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Thema: Helicoid für P-Objektive Ø 52.5mm der 16mm Meopta Projektoren / Samtfokussiertubus

Baum-Darstellung

  1. #2
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Zunächst hat dieser "außengeführte Fokussiertubus" eine auswechselbare Anschlussplatte bekommen, damit er auch für zukünftige Entwicklungen "offen" bleibt, wenn eine neue Kamera ein im Durchmesser entsprechend
    "weites" Bajonett mitbringt... (man weiß ja nie was noch so kommt !). Zudem sorgt diese Anschluss-Technik mit den aus Umkehrringen gebildeten Kamera-Anschlüssen für perfekte, mittige Zentrierung und durch die Auswechselbarkeit für verschiedene Kamerasysteme ergeben sich weitere Gestaltungs- und Kombinationsmöglichkeiten, wie die Kamera-Bilder im Einleitungsposting ja schon zeigten...

    erster-Tubus-nah2.jpg

    Darüber hinaus wurde die Länge des 18-gängigen Tubus gegenüber der Abbildung im unteren Bild deutlich erhöht, auf die Hintergründe gehe ich noch gesondert ein.

    Der gesamte Fokusbereich reicht für die EOS Kameras nun von Unendlich bis in den Nahbereich um die 20 cm von der Objektivvorderkante (gepeilt) !!!!
    Somit ist eine exzellente Fokussierbarkeit über den gesamten Bereich gegeben.

    Zunächst gehe ich auf das 18-gängige Gewinde ein... warum bloß derartig viele Gewindegänge, wo doch z.B. das VNEX schon mit 3 Gewindegängen auskommt ?

    Antwort: Es geht hierbei um die "Kraftverteilung/Punktbelastbarkeit":

    Dieser Fokussiertubus hat kein reguläres "Gegengewinde" wie es bei "normalen" Gewindeschnecken der Fall ist, denn ein mehrgängiges Gewinde nachträglich in den Meopta Tubus zu schneiden, ist ein riesiger Aufwand und mit den Maschinen der Werkstatt nicht möglich.

    Aus diesem Grunde kommt im neuen Fokussiertubus eine andere Technik zum Tragen...

    "Die Klemmführung"





    Wer sich das Bild einmal genauer ansieht, insbesondere den schwarzen Samt (der übrigens in den neueren VNEX Versionen als Gleitband zwischen Tubus und Wandung des Alublocks benutzt wird), hat sicherlich längst bemerkt,
    dass sich in dem Samt exakt 18 Gewindebahnen "abzeichnen"... und daraus seine Schlüsse schon gezogen.

    Der Samt bildet hier das "Gegengewinde" in dem neuen 18-gängigen Gewindetubus.
    Hierfür ist der Führungstubus extra mit einer sehr, sehr engen Toleranz gearbeitet worden, so dass sich die 18 Gewindegänge förmlich in den Samt "schneiden" und seinerzeit in die insgesamt 18 "Gänge" eintaucht/sich aufrichtet und mit seinen feinen "Häärchen" in den "Tälern" des Gewindes verteilt.

    So entsteht ein sich selbst formendes Gegengewinde von enormer Zug- und Druck-Belastbarkeit am Meostigmat, das ich beim Versuch den Führungstubus mit reiner Kraft vom Objektiv zu trennen, nicht auseinander zu reissen oder einzudrücken vermag. Gleichzeitig sorgt die sehr enge Toleranz zwischen Führungstubus und Meopta Gehäuse für einen genialen Andruck der Samtklebefläche am Meostigmat - Tubus, so dass auch die Klebefläche des Velour-Samt sich nicht "verziehen" oder "wandern" kann.

    Es ist im Grunde die gleiche Technik, wie sie im Projektorenbau schon immer stattfand... nur viel besser !
    In ein Projektions-Objektiv eines Projektors wurde in der Regel immer eine Führung in Form eines Wendel geschnitten und an diesem Wendel gleitend wurde das Objektiv dann zum Scharfstellen gedreht. So ist es ja auch beim Meostigmat der Fall.

