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Thema: Farbwahrnehmung

  1. #11
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Selbstverständlich haben Menschen auch in nicht unerheblichem Maße unterschiedliche Intensitätswahrnehmungen im Bereich der Farben. Schon aus diesem Grunde werden solche Farbsehtests ja durchgeführt. Ich meine mich zu erinnern, dass dies auch Bestandteil der Sehtests für den Führerschein war (ist aber lange, lange her bei mir)...

    Ebenso überzeugt bin ich aber davon, das dies in diesem Falle vom elektronischen Ausgabemedium stammt.

    Wie man aus "blau-schwarz" nun ein "hell-golden" heraussieht, erschließt sich nicht, schlicht weil hier von ganz anderen Leuchtintensitäten der Farben auszugehen ist.

    Würde das Kleid "in Natura" vor den Diskutierenden Personen stehen - möglichst mit einer ansehnlichen Dame darin - wäre dies sicherlich kein Gesprächsstoff und das Grot der Menschen käme in der Beurteilung überein.

    Die "Farbfehlsichtigen" mal aussen vor gelassen, wäre es auch insgesamt eine Katastrophe, würden so eklatante Unterschiede in der Farbwahrnehmung in der freien Natur existieren, wäre sicherlich der gesamte Straßenverkehr eine tödliche Bedrohung, wenn 50% der Menschen grün als gelb interpretieren würde...

    Aus meiner Sicht hat das alles etwas mit dem Wiedergabe-Medium, hier eben das Display und dessen Leuchtcharakteristik zu tun, die Blickwinkelabhängig entsprechende Farbverschiebungen erzeugt.

    Jeder kennt letztlich den Effekt von billigen Laptop-Displays, wo man den Deckel mit dem LCD Schirm erstmal in eine geeignete Position bringt, um genau solche Farbverschiebungen, die - ist das Display nicht in korrektem Winkel, eben auch zu den entsprechenden Farbvarianzen führt.

    Da können dann auch gern verschiedene Personen auf den Bildschirm gucken... sie werden - schon wegen der Winkelabhängigkeit bei der Betrachtung nie die gleiche Position haben...

    Aus diesem Grund kommt dieser Winkelunabhängigkeit gerade bei Displays eine enorme und oft sehr stark unterschätzte Bedeutung zu.

    GErade in Sachen Farbmanagement sind z.B. die EIZO Geräte oder die APPLE REtina Displays hier führend.

    Wie gesagt, stünde das Kleid direkt vor einem, würden die Beurteilungen sicher komplett anders ausfallen für die meisten... ich glaub auch eher, das ist mittlerweile eher ein Spielchen und eine "Veräppelung"...

    LG
    Henry
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  2. #12
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    Aber dann würde zumindest jeder am gleichen Display das gleiche sehen, Henry. Denn die Unterschiede ergeben sich auch, selbst wenn die Leute absolut gleich auf dasselbe Display schauen.

    Für dich ist es eindeutig blau-schwarz und du kannst dir nicht erklären, wieso da jemand weiß-golden sieht.
    Für mich ist es genauso eindeutig weiß-golden. Ich kann bei bestem Willen kein blau-schwarz darin erkennen.

    Ich habe eben auf dem Handy einen Artikel gelesen, denn ich hier am PC jetzt gerade nicht finde. Aber darin haben Neuro-Wissenschaftler das ganze erläutert.

    Farben "entstehen" letztendlich erst im Gehirn.
    Natürlich kann man physikalisch die reflektierte Wellenlängen bestimmen und die Farbrezeptoren müssen dieses Licht ja auch erst aufnehmen.
    Doch der Eindruck einer Farbe entsteht im Gehirn.

    Und wenn das eine Gehirn da ein blau-schwarz und ein anderes ein weiß-golden sieht, so ist weder das eine noch das andere falsch.
    Das Gehirn hat gelernt, eine Art automatischen Weißabgleich zu machen. Das wissen wie Fotografen sehr gut. Wir "sehen" unsere Umgebung auch bei Glühbirnenlicht relativ neutral, ganz anders als eine Kamera.

