und da gebe ich auch keine Spekulation ab.


##Und schon aus dem Grunde besitzen die Dinger Formatabhängig unterschiedliche Blendensätze, die mit den Durchmessern der Linsen für das jeweilige Kameraformat korrespondieren.

An diesem Punkte steige ich dann aus, ich hab hier noch zu tun.
Ich bin mir jedoch verdammt sicher, dass alle meine Objektive ausschliesslich brennweitenabhängige Blendensätze haben. Auch das Imagon.
Die natürlich auch mit dem Durchmesser der Linse korrespondieren, die entsprechende Formel ist ja bekannt.
An dieser Stelle wäre ich wirklich langsam geneigt, einmal bei Rodenstock anzurufen.
Die waren ja stets recht hilfbereit.


Es wäre übrigens nett, wenn wir diese zarten Kränkungsversuche unterlassen könnten; ich erhebe keinen Anspruch auf absolute Wahrheit in meinen Aussagen, ich lerne auch gerne immer noch dazu, wenn es was zu lernen gibt, und das gibt es in diesem Forum durchaus, möchte mir aber dieses wiederholte
" und nun noch mal extra für dich, orakelnder Theoretiker, " nicht wirklich antun, das sieht auch für Dritte so aus, als ob ich etwas tumb sei.


VG,
Ritchie