Hi Thomas,
vielen Dank für Deine Hinweise, die natürlich die Grundvoraussetzungen für die Annäherung an ein solches Thema sind.
Deshalb war die Bestimmung der Auslenkung der Abtastrolle zwischen seinen "Maxima" die zunächst wichtigste Aufgabe, die wir in Angriff nahmen. Hochgenaue Meß- und Prüfmittel dafür sind in der feinmechanischen Werkstatt ja vorhanden und stehen mir somit zur immer Verfügung.
Bei "Quervergleichen" mit der A7 oder NEX ist es dann schon komplizierter, denn dort sorgen die jeweiligen LEICA M39 auf Bajonett - Adapter (meist asiatischer Herkunft) immer für erhebliche Toleranzen bei der Bestimmung.
Das Problem besteht auch weniger in der Frage der Angleichung an den Unendlichkeitspunkt... das läßt sich auch heut schon an einer M8 mittels 5-10 Probeschüssen ermitteln (Fokusbracketing zwecks Justage des Objektivs mit dem Meßsucher)... sondern darin an den Einstellgrenzen (Unendlich und Nah) gleichermaßen den Schärfepunkt exakt treffen zu können.
Hierzu muss im ersten Schritt das Steigungsverhältnis bestimmt werden, also wieviele Umdrehungen oder Teile davon werden benötigt, um die korrekte Synchronisation an den "Bereichsenden" zu gewährleisten und die Ausfahrbewegung in den Nahbereich (Nahbereichsanschlag) mechanisch zu begrenzen.
Man hat es also mit mehreren Dingen zu tun:
1. Bei "Unendlicheinstellung" (also weit entfernten Objektiven auf die fokussiert wird) müssen die Teilbilder perfekte "Deckung/Überlappung" aufweisen.
2. Bei "Naheinstellgrenze" müssen die Teilbilder perfekte "Deckung/Überlappung" aufweisen
3. Bei "Naheinstellgrenze" muss der Anschlag begrenzen, damit man nicht in den "undefinierten Bereich" bei Verlassen des Parallaxenbereichs kommt...
4. Das "optische Auflagemaß" des verwendeten Objektivs muss - abhänging von seiner mechanischen Gehäuseform (langes Gewinde, kurzes Gewinde, das ja bestimmend für den Abstand vom VLEICA ist) - mit dem "Unendlich" des Meßsuchers zusammengebracht werden und daraus ergibt sich exakt nur ein Punkt, an dem das zutrifft.
Den 4. Punkt nochmal kurz erklärt:
Folgt man diesem Link, so ist dort eine Tabelle, die ganz am Anfang der VNEX Entwicklung stand und wo einige Parameter der Gehäuse und der resultierenden Anforderungen für die Verwendung am VNE formuliert wurden.
Dort erkennt man in der Spalte "exaktes Auflagemaß zum Sensor" die jeweiligen Werte, in denen ein V-Objektiv bei teilweise gleicher aufgedruckter Brennweite (z.B. 50mm) montiert sein muss, damit sich ein scharfes Bild von Dingen im Unendlichkeitsbereich ergibt..
Diese Werte weichen erheblich voneinander ab, auch aufgrund der mechanischen Bauform, den doch gegenüber den aufgedruckten Werten leicht abweichenden Brennweiten (50mm Brennweite können gern schonmal 52mm sein... etc..).
Dies ergibt also objektivbezogen immer eigene Abstandswerte in denen das jeweilige Objektiv exakt am VLEICA montiert sein muss damit Unendlich am Entfernungsmesser aus dem Zusammenspiel mit dem jeweiligen Objektiv auch ein korrekt scharfes Bild ergibt.
Hier der Link... http://www.digicamclub.de/showthread...l=1#post177370
Da es aber auch unter den Vergrößerungsobjektiven nun nicht nur "Perlen" gibt, lohnt sich die Herstellung solcher exakten Anpassungen natürlich nur für die besten unter den Objektiven.
Durch die inzwischen lange Erfahrung mit dem VNEX und den V-Objektiven die daran betrieben werden, existiert inzwischen hinreichend Klarheit über die Kandidaten, die zunächst für eine hochgenaue Anpassung in Frage kommen.
(Ein APO Rodagon N 2.8/50mm hat sicherlich die Qualität eines Summicron, wenn es nicht gar besser in Punkto Schärfeleistung ist... und so sind da einige, für die sich das lohnen wird)...
Legt man einmal den Preis zugrunde, der für ein Summicron in der Klasse des APO Rodagon N 2.8/50mm (wobei hier eher das Elmarit 2.8/50mm der Vergleich wäre), so reden wir über erhebliche Kostenersparnisse bei mindestens ebenbürtiger Qualität)...
Nun noch kurz den letztwichtigen Punkt...