    Und dieses besagte Kleid-Bild wird von unterschiedlichen Gehirnen in eine unterschiedliche Umgebung "gesetzt". Wessen Gehirn sich das Klein eher in einem Raum bei Kunstlicht vorstellt, der erhält von seinem Gehirn das Signal "blau-schwarz". Wer eher an Tageslicht denkt und das Kleid darin sieht, dessen Gehirn meldet "weiß-golden". Das lässt sich nur von sehr, sehr wenigen Menschen bewusst steuern. (Ich habe es versucht, mir gelingt es nicht. Obwohl ich bei diesen Geometrischen Kippfiguren sehr leicht hin- und herkippen kann.)

    Weil der Gehirn das Kleid im Bild in eine Umgebung setzt, ist es auf dem Bild auch anders als beim Kleid in Wirklichkeit, das wohl jeder als schwarz-blau erkennen würde.
    Und wer einmal das Bild gesehen hat, der kann es nicht wieder un-gesehen machen, auch wenn das Kleid aus dem Bild ausgeschnitten würde.
    (Diesen Effekt kennt man von den Bildern, auf denen man etwas zweites erkennen soll. Hat man es einmal entdeckt, kann man das nicht wieder rückgängig machen. Dazu siehe hier: http://wietzerbunnys.npage.de/optisc...g/2deutig.html)

    Es gibt also keine "richtige" Lösung, sondern nur eine individuelle Sichtweise. Sowas gibt es häufig aber sehr selten in einem solch ausgeprägten Maße.

    Interessant ist übrigens folgende Feststellung: Wenn man die Farben "misst" (z.B. mit einem ColorPIcker), dann ist es ein helles blau und ein sehr dunkles braungrau (je nach Helligkeit der Darstellung).

    Aber weltweit sehen 80% der Menschen das Klein als weiß-golden!
    Carsten, berufsbedingt immer mal wieder auf Forum-Pause. In grün schreibe ich als Mod.
    ​Leica, Sony, Nikon, Fuji, Olympus, Pentax, Panasonic, Canon, Sigma und viel zu viele Linsen sowie andere digitale und analoge Kameras.
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  3. #13
    Hardcore-Poster Avatar von Groundhog
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    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    Ebenso überzeugt bin ich aber davon, das dies in diesem Falle vom elektronischen Ausgabemedium stammt.
    Ich hab das Bild auf einer alten Röhre (ja sowas vegetiert hier im Serverraum noch rum), einem Smartphone und ein paar Flats (IPS und TN) gesehen und für mich war es überall schwarz-blau, für andere Anwesende aber nicht, daher würde ich das Ausgabemedium grundlegend nicht als den entscheidenden Faktor hier sehen.

    Der Text von wired.com in Bezug auf die persönliche Sehgewohnheit (nimmt man das Blau als Teil des Kleides oder des Umgebungslichtes wahr und was macht das Hirn am Ende daraus) erklärt es recht gut find ich.
    Das einer objektiven/technischen Betrachtung die weiß-gold-Variante nicht standhält ist ja geklärt (http://petapixel.com/assets/uploads/...ressscreen.jpg) und eigentlich auch nicht wirklich Teil der ganzen Diskussion die da gestern schon durch die Sozialen Netzwerke geschwappt ist
    Canon EOS Digital & Canonet
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  5. #14
    DCC Admin Avatar von klein_Adlerauge
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    Das ganze hängt auch massiv vom Umgebungslicht ab. Das Auge passt sich da sofort drauf an. Weshalb grafische Computerarbeitsplätze auch ein definiertes Umgebungslicht haben (sollten). Schon, wenn man ein Tablet mit einem Bild in einem Raum in einer Runde rumreicht, werden die Leute, die direkt am Fenster stehen/sitzen, ein anderes Seherlebnis haben als andere. Obwohl alle auf das gleiche Display schauen. Und der Blickwinkel ist ebenfalls bei vielen Displays (leider) entscheidend. Ich glaube, unter "Laborbedingungen" müsste mal zu einem eindeutigen Ergebnis kommen. Denn wie wir einen Seheindruck beschreiben, das ist letzlich durch die Sozialisation geprägt. Ich nenne einen Seheindruck z.B. "blau", weil alle meine Referenzpersonen in meiner Kindheit das auch so getan haben. In sofern wird jeder im Laufe seiner Sprachentwicklung schon "kalibriert"...

    Auf meinem ebenfalls kalibrierten NEC 2490WUXI2 IPS Panel, welches tendentiell eher die Zeichnung in dunklen Partieren fein sichtbar werden lässt und dem momentanen (dafür eigentlich ungünstigen) Sonnenlicht draußen sehe ich das Kleid übrigens als blau-braun (Farbmanagement ist auch korrekt in meinen Firefox Browser konfiguriert).

