Das VNEX - Fokussystem für Vergrößerungsobjektive

[stangl]

Hallo Henry,
Supersache, was Du da gebaut hast. Modular ist einfach Klasse!
Ich hab's mit einem Helicoid-Adapter aus der Bucht M42 an Nex probiert, weil ich ein günstiges Apo-Rodagon erwischt hab. Die Kombi geht halt nicht gleich auf Unendlich und ist relativ schwer.
Aber es gibt aus dem Kiev-Zubehör einen M39/M42 Adapterring, der nicht aufträgt, weil er nur aus Innen und Aussengewinde besteht und keinen Flansch hat (ca 3€) und dann noch ca. einen mm vom Objektiv abgedreht (ist ja nur Kunststoff) und schon klappt's.
mein Apo-Rodagon N 4/80 musste auch abgedreht werden um am Zörk MFS auf Unendlich zu kommen und das habe ich seit fast 20 Jahren.
Alternative wär, den Adapter etwas abzudrehen, da müsste man die Schrauben etwas tiefer setzen.

jetzt brauch ich nur noch Zeit zum Fotografieren

Christoph

[hinnerker]

Danke fürs Lob,

ja, das VNEX System ist eine inzwischen sehr gelungene Sache geworden.

Am Anfang hatte ich mich auch gefragt, ob es "Sinn macht" eine eigene Sache gegen die chinesischen Helicoide, die zu günstigen Preisen verschachert werden zu stellen.
Doch als ich das erste Mal so ein Ding in der Hand hielt, konnte ich mich davon überzeugen, wie eingeschränkt handhabbar diese Teile sind.

Schwer zu fokussieren durch den Doppelauszug, Auflagemaß doch erheblich begrenzt durch die Konstruktion und zudem sehr wackelig gebaut.

Optical Flow aus unserem Forum hatte sich so ein Ding auch besorgt... der erste fiel gleich nach nur kurzem Einsatz auseinander.

Die Zörk Mini-Makro Schnecke hatte ich ein Weilchen vorher durch einen User des Forums bei einem Usertreffen in Hamburg kennengelernt und war begeistert von der Abbildungsqualität des APO Rodagon N 4/80mm im nahen bis mittleren Fokusbereich.

Irgendwann schaffte ich mir - wegen der noch besseren Altglas-Adaptierbarkeit aufgrund des nur 18mm betragenden Auflagemaß eine Sony NEX Kamera an.. fand dann aber die von meiner DSLR gewohnten Objektive allesamt zu sperrig und wenig kompakt.

Und so begann dann die Suche nach kleinen und leichten Objektiven.. und die Vergrößerungsobjektive fielen mir zuerst dabei ein. Sie hatten eine Blende... schonmal das wichtigste Kriterium für das Arbeiten mit Ihnen.

Nur die Fokussierbarkeit musste nun hinzugefügt werden... und so enstand die Idee.

Zuerst mit reinen M39 Gewinderohren in einem LTM > NEX Adapter ging das Ausprobieren los, ob diese Dinger sich aufgrund der Abbildungsleistung, die ja im Makrobereich enorm ist, auch für den Einsatz als Aufnahmeobjektiv an modernen Sensoren eignen würden.

Was ich zu sehen bekam, ließ mich an der Idee festhalten und das VNEX entwickeln.

Inzwischen ist das kleine System für die NEX zu einem echten Insider - Tipp geworden und erfreut so einige User mit billigen und gutem Glas aus diesem Bereich.

Mit der inzwischen 3. Kleinserie vervollkommnet sich die Sache langsam und eine Version für das µFT System (und auch Fuji - XF) ist auch grad vor ein paar Tagen fertiggestellt worden.

Das VNEX erfüllt mich ein wenig mit Stolz, denn es ist - von meinen vielen Ideen - die Beste, die ich im Hobbybereich bisher realisiert habe.

