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Thema: Fotografie mit Abbildungsmaßstäben größer als 1:1

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    DCC Admin Avatar von klein_Adlerauge
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    ...

    Weiter ging es mit noch größeren Softboxen von Big, ca. 40x40cm. Damit waren nun traumhafte Gradienten an runden Körpern möglich. Nebenbei bekam ich ein weiteres Problem der Makrofotografie mit Kunstlicht in den Griff: Abgesoffene Hintergründe. Mich hat es schon immer gestört, wenn bei einem Makro der Hintergrund schwarz ist. Durch die (für Makros) extrem großen Softboxen erreichte ich fast automatisch eine gute Ausleuchtung des noch im Bildfeld befindlichen Hintergrunds. Außerdem stellte sich heraus, dass ich nun häufig mit nur einer großen Lichtquelle auskam, da diese auch gut in die Schatten streut. Die Softbox ließ sich außerdem kompakt zusammenfalten und war daher gut transportabel.

    Bildbeispiel: Arcyria cinerea, Beleuchtet mit einer großen Softbox (reichlich von der Seite). 5DMkII mit MP-E 65mm, ISO640, F5,6, ca. 4:1
    Arcyria cinerea.jpg

    Denn: Ein weiterer, für mich wichtiger Punkt ist die Mobilität des Setups. Ich möchte ja keine ausschließliche Studiofotografie betreiben, sondern in der Natur meine Motive suchen und auch dort, vor Ort, ablichten. Meine Motive in der Natur zu entfernen und ins heimische Studio zu bringen, ist nicht mein Ding. Den Grundsatz „Take nothing but photos, leave nothing but footprints“ versuche ich stets umzusetzen. Durch die Systemblitze ist es möglich, auf externe Spannungsquellen zu verzichten. Allerdings muss ich zugestehen, dass neben den bildentscheidenden Blitzen auch manchmal noch eine Dauerlichtquelle als Führungslicht für das Fokussieren notwendig ist – je nachdem, in welchem „Loch“ man sich gerade rumtreibt reicht das Tageslicht nicht aus, um über den optischen Sucher noch ausreichend zu sehen. Und je weiter man den Abbildungsmaßstab hoch dreht, um so dunkler wird’s im Sucher. Eine kleine Power-LED-Taschenlampe auf einem Ministativ tut da aber schon gute Dienste. Und bleibt dabei so dunkel im Gegensatz zu den Blitzen, dass sie nicht bildrelevant wird.

    An geeigneten Blitzen habe ich eine Weile gesucht und bin über Canon schließlich beim Nissin Di866 gelandet, welcher eine gute Leistung bei kurzer Abbrenndauer bietet. Auf E-TTL etc. kam es mir dabei nie an, es wird ohnehin per Funkauslöser geblitzt und alles manuell eingestellt. Die Nissin sind inzwischen ein paar Jahre alt, funktionieren aber nach wie vor gut. Vermutlich gibt es aber heute bereits besseres, ich bin da nicht mehr auf dem Laufenden.

    ...
    Geändert von klein_Adlerauge (31.03.2015 um 17:12 Uhr)

  2. 6 Benutzer sagen "Danke", klein_Adlerauge :


  3. #2
    DCC Admin Avatar von klein_Adlerauge
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    Ein Problem mit den Softboxen stellte sich bei spiegelnden Objekten dar. Solche reflektierenden Oberflächen sind eine Herausforderung für jeden Beleuchter. Es ist eine hohe Kunst, hier die Lichtquellen „unsichtbar“ zu machen. Vielfach wird mit Lichtzelten gearbeitet, so wird die ganze Umgebung zur homogenen Lichtquelle. Für mich reichte es aber, einfach keine rechteckigen Lichtformer im Objekt gespiegelt zu sehen, wie hier zum Beispiel:

    Bildbeispiel: Trichia Decipiens, Beleuchtung mit zwei unterschiedlichen rechteckigen Softboxen, 5DMkII mit MP-E 65mm F5,6, ISO 400, ca. 4:1
    Trichia-decipiens-1024.jpg


    Erst habe ich mit Oktagon-Softboxen experimentiert – dann hat man aber eben Oktagon-Reflexionen. Auch nicht das wahre... Gut wurde es dann mit zwei Walimex-Beautydishes. Diese sind kreisrund. Der innere Reflektor musste aber weichen, sonst gab es diesen typischen Ring-Effekt. Stattdessen habe ich den Beautysdish mit weißem Stoff bespannt. Die Bespannung gibt es auch fertig zu kaufen, muss ich noch bestellen. Meine Lösung ist bisher etwas, ähm, improvisiert:

    40cm Beautydish, stoffbespannt.
    Beautydish.jpg

    ...

