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Thema: Meine Erfahrungen mit der A7R

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Nun sind einige weitere Wochen ins Land gegangen und auch wenn ich nicht wie erhofft dazu gekommen mir mal ein Wochenende für die Fotografie freizunehmen, hab ich mich dennoch immer wenn es ging mit der Kamera beschäftigt und so viele Tests gemacht und einige Zubehöprodukte zugelegt. Vielleicht überlegt der eine oder andere ja auch über den Kauf des einen oder anderen Zubehörs nach - darum hier eine kurze Bewertung von Dingen, die ich mir zugelegt hatte:

    1. ASTAT-NEX von Novoflex:

    Hierbei handelt es sich um eine Stativschnelle, die bei schweren Objektiven das Kamerabajonett entlastet. Ich hatte hier länger mit dem Kauf gezögert, doch dies ist war am Ende wie ich finde eine sehr gute Investition. Wie auch bei allen meinen anderen Novoflex-Produkten (inkl. eines alten Balgengerätes) ist die Verarbeitungsqualität toll und das Produkt fühlt sich wunderbar an und alles sitzt sehr sauber + es kann direkt an Stativköpfe für das Arca-Swiss System angeschlossen werden.
    Bei meinen schweren Objektiven fühlte sich das Handling an der A7R nie sonderlich gut an zusammen mit einem Stativ - insbesondere bei Verwendung meiner Makroobjektive habe ich die Schelle sehr schnell schätzen gelernt. Wenn man die Schelle etwas anders als eigentlich gedacht anbringt, kann man auch den Schwerpunkt wunderbar verlagern.

    WP_20150106_23_27_44_Pro.jpg

    Da ich selber ein sehr leichtes Magnesium-Carbon Stativ mir geholt hatte, war es zuvor immer eine ganz schöne Fummelei mit den Makroobjektiven den Bildausschnitt wie gewollt einzustellen. Kleine Anpassungen des Blickwinkels waren sehr mühselig, da das Gesamtsystem auf Teppich insbesondere immer etwas weiter absackte in Richtung Objektiv. Wie man auf dem Foto oben sehen kann ist bei der um 180° verdrehten Anordnung der Schelle der Schwerpunkt sehr schön ausbalanciert - entsprechend bequem kann ich nun auch trotz des sehr leichten Stativ und dem Kugelkopf alles präzise einstellen.


    2. L-Bracket von Mengs für die A7/A7R

    Er gibt dem Body etwas mehr Gewicht und Höhe - ein paar Bekannte empfanden das Gesamtsystem so auch in der Hand etwas besser (vor allem da sie ihre schweren DSLRs gewöhnt sind). Verarbeitungsqualität ist echt ordentlich und der schnelle Wechsel zwischen Portrait und Landscape ist sehr bequem, wenn man keine passende Stativschelle hat. Sehr nützlich ist es wieder, dass dies wunderbar auf alle Arca-Swiss-Halterungen passt und man sich eine extra Wechselplatte somit auch erspart. Es wackelt nix und es gibt keine scharfen Kanten - die Kosten sind auch echt sehr moderat.

    WP_20150107_00_02_03_Pro.jpg


    3. Sony Blitz F60M

    Da ich mich erst kürzlich mit der Blitztechnik tiefer auseinandergesetzt habe, kann ich nicht wirklich den Blitz gut beurteilen was die technischen Dinge angeht, doch rein von der Bedienung und Haptik schon. Im Vergleich zu den günstigeren Yongnuo Blitzen, die ich mir auch besorgte, wirkt der Sonyblitz schon deutlich hochwertiger verarbeitet, kommt mit einigem netten Zubehör und hat einen viel besseren Sitz auf dem Blitzschuh der Kamera. Nette Gimmicks wie das wirklich helle LED Licht kommen noch hinzu. Dennoch ist dieser Blitz schon ein ganz schöner Brocken und wirkt etwas überdimensioniert von der Gewichtsverteilung an der A7. Spätestens wenn dann noch ein kleiner Lichtformer an dem Blitz zusätzlich dranhängt, wünsche ich mir dann einen DSLR-Body ggf. inkl. Batteriegriff. Unauffällig ist diese Kombination dann auch nicht mehr - hier ist die D800 mit einem vergleichbaren Blitz definitiv besser in der Ergonomie.
    Ansonsten sehr positiv ist die Kommunikation zwischen Blitz und Kamera. Im Sucher oder auf dem Bildschirm bekommt man bei eingeschaltetem TTL grob die erwartete Helligkeit des Bild angezeigt - und die automatische Ausleuchtung war meistens ziemlich perfekt gewählt. Wenn man eine Belichtungszeit von unter 1/160s wählt schaltet der Blitz automatisch den HSS Modus und auch 1/8000s funktionieren dann noch (mit entsprechend schwächerer effektiver Blitzleistung) - den Sinn einer solch kurzen Belichtungszeit in Zusammenhang mit einem Blitz steht auf einem anderen Blatt.
    Was ich nervig finde - man braucht einen kompatiblen Sonyblitz damit man diesen Blitz entfesselt auslösen kann - optisch wie die Yongnuo kann ich den Sonyblitz nicht auslösen. Ansonsten ist basteln angesagt - warum ein jeder Blitz quasi problemlos über die Sony ausgelöst werden kann, aber im Gegenzug die Sonyblitze effektiv sich nur auf Sony-Bodies wohl fühlen, finde ich weniger toll.