5. Damit bei korrektem Unendlichkeitspunkt einer gegebenen Kombination (Beispielsweise das VLEICA mit einem APO Rodagon N2.8/50mm) auch im Nahbereich bei 70cm noch scharfgestellt werden kann und sich ein scharfes Bild ergibt, muss natürlich die Steigung des VLEICA Fokussiertubus die maximale Auslenkung der Abtastrolle so linear wie möglich halten... dabei ist es aber weniger die Linearität, als viel mehr eine Frage wie Steil muss das geschehen um es im Durchsichtssucher noch hinreichend genau "aufzulösen"...
Nimmt man eine zu hohe Steigung, ist im Sucher die exakte Deckung nur schwer herzustellen, weil man zu schnell am exakten Punkt "vorbeifährt". Nimmt man eine zu flache Steigung, so ist der Drehweg eventuell wieder zu lang, was einen Nachteil in der mit dem M-Prinzip möglichen Einstellgeschwindigkeit zur Folge hätte,
Hier gilt es also, einen vernünftigen "Mittelweg" zu finden, der sich an anderen Objektivauslegungen orientiert und das Arbeiten z.B. mit einem APO Rodagon N 2.8/50 ebenso gestaltet wie mit einem Elmarit 2.8/50mm für dei M-Leicas.
Das sind aber alles Dinge, die wir - zumindest für die M8 - schon sehr gut im Griff haben dank der zur Verfügung stehenden Meßtechnik (wie glaub ich auch die bisherigen Bilder schon belegen..)
Der nächste Schritt ist nun die Herstellung der exakten Tubuslängen... denn bisher wird die Anschlagsbegrenzung bei Unendlich (also der Unendlichkeitspunkt) nur "provisorisch" über die Einschraubtiefe des am Tubus befindlichen M39 Gewindes in die Muttern vorgenommen. So verhindert man, dass der Tubus zu weit eindringt... kann aber eben auch den exakten U-Punkt des Entfernungsmessers einstellen, eben weil die Eindringtiefe und damit auch die Auslenkung der Umlenkrolle begrenzt wird.
Hier mal ein Beispielhaft die Begrenzungsmimik des ersten "Provisoriums" oder Experimentalaufbaus gezeigt...
(Links im Bild erkennt man, dass noch ein kleiner Spalt zwischen der Holzkiste und dem Alu existiert, rechts aber dieser Spalt verschwunden ist. Gleichzeitig sieht man auch, dass das M39 Gewinde weniger tief in einer 12 Mutter stecken würde (wenn eingeschraubt) als an dem rechten VNEX..
Dadurch hab ich also die Möglichkeit schon mit dieser ersten Versuchsversion die Anschlagsbegrenzung zu erreichen...
In der nun im Laufe der Woche noch herzustellenden nächsten Version wird dann ein neuer Versuchstubus produziert, bei dem dann das M39 Gewinde den "natürlichen Anschlag" bei Unendlich bildet... (statt jetzt die begrenzende Mutter)...
Ist schon eine komplexe Geschichte mit mindestens diesen bislang 5 Punkten, die wir untersucht haben und die in die Entwicklung zunächst für die besten 50er V-Objektive einfließen werden.
Sobald dann dieser Brennweitenbereich erschlossen ist und diese vorzüglichen V-Objektive nur durch simples Einschrauben in die dafür vorgesehenen Distanzmuttern auch perfekt in diesen Grenzbereichen arbeiten, geht es mit der Untersuchung von
80er und 90er Brennweiten weiter... (APO Rodagon, APO Componon etc... )
Unterhalb 50mm werden wir mit diesem Prinzip nicht kommen, aber es ist ja schon ein Hammer, wenn man zumindest an der M8 ein Objektiv von der Qualität eines Summicron oder Elmarit 2.8/50mm für einen Teil des Preises, denn ein solches Leica kostet, glücklich machen kann.
Ob das Ganze dann auch an KB funktionieren kann, wird sich zeigen.
Bin da aber auch ganz zuversichtlich, denn z.B. ein Jupiter 8 hat nur einen Innendurchmesser von bummelig 30mm und letztlich ist ja auch die mechanische Konstruktion der Leica M- Objektive so, dass sie alle dieses Umlenkrolle, die ja auf einem bestimmten Radius liegt, erreichen müssen um den Entfernungsmesser zu bewegen.
Das im VLEICA verwendete Tubus hat - mit dem J8 verglichen - sogar noch rund einen Millimeter mehr Innendurchmesser des Wendels (und gegebenenfalls noch mehr durch eine leichte Änderung), der ja zudem für unendlich ja an dem gleichen Punkt endet wie alle Leica M Objektive.
Insofern sollte das auch "gut gehen"... genaueres aber wird uns Carsten dann sicherlich berichten, wenn sein Leica Forumstreffen gewesen ist und das eventuell jemand an seiner M9 dann "verifiziert".
LG
Henry