    Damit das Meostigmat, das ja nun als Aufnahmeobjektiv in -zig verschiedenen Positionen und mit "Dauerbewegung" bei der Fokussierung (mal von oben nach unten, mal von halb nach oben oder halb nach unten gerichtet) sich nicht selbst verstellt, bedarf es natürlich einer viel feinfühligeren Verstellung, als bei einem simplen Projektor, der einmal eingerichtet wird und dessen Objektiv bei der Filmwiedergabe dann in seiner Stellung "verharrt".

    Und genau das macht dieses 18 gängige Gewinde mit dem Velour-Samt... es gestattet eine sehr feinfühlige Verstellmöglichkeit für das Fokussieren, weil hierbei das Meostigmat ja ständig im Tubus gedreht wird , um den Schärfepunkt zu finden, ohne dabei zu schlackern oder aus der optischen Achse zu kippen. Diese "Zwangsführung" durch den eng tolerierten Tubus und das extrem feine 18gängige Gewinde verhindern das.
    Die 18 Gänge sorgen dabei für eine extremst niedrige Toleranz in der Planlage beim Fokussieren (Abweichung ist noch deutlich unter 1/10 mm) und das Meostigmat mit seinem so aus dem Samt-Velour geformten "Gewinde" zieht sich beim Fokussieren elegant und leichtgängig an den Gewindegängen "hoch"...

    Dabei spielt es noch nicht mal Rolle, ob ich z.B. die Canon 5D MK II mitsamt Batteriegriff direkt am Objektivkopf vorn anhebe oder das schwere Kameragehäuse dabei als "Last" völlig in Richtung Boden "hängen lasse"... da bewegt sich nix und es gibt kein - wie auch immer geartetes - "Spiel" zwischen Tubus und Meopta Meostigmat...

    Die nächste zu klärende Frage in dieser Konstruktion war die Haltbarkeit des Samtes bei Dauernutzung... und das Fazit: "er hält Dauerbelastungen durch ständiges Drehen locker aus".
    Seit nunmehr zwei Tagen dreht sich ein Meostigmat per Maschine automatisch in dem Tubus und macht bei Erreichen des 360 ° Punktes automatisch eine Wendung in die andere Dreh-Richtung... alles perfekt.

    Zudem kann das Meostigmat jederzeit einfach und schnell mit einem neuen Velour-Gleitband ausgestattet werden, weil es sich um selbstklebendes Velour handelt, das selbst passend zugeschnitten und das Objektiv damit neu belegt werden kann, sollte es nach langer Zeit doch mal aus irgendwelchen noch nicht bekannten Gründen notwendig werden. Danach wird das Objektiv einfach wieder in den Führungstubus eingedreht und das 18-gängige Gewinde schneidet sich dann - wie am ersten Tag - wieder seine "Furchen" in den Velour-Samt-Belag.

    Als weiteren Punkt komme ich nun zurück auf die angesprochene, erhöhte Gesamtlänge des Führungstubus gegenüber der im vorigen Post gezeigten kurzen Prototypen-Version:

    Die von mir umgebauten Meostigmate sind gewindeseitig bislang so beschaffen gewesen, dass sie sowohl provisorisch mit stark eingeschränktem Einstellbereich an einer Canon Spiegelreflexkamera der EOS Reihe, als auch mit dem angebrachten M39 Gewinde mit dem VNEX uni und/oder dem VNEX KB - hierbei aber absolut vollwertig über den kompletten Einstellbereich - benutzt werden können.

    Da sich nun nicht jeder für das VNEX in seinen Varianten "interessieren" muss, aber trotzdem gern das Meostigmat 1.4/70mm an seiner Sony, Fuji oder Olympus betreiben möchte, ohne gleich einen Umbau des Meostigmat 1.4/70mm in Erwägung zu ziehen und in der Folge dann noch ein VNEX als Fokuseinheit dazu erwerben muss, hab ich mich entschlossen, den Fokussier-Tubus länger als für die von mir umgebauten Objektive notwendig zu gestalten und sie Euch auch als einzelne erhältliche Einheit anzubieten.

