Ich finde es hilfreich, die zwei grundsätzlich unterschiedlichen Arten von chromatischen Aberrationen (CAs) auseinander zu halten:
Quer-CAs (Lateral-CAs) sind Farbsäume an Kontrasträndern in der Schärfeebene, die zum Rand hin immer ausgeprägter (breiter) werden. Sie haben üblicherweise zwei komplementäre Farben zur Bildmitte hin und von der Bildmitte abgewandt (häufig grün/magenta, manchmal auch blau/gelb). Diese Quer-CAs werden bei manchen Objektiven durch Abblenden sogar intensiver.
Längs-CAs (Longitudinal-CAs, Lo-CAs) sind Farbsäume an Kontrasträndern, vor allem um Highlights herum, vor und hinter der Schärfeebene, die gleichmäßig über das ganze Bildfeld hinweg auftreten, meistens magenta im Vordergrund und grün im Hintergrund. Die Längs-CAs verschwinden in der Regel beim Abblenden.
Außerdem gibt es noch die Farbsäume an extremen Kontrastkanten in der Schärfeebene durch Überstrahlen, meist blau oder purpur. Diese verschwinden ebenfalls beim Abblenden, werden meines Wissens aber normalerweise nicht zu den chromatischen Aberrationen gezählt (man korrigiere mich wenn es jemand besser weiß).
Deine Bilder mit dem FD 1.8/50 entsprechen dem was ich auch vom FD 1.4/50 kenne: Die Quer-CAs (Lateral-CAs) sind eher schwach ausgeprägt, die Längs-CAs (Longitudinal-CAs, Lo-CAs) eher stark.