    LG,
    Heino

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  7. #15
    DCC Admin Avatar von klein_Adlerauge
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    Carsten, wie siehst Du denn die Farbe dieses Wasservogels?

    Schwan.jpg

    LG,
    Heino

  8. #16
    Moderator Avatar von Padiej
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    Da sehe ich einen blauen Vogel auf meinem kalibrierten Monitor.
    LG PETER (Freund manueller Objektive)
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    Objektive von 14mm - 500mm (auch mit Autofokus)
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  9. #17
    DCC Admin Avatar von klein_Adlerauge
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    Ja, ich sehe auch einen blauen Schwan. ...Vielleicht ein schlechtes Beispiel. Falls jemand einen weißen Schwan sieht, würde ich mich über Rückmeldung freuen.

    Ich hatte gehofft, es sei dies vielleicht auch ein Bild, wo die Meinungen auseinandergehen. Denn es ist eines der wenigen Bilder, wo der automatische Weißabgleich meiner Canon zumindest für meine Augen versagt hat.
    Nach etwas Nachdenken bin ich nun der Meinung, dass es wohl "grenzwertige" Bilder geben mag, wie dieses Kleid, wo der individuelle Weißabgleich von Mensch zu Mensch verschieden ist. Das ist aber vermutlich sehr selten der Fall. Wobei ich den technischen Rahmenbedingungen, Umgebungslicht, etc., wie es zu so einem Phaenomen kommen kann, zunächst einmal das höhere Gewicht geben würde.

    LG,
    Heino

    p.s. auch beim Abfotografieren des Kleides vom Bildschirm mit automatischem Weißabgleich bleibt das Ergebnis für mich gleich. Der Canon-Algorithmus jedenfalls entscheidet sich, an den Farben nichts zu ändern.

  10. #18
    Ist oft mit dabei
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    Zitat Zitat von klein_Adlerauge Beitrag anzeigen
    Nach etwas Nachdenken bin ich nun der Meinung, dass es wohl "grenzwertige" Bilder geben mag, wie dieses Kleid,
    Ich verstehe dieses Beispiel auch eher als Taschenspielertrick.
    Interessant aber allemal, wie jeder aufgrund seiner persönlichen "Prägung" reagiert.
    Eine differenzierte Betrachtung der rezeptorischen Wahrnehmung verlangt aber m.E. nach Echtfarben und einheitlichen Betrachtungsmedien.


    VG,
    Ritchie

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  12. #19
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    Hallo, ich sehe natürlich einen weißen Schwan, aber der sieht wegen der besonderen Lichtbedingungen blau aus, und das Wasser entgegen meiner Erwartung braun mit einem "unnatürlichen" blauen Glanz am Wellenkamm, den der Schwan hinter sich herzieht.
    Die Kamera bzw. der Rechenalgorithmus ist zu "dumm", um diese Szene richtig abzubilden. Je nach Uhrzeit ist ein leichter Blaustich ok, aber so ist es für mein Gefühl zu viel. Aber woher soll die Kamera das wissen? Sie hat keine Lebenserfahrung ;-)
    Wäre das mein Bild, hätte ich die Farbe korrigiert, oder aber vielleicht auch nicht, denn so wie es ist, ist es eigentlich interessanter. Farbinterpretation ist wohl ein Bereich, bei dem das persönliche Empfinden nicht mit technischen Methoden allgemeingültig darstellbar ist.
    Meine Farbwahrnehmung ist übrigens schon mit meinen zwei Augen nicht identisch, denn mein linkes Auge sieht alles ein bißchen grüner als mein rechtes.
    LG Jörn
    Digital und Analog unterwegs...

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  14. #20
    Spitzenkommentierer Avatar von Tedat
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    Zitat Zitat von LucisPictor Beitrag anzeigen
    Wenn man die Farben "misst" (z.B. mit einem ColorPIcker), dann ist es ein helles blau und ein sehr dunkles braungrau (je nach Helligkeit der Darstellung).
    gut das du das erwähnst... ich hab schon an mir gezweifelt weil ich da weder gold, weiß noch schwarz wahrgenommen habe. Relativ helles blau und graubraun triffts für mich am besten (egal ob Handy mit OLED, Eizo mit PVA oder Notebook mit IPS).

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