    So kann also jeder, der ein Meostigmat 1.4/70mm besitzt, aber noch nicht wußte, wie er seines an die Sony, Fuji oder Olympus bekommen kann, nun ein Meostigmat 1,4/70mm im Originalzustand über den neuen Fokussiertubus an seine System-Kamera bringen.


    Damit sind wir dann auch schon beim letzten Punkt:

    "Wie kann das Meostigmat gegen vollständiges Herausdrehen aus dem Führungstubus "gesichert" werden, wenn dieser "Helicoid" überhaupt keinen Anschlag besitzt... ?"


    Kurze und knappe Antwort... auf zwei Wegen:

    1.
    der Führungstubus hat an seinem kameraabgewandten Ende insgesamt 3 Stck. M2 Quergewinde mit 3 Madenschrauben die so fein justiert werden müssen, dass wenn der Samt diese Stelle beim Fokussieren erreicht, er automatisch den weiteren Drehweg "begrenzt"...

    - Nachteil dabei aber ist, das eine der Madenschrauben natürlich auch "Spuren" in das Aluminium "ritzen" kann, wenn sie zu weit eingedreht wurde... gibt halt "Kratzer" im Lack..


    2.

    Man läßt das mit der Anschlagsbegrenzung über die Madenschrauben komplett weg, denn der Tubus ist so lang gestaltet, das es mir bislang noch nicht gelungen ist, in "durchschnittlichen" Nahdistanzen die beiden Teile (Objektiv und Führungstubus) zu trennen.

    Soll heißen, man merkt es schon beim Fokussieren durch die fast "unglaubliche" Naheinstellgrenze, das eigentlich schon lange "Schluss" sein müsste mit dem Fokussieren...
    (Es ist eine reine Gewöhnungssache... und man gewöhnt sich schnell daran, wie weit man "gehen" kann, wenn man mit einem derart langen Auszug von ca 30mm fokussieren kann)... und "Extrem-Makros" sind nun nicht gerade die Stärke des 1.4/70mm...

    Sollten sich die Teile wieder erwarten dann doch mal trennen, so dreht man sie halt locker wieder zusammen, denn man muss ja hier kein Gewinde neu "einfädeln", also die Gewindeeinstiege finden, sondern sie schneiden sich dann
    entsprechend wieder selbst in den Velour-Samt !!!!

    Ist wirklich absolut easy !!!

    -------------------
    Prognosen für die weitere Verwendbarkeit mit anderen P-Objektiven

    Es ist davon auszugehen, dass auf diese Weise vermutlich viele Projektionsobjektive mit 52,5mm Durchmesser aus dem Bereich der 16mm Filmprojektoren nutzbar werden... (muss noch getestet werden mit einigen Objektiven aus dem Bereich, die ich aber erst noch anschaffen oder leihen muss) und könnte mit anderen Tubendurchmessern (wenn sich da ein einheitlicher Standard z.B. bei Diaprojektoren herausstellen sollte) vom Prinzip her genauso laufen.
    Vielleicht hat ja jemand von uns noch irgendeines herumliegen...

    Auch das Meopta Meostigmat 1/50mm passt über den neuen Fokussiertubus mit einer kleinen Bearbeitung (Kürzen des hinteren Teils bis die Rücklinse frei liegt) voraussichtlich auf Unendlich an den E-Mount Kameras.
    Beim 1/70mm wird es vermutlich nach einer ähnlichen Bearbeitung am E-Mount ebenfalls klappen, da nun dieser von mir durchgeführte und sehr "abgefahrene" und aufwändige Umbau mit der neuen Rücklinsenfassung nicht mehr durchgeführt werden muss, um eine Fokussiermöglichkeit zwischen Objektiv und Kamera zu bringen.

    Durch die Aussenführung in dieser hier gezeigten Weise muss nur noch das 1/70mm Meostigmat-Gehäuse im Durchmesser auf das Durchlass-Maß des NEX Adapters von 41mm abgedreht/verjüngt werden.

    LG
    Henry
    Geändert von hinnerker (20.09.2014 um 18:20 Uhr)
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  2. 12 Benutzer sagen "Danke", hinnerker :


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