    Ich bin am Ende zufrieden einen solchen Blitz zu haben, da er ziemlich perfekt die Daten mit der Kamera austauscht. Der schlechte Sitz der Yongnuo führt dazu, dass ich die Blitze in der Regel nicht auf meinem Body anbringe und der Sony F60M wenn zum Einsatz kommt (obwohl dieses etwas leichter sind). Fürs entfesselte Blitzen finde ich die Yongnuo 560 III viel besser insbesondere zusammen mit dem Controller oder kleinen Empfängern von dieser Firma + ich kann diese ja optisch mit dem Sonyblitz auslösen. Auch die Kosten von mehreren F60M Blitzen würden mich alleine schon abschrecken.
    Da ich so gut wie nie die volle Leistung des F60M brauchte soweit, hätte ich im Nachhinein vermutlich einen etwas kleineren Sonyblitz gekauft wie den F43M. Etwas leichter trotz des stabilen Sitzes könnt dieser schon sein.

    Das war es dann erst einmal soweit von mir - die Tage schreibe ich sicherlich noch etwas zu anderem Zubehör und den Objektiven - hier hatte ich mir dann am Ende noch neben dem 55mm F1.8, das F35mm F2.8, das 70-200mm F4 und das 16-35mm F4 von Sony/Zeiss gegönnt.

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  3. #2
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    Zitat Zitat von Eludos Beitrag anzeigen
    Wie man auf dem Foto oben sehen kann ist bei der um 180° verdrehten Anordnung der Schelle der Schwerpunkt sehr schön ausbalanciert
    wieso 180° verdreht? Für mich ist das die gezeigte Position völlig normal und ich würde auch nie auf die Idee kommen die ASTAT Schelle andersrum zu montieren.

  4. #3
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    Ich glaube, dass meine Befestigung so nicht die 'Standardausrichtung' der Schelle ist. Die Feststellschraube blockiert ein wenig das bequeme erreichen des 'Release'-Knopfes für das Objektiv. Natürlich kann man die Schraube selber anders herum anbringen, aber dann kann man nicht mehr zwischen 'Landscape' und 'Portrait' schnell wechseln - der Kameragriff blockiert in diesem Fall. Auch die Schräge an dem Haltering selber ist bequemer, wenn man die Schelle um 180° versetzt anbringt um z.B. den Blendenring von dem Nikon-Adapter zu bedienen. Und außerdem ist dann die Sensorebene quasi auf Höhe der Rotationsachse, was für Panoramabilder und co ja doch praktischer ist. Kurzum - ich glaube, wenn diese Art der Befestigung im Normalfall beabsichtigt gewesen wäre, hätten die von Novoflex das ganze spiegelverkehrt gefertigt. Ich hätte das auch so besser gefunden.

    Auf diesen Bildern kann man hoffentlich erkennen was ich meine:

    wp_20150107_11_40_46_pro.jpg
    wp_20150107_12_15_49_pro.jpg

  5. #4
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    Irgendwie scheint es zwei Versionen der ASTAT zu geben, bei meiner ist die Feststellschraube auf der anderen Seite und eine Mutter gibt es da auch nicht.

    Aber der "Arca Swiss Teil" ist doch mittels 2 Schrauben mit dem Rest der Schelle verbunden... die lösen und von der anderen Seite anschrauben.. das sollte den spiegelverkehrten Effekt ergeben.

  6. Folgender Benutzer sagt "Danke", Tedat :


  7. #5
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    Da hast Du natürlich recht ... darauf hätte ich auch kommen können. Jetzt habe ich meines auch 'spiegelverkehrt' umgebaut. Groß hatte es mich nicht gestört, aber so ist es schon bequemer.

  8. #6
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    Weiter geht es mit meinem Erfahrungsbericht und der Sony A7R. Allgemein hat sich mein Kaufrausch etwas gebremst und während ich anfangs etwas besessen war, dass alles 'technisch' perfekt ist, hat meine Begeisterung hierfür etwas abgenommen. Ich freue mich natürlich weiterhin über Bilder, die auch der 100% Ansicht Stand halten, doch so wichtig ist mir dies nichtmehr - für die Gesamtwirkung ist es dann oftmals doch weniger entscheidend. Dennoch hatte diese Phase mir dabei geholfen mich mit der Technik auseinanderzusetzen und ein paar Erkenntnisse möchte ich gerne teilen.