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  5. #3
    DCC Admin Avatar von klein_Adlerauge
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    ...

    Hier ein Setup "on Location", noch ohne Stoffbepannung:
    Setup-Beautydishes.jpg

    Die nun verwendeten Beauty-Dishes von Walimex sind erst einmal zu empfehlen, allerdings ist die Aufnahme für Systemblitze sehr „billig“ verarbeitet. Schon die zweite Aufnahme ist bei mir dabei, sich in die Bestandteile zu zerlegen. Ein Dauerärgernis. Reparatur zwecklos, zumindest mit meinen bescheidenen Mitteln. Ich tape wie eine Weltmeister, wenn wieder was abzufallen droht Zum Glück ist mir bis jetzt noch keine Beleuchtung ins Motiv gefallen...
    Noch größere Lichtflächen bringen meiner Meinung nach nichts mehr. Denn man kommt damit ja nicht weiter „vor“ das Motiv – irgendwo muss ja auch noch die Kamera und der Kopf des Fotografen hin. Das ist so schon immer alles sehr dicht beieinander. Natürlich könnte man riesige Lichtflächen „hinter“ dem Fotografen platzieren. Die müssten dann aber vermutlich schon mit einem Kompaktblitz betrieben werden, was dann einen Generator bzw. Akkupack für Netzspannung erforderlich macht. Das wird nicht einfach transportabel, geht massiv ins Geld und läuft insgesamt total aus dem Ruder.

    Diese „Evolution“ ist noch nicht am Ende angekommen, wenngleich ich damit schon einen hohen Grad erreicht zu haben glaube. Interessant wird ggf. die Umstellung der Arbeitsweise weg vom optischen Sucher. In wieweit das praxistauglich funktioniert. Es droht ja zumindest für die Zukunft bei Canon keine Wechselmattscheibe mehr zu geben. Bei der 5DMkII bin ich mit der e-gs ja sehr gut gefahren. Weiter würde mich interessieren, wie ich den Blitzpunkt noch etwas besser aus dem Beautydish bekommen kann. So dass es ein möglichst homogenes Licht ist, in dem man den Blitz dahinter nicht mehr erkennt. Ich fürchte fast, dass wird sehr, sehr schwierig und stark auf Kosten der Lichtausbeute gehen. Ich überlege derzeit, den runden Einsatz in den Beautydish wieder einzubauen, ihn aber vorher mit der Bohrmaschine mal etwas zu perforieren. Was meint ihr, bringt das was oder kann ich mir das gleich sparen? Alternativ würde ich mal mit einem opaken Plastikeinsatz mein Glück versuchen (runde Tupperdose)... Weiter erscheint das Thema Stacking auch auf meiner Landkarte, wenngleich ich ungern noch mehr Zeit am Rechner verbringen will, sondern lieber dann draußen beim Fotografieren bin. Aber manche Motive erfordern einfach mehr Tiefenschärfe, als mit einer einzigen Aufnahme möglich ist. Dann schleppe ich aber noch ein Kamerastativ und eine Makroschiene mit und bin nicht mehr so flexibel wie bisher. Denn jetzt geht ja nach Lichtaufbau alles aus der Hand, was ich als großen Vorteil für diverse schnelle Blickwinkelveränderungen halte. Und nach Lichtaufbau habe ich auch einen gewissen „Range“, den ich nutzen kann. Wenn z.B. ein Insekt auftaucht, kann ich da schnell reagieren.

    Mein Fazit: Das Licht macht das Bild. Es braucht kein MP-E für gute Makroaufnahmen jenseits von 1:1. Ich bin sicher, auch mit anderen Optiken ähnliche Ergebnisse erzielen zu können. Zum Beispiel mit dem gerade von Henry getesteten Zuiko-Makrokopf. Das MP-E bietet aber sicher einige Vorteile in der Handhabung.

    So, jetzt habe ich euch aber arg zugetextet. Was so dabei rauskommt, wenn man Urlaub hat und draußen nichts geht zwecks Regen und Sturm.

    Zum Schluss noch ein Bild (bereits in der Galerie gezeigt), wo das Licht für mich eigentlich fast perfekt geworden ist. Zum Einsatz kamen zwei stoffbespannte 40er Beautydishes. Trichia varia, 5DMkII mit MP-E 65mm, F8, ISO 800, ca. 3:1.

