Ich glaube weiter, es wird sich noch zeigen, dass die Steuerbarkeit der langen Brennweite wohl abnimmt, aber auch am kleineren digitalen Sensor noch möglich ist.
Auch das zentrale Bild wird ja, je nach Einstellung oder Weglassen der Siebe, bis in die Bildmitte von den Randstrahlen überlagert !
Es ist eben trotz seiner Raffinessen ein Weichzeichner.
Es ist nicht die Aufgabe des Imagon, ein scharfes Zentralbild zu erzeugen, da darf man sich von dem mittleren Loch nicht beirren lassen, sondern den allgemeinen Grad der Überstrahlung zu steuern, bei (Zitat Rodenstock): "gleichzeitiger Vereinigung von Klarheit mit Duft" sowie einer "Bestimmtheit des Bildes mit dem Reiz der abklingenden Kontur".
Das sieht man auch im Vergleich zu einem klassischen Weichzeichner ohne Siebblenden, wo sich die Abberationen zum Bildrand hin wesentlich drastischer zeigen als beim Imagon, allerdings offenblendig auch eine geringere allgemeine Grundschärfe auftut.
Das ist beim Imagon anders, die Überstrahlungen kommen dort linearer, wobei durchaus eine Klarheit erreicht wird, wie sie meine anderen Weichzeichner nicht boten, und das ist auch bewusst so gewollt. Die zweite Linse macht sich deutlich bemerkbar.
Immer jedoch wird die gleichzeitige Überlagerung des Bildes mit den Randstrahlen genannt - steuerbar eben.
Und genau das macht es so einzigartig, und ich halte es für wichtig, dies zu verstehen, so man das Imagon verstehen will.
Rodenstock selbst sagt dazu weiter, dass selbst noch bei mittleren Blenden, Sieblöcher geschlossen, " eine zu wenig bestimmte, matte Darstellung" erfolgt; erst "bei relativ kleiner Öffnung wird der Gegenstand klar und zugleich duftig wiedergegeben, nach Heranziehen der Randstrahlen wird das Kernbild mit Unschärfekreisen überlagert".
Das kleine Format schränkt lediglich den nutzbaren Bildkreis ein,steuert aber nicht blendenartig den Grad der Überstrahlung.
Aber lass uns da nicht weiter spekulieren, ich knall mein 200er ja noch an die DSLR.
Ich gedenke, für meine Tests mit einem M42-Adapter an meiner Sony A 330 zu arbeiten, und dort einen passenden Balgen, danke, Edwin, anzuflanschen.
""Dabei ist es natürlich oberwichtig, das Format für das jeweilige Imagon einzuhalten""
Wie gesagt, lass uns einfach schauen, was meine Adaption hergeben wird.
Den Weichzeichner, oder das Softfokus, ausserhalb seines angedachten Formates zu betreiben, ist allerdings von elementarer Bedeutung für den Anwender, wenn er aufs nächstgrösste Format überspringt.
Das mag hier nicht von Bedeutung sein, sollte aber doch noch ergänzt werden.
Wie auch hier im Forum bei vielen Optiken zu sehen, verändert sich die Charakteristik bei Formatwechsel ganz entscheidend, und dies ist auch explizit so gewollt - ich kenne wirklich nur wenige Weichzeichnende, die das ursprüngliche Format gezielt einbehalten, die Wirkung zu steigern (Formatwechsel) ist ein weitverbreitetes Bedürfnis.
Bin jedenfalls schon neugierig, wie sich da ein Imagon verhält, egal in welche Richtung :-)
VG,
Ritchie



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