    Tele-/ Makro-Objektive und der 'Shutter-Shake'

    Beim Auslösen der der A7R gibt es eine merkliche Vibration, die zu leicht verwackelten Bildern führen kann. Insbesondere im Zusammenhang mit dem FE 4/70-200 Objektiv gab es ganz unterschiedliche Rezensionen im Netz - einige nannten die Kombination unbrauchbar während andere sehr angetan waren und dies nicht extra erwähnten. Wer hat nun Recht?
    Je nach Situation haben beide Recht - auch wenn ich nie so großer Verwackler hinbekommen hatte, wie es einige Tests nahelegten, kann ich den Effekt bestätigen. Insbesondere bei einer Verschlusszeit von 1/200s und 200mm Brennweite sind die Bilder öfters nicht ganz so scharf wie erhofft. Auf der anderen Seite wer sich mit Auflösungen von um die 10MP zufriedenstellt bzw. die Bilder nicht in der 100% durchsucht, wird dies ggf. nicht groß bemerken. Oberhalb von 1/320s sind die Bilder sehr scharf und dank OSS kann man auch bei 1/15s Belichtungszeit freihand noch gut arbeiten - wenn man etwas zum Abstützen/Anlehnen findet geht es noch ein Stück runter. Realistisch ab 1/30s ist die Ausschussrate so gering, dass ich mich mehr oder minder darauf verlassen kann ausreichend scharfe Bilder zu bekommen. Im Schnitt sind Bilder, die mit 1/50s-1/100s Belichtungszeit gemacht werden, auch schärfer als jene bei 1/200s.
    Neben der Belichtungszeit besteht eine Möglichkeit den negativen Einfluß abzuschwächen in der Verwendung des Batteriegriffs - die extra Masse macht einen deutlichen Unterschied. Da mir die Balance der Kamera bei dem Teleobjektiv mit Batteriegriff eh besser gefällt, ist dieser dann auch fast immer an der Kamera bei Verwendung von schweren Objektiven.
    Mit Blitz, Stativ oder entsprechend kurzen Belichtungszeiten zeigt das Objektiv sein Auflösungsvermögen erst richtig. Ich hatte auch noch einige Tests mit anderen Teleobjektiven wie einem 80-200mm 2.8'er Zoom oder einem 300mm gemacht - doch Freihand konnte ich die eh nicht ausreichend ruhig bekommen, als dass ich scharfe Bilder im 1/200s Bereich erwartet hätte. Mit Stativ oder Blitz waren die Bilder wieder vergleichbar mit den Ergebnissen an einer D800.

    Für mich hat der "Shutter-Shake" kaum Auswirkungen auf meine Fotografie und ich bin sehr froh über das 70-200'er in meiner Sammlung. Wer sich erhofft hat dank OSS bei ~1/200s Belichtungszeit auch ohne Blitz die 36MP der A7R voll ausnutzen zu können, wird ggf. enttäuscht sein.

    Im Makrobereich konnte ich keinen negativen Einfluss auf die Bildqualität feststellen, wobei ich auch nicht über den 1:1 Maßstab hinwegkomme. Hier nutze ich zudem so gut wie immer ein Stativ, da ich die Kamera nicht ausreichend ruhig halten würde, damit die Schärfeebene richtig sitzt. Hinzu kommen dann meist relativ lange Belichtungszeiten, die Freihand-Aufnahmen ausschließen. Als Stativ nutze ich ein leichtes Magnesium-Carbon Stativ + Kugelkopf - hier gäbe es sicherlich stabilere Konstruktionen. Es kommt ja bald das 90mm Makro für das FE System von Sony raus - mit OSS und dem AF kann dann der Shutter-Shake ggf. relevanter werden.

    Zur Illustration noch ein paar Bilder (und wie bei den meisten Aufnahmen von mir, müssen Blumen für die Testbilder herhalten):

    FE 4/70-200 G OSS (200mm Brennweite / 1/25s Belichtungszeit / Freihand)

    70200slow.jpg

    detail.jpg
    Der 100% Ausschnitt zeigt Schwächen bzgl. der Schärfe

    detail2.jpg
    Wenn man das Bild auf ca. 10 MP runterskaliert, ist die Schärfe in der 100% Ansicht wieder recht brauchbar. Für 1/25s Belichtungszeit bei 200mm Freihand bin ich sehr zufrieden.

    FE 4/70-200 G OSS (165mm Brennweite / 1/125s Belichtungszeit / Freihand + Blitz)

    DSC09807_small.jpg

    DSC09807_detail.jpg
    Der 100% Ausschnitt wirkt auf mich sehr scharf.


    FE 4/70-200 G OSS (200mm Brennweite / 1/1000s Belichtungszeit / Freihand)

    Spatz.jpg
    Fast 100% Ausschnitt aus einem Bild - bei sich schnell bewegenden Motiven wie dem kleinen Spatzen hier, sind durch die hektischen schnellen Bewegungen meist eh Belichtungszeiten von 1/1000s+ notwendig nach meiner Erfahrung, so dass hier der Shutter-Shake auch nicht groß zum Tragen kam.

    Makroaufnahme mit Leica APO-MACRO-ELMARIT-R 1:2.8/100 (1s Belichtungszeit, Blitz + Stativ)

    DSC09484s.jpg
    Anemonen-Blüte

    DSC09484detail.jpg
    Und ein dazugehöriger 100% Ausschnitt

  9. 8 Benutzer sagen "Danke", Eludos :


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