LG
Henry

[stangl]

Hallo Henry,

wackelig ist meiner nicht, auch der Anschlag gegen Auseinanderfallen scheint ordentlich. Da hab ich vielleicht Glück gehabt.
Schwergängig kann ich unterschreiben.
Ich hab schon einige China-Adapter in der Hand gehabt. Deren Hauptschwachstelle ist das Mutterbajonnett für Fremdobjektive.
You only get what you pay for.
Was der Helicoid taugt, muss sich rausstellen. Ein Absturz mit dem Objektiv wär natürlich eine Katastrophe.
Über Dein System bin ich erst danach gestolpert. Da muss ich mir noch die TDs raussuchen (Gewicht ,Auszugslänge etc.)
Aber jetzt erstmal in die Versuchsphase mit dem 50er

Christoph

[GoldMark]

Das VNEX erfüllt mich ein wenig mit Stolz, denn es ist - von meinen vielen Ideen - die Beste, die ich im Hobbybereich bisher realisiert habe.

Hoffentlich gibt es noch viele weite Ideen von Dir.

[hinnerker]

Hoffentlich gibt es noch viele weite Ideen von Dir.

Da sei gewiß.. da kommt noch was im nächsten Jahr...

Ist leider auch sehr aufwändig und zeitintensiv. Könnte aber ein ziemlicher "Kracher" werden, wenn alles klappt und die daran Beteiligten auch alle rechtzeitig "aus'm Knick" kommen.

LG
Henry

[OpticalFlow]

Optical Flow aus unserem Forum hatte sich so ein Ding auch besorgt... der erste fiel gleich nach nur kurzem Einsatz auseinander.

Ja. In der Tat. Es gab allerdings auch kostenlos Ersatz (nur leider musste ich fuer den kostenlosen Ersatz zum Zoll - mehr Zeit und Aerger als das Ding wert ist). Der etwas kuerzere Adapter haelt noch.
Er laesst sich auch ganz gut Modular in andere Sachen reinkombinieren und geht aufgrund des weiten Innendurchmessers auch ohne jegliche Abschattungsprobleme am Vollformat. So habe ich vor kurzem ein Componon-S 100/5.6 fuer ein paar Euro mitgenommen und es mit einem Satz Zwischenringe und mehreren Adaptern an die 5D II gebracht. Ist dann aber im Endeffekt auch nicht viel kleiner als ein 100 mm Makroobjektiv.
Insgesamt denke ich, dass das VNEX besser ist, da es ein System ist und nicht nur ein einzelner Helicoid. Die Verarbeitung ist sicher auch besser. Fuer ein oder zwei M39 Linsen tuts der M42-Helicoid aber auch.

[aibf]

Wirklich beeindruckend sind viele Ergebnisse - danke fürs Zeigen - bewundernswert aber auch die Hartnäckigkeit der Bastler.

Das Thema Dezentrierung bei Optiken (also bei ganz normal hergestellten) ist ja immer wieder ein Thema in den Foren. Wie bekommt ihr Bastler das mit den Hilfsmitteln ohne Richtbank etc. hin?

Was noch für mich von Interesse wäre, die Frage nach dem richtigen Abstand Sensor und Optik, damit final auch ein scharfes Bild rauskommt? Wird das berechnet? Und ggf. wie?

Als letztes die Frage, ob an Stelle einer zigfachen Hilfsmontage (damit das Teil am E-Mount richtig angedockt werden kann) nicht auch ein alter Novoflex FD-Balgen herhalten könnte, mit dem Vorteil ein bewegliches Zwischendrin zu haben, für eine gezielte Fokussierung?

[hinnerker]

Wirklich beeindruckend sind viele Ergebnisse - danke fürs Zeigen - bewundernswert aber auch die Hartnäckigkeit der Bastler.

Das Thema Dezentrierung bei Optiken (also bei ganz normal hergestellten) ist ja immer wieder ein Thema in den Foren. Wie bekommt ihr Bastler das mit den Hilfsmitteln ohne Richtbank etc. hin?