    Trichia-varia-1024.jpg

    LG,
    Heino

  6. 15 Benutzer sagen "Danke", klein_Adlerauge :


  7. #4
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    Zitat Zitat von klein_Adlerauge Beitrag anzeigen
    ...Eine kleine Power-LED-Taschenlampe auf einem Ministativ tut da aber schon gute Dienste.
    ...
    Hättest Du vielleicht mal einen link zur Lampe?
    Und - wie machst Du die auf dem Stativ fest?

    Danke,
    Ritchie

  8. #5
    Spitzenkommentierer Avatar von spirolino
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    Zitat Zitat von Richard Deschain Beitrag anzeigen
    Hättest Du vielleicht mal einen link zur Lampe?
    Und - wie machst Du die auf dem Stativ fest?
    Danke,
    Ritchie
    Ich nehme diese ziemlich leistungsstarke auf kleinen Spot frei zoombare Lampe auf einen Schwanenhals: http://www.ebay.de/itm/like/16163482...pid=106&chn=ps
    Sie hat zwei Leuchtstärken und über den Zoomreflektor kann man die Belichtung sehr gut dosieren.

    Befestigungsmaterialien (Klemmen u.ä.) gibt es bei Cullmann: http://www.cullmann.de/ergebnisse/cat/flexx.html

    Gruß, ro
    Geändert von spirolino (01.04.2015 um 11:03 Uhr)

  9. #6
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    Zitat Zitat von Richard Deschain Beitrag anzeigen
    Hättest Du vielleicht mal einen link zur Lampe?
    Und - wie machst Du die auf dem Stativ fest?
    Moin Ritchie,

    die Lampe ist nix besonderes, heißt "LED-Lenser". Jede halbwegs gute LED-Taschenlampe tut den gleichen Dienst. Ich nehme dann in Bodennähe ein kleines Stativ oder einfach einen Erdnagel. Wenn´s an das Blitzstativ mit dran soll, tut es dieser "Gorillapod", also dieses flexible Dreibein. Die Stangen und der Erdnagel waren mal in einem Novoflex-Set, ich glaube auch diese "Wäscheklammer" zum Halten der Taschenlampe. Der Rest hat sich so über die Zeit angesammelt...

    Fokuslicht-Zubehör.jpg

    LG,
    Heino

    p.s. guck mal hier

    EDIT: Nein, die "Wäscheklammer" war von Cullmann, Danke spirolino.

  10. #7
    Spitzenkommentierer Avatar von spirolino
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    Ja, mit ein paar solcher Hilfsmittel wie gezeigt, kann man alle möglichen Makro-Beleuchtungssituationen meistern. Flexibel wird es, wenn man einen Schwanenhals verwendet. Der hat untern 1/4 Zoll Einschraubgewinde und passt überall drauf, wo man auch eine Kamera ansetzen könnte.
    Ich habe mir folgendes flexible System zusammengestellt:

    Arca-Platte als Basis + Schwanenhals + Mini-Kugelkopf + Leuchtenhalterung (Klemme für Taschenlampe, Videoleuchte, Blitzschuh oder was auch immer).

    Das kann ich nun in jede Arca-Klemmung einsetzen: z.B. auf Stativ mit Arca-Kugelkopf. Oder zu Hause auf in einen Tischfuß mit Arca-Klemmung. Den habe ich wie folgt realisiert: Schweren runden Türstopper aus dem Baumarkt. 3/8" Gewinde rein geschnitten. Mini-Arca Kupplung mit 3/8" Senkkopfschraube drauf. Davon habe ich gleich zwei gebaut und die Schwanenhals-Einheit (Arca Platte, Schwanenhals, Minik-Kugelk.) habe ich auch doppelt. So kann ich auf dem Auflichttisch oder unterwegs über Video-Leuchten und Taschenlampen sehr sehr flexibel beleuchten und auch akzentuieren.

    So ein Erdspieß wäre dann eine schöne Ergänzung. Weißt Du noch, wo Du den gekauft hast? Im Prinzip könnte man ihn bei Zuganz zu einer Drehbank auch leicht selbst her stellen. Kaufen wäre mir aber dann aber doch lieber.

    lg ro
    Geändert von spirolino (01.04.2015 um 13:37 Uhr)

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  12. #8
    DCC Admin Avatar von klein_Adlerauge
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    Zitat Zitat von spirolino Beitrag anzeigen
    So ein Erdspieß wäre dann eine schöne Ergänzung. Weißt Du noch, wo Du den gekauft hast?
    12,90 bei Novoflex

    LG,
    Heino

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