Was noch für mich von Interesse wäre, die Frage nach dem richtigen Abstand Sensor und Optik, damit final auch ein scharfes Bild rauskommt? Wird das berechnet? Und ggf. wie?

Als letztes die Frage, ob an Stelle einer zigfachen Hilfsmontage (damit das Teil am E-Mount richtig angedockt werden kann) nicht auch ein alter Novoflex FD-Balgen herhalten könnte, mit dem Vorteil ein bewegliches Zwischendrin zu haben, für eine gezielte Fokussierung?

Dezentrierung ist bei den Brennweiten eigentlich kein Thema... da die Objektive eigentlich genau wie an einem Balgen oder dem Vergrößerer über ein gewöhnliches M39 Gewinde mit der Kamera verbunden werden.

In einem Vergrößerer oder Balgen hast Du ja auch keine "Dezentrierung" zu befürchten.

Zur Frage des Auflagemaßes, also dem richtigen Abstand Optik zu Sensor:

Dies ist nicht berechnet, sondern in Listenform experimentell von mir für viele Objektive ermittelt worden. Hier in die Liste eingearbeitet sind auch die zu verwendenden Muttern, um eine Unendlich-Justage durchführen zu können.

http://www.digicamclub.de/showthread.php?t=16361

Berechnen geht nicht korrekt, denn die jeweilige mechanische Ausführungsform eines V-Objektivs (z.B. die Länge des Objektivgewindes und weiterer Dinge) fällt so unterschiedlich aus, das es für V-Objektive eigentlich keine mir bekannte "Abstands - Norm" in Sachen Auflagemaß - wie von einem Kamerasystem der Hersteller gewohnt - gibt.

Deine Frage mit dem Novoflex Balgen kann ich grad nicht so recht deuten...

Das VNEX zielt gerade darauf ab, solche sperrigen Dinge wie einen Balgen zu vermeiden und stattdessen relativ schlank und kompakt mit einem Vergrößerungsobjektiv so zu arbeiten, wie Du es mit einem "normalen" SLR - Objektiv tun kannst. Also von Unendlich bis in den Nahbereich von etwa 20-25cm zu fokussieren... eben ohne das "Balgen-Geklöter"...

Fokussiert wird mit dem VNEX wie mit einem richtigen Objektiv.. also der Aufnahmekopf (das in eine Mutter eingeschraubte V-Objektiv, das damit ähnlich wird, wie wir es von einem Makro-Kopf - Objektive gewohnt sind) wird dabei von Fern bis Nah feinstufig gedreht bis das anvisierte Motiv "scharf" ist.

Die Grundjustierung für Unendlich geschieht durch die Auswahl der geeigneten Mutter und dem Sitz des Objektivs im Gewinde der Mutter, bevor es mit Schrauben in seiner endgültigen Position für das Unendlich festgesetzt und an das VNEX geschraubt wird. So hat man handliche und vorjustierte Einheiten, die nur noch auf das VNEX geschraubt werden brauchen. Quasi wie bei einem M42 Objektiv... nur den Kopf einschrauben und schon kann es losgehen mit der Nutzung.

LG
Henry

[thk]

@aibf: was meinst du mit Dezentrierung? Mir fallen zwei Versionen dazu ein: 1. einzelne Linsen sitzen "verkantet" im Objektivtubus=> dann sind Teile des Bildes bzw. das ganze Bild bis auf eine kleine Zone unscharf, üblicherweise eine Folge von "Basteln" , 2. Mittelachse des Objektivs trifft nicht den Mittelpunkt der Sensorfläche z.B. weil das Objektiv nicht zentrisch im Kameraflansch sitzt => dürfte i.d.Regel unkritisch sein, solange das Objektiv die gesamte Sensorfläche ohne Vignetierung ausleuchtet siehe auch Tilt und Shift Objektiv
Gruß
Theo

[Waalf]

Danke Dir für die Erklärung, denke, ich habs nun verstanden. Aber eine Frage bleib noch offen: was beinhaltet das "Zubehörpaket"?