Nein, ich bin weit davon entfernt und erst seit gut einem Jahr selbst an so einer Maschine zugange mit sehr viel freundlicher Unterstützung und Hilfe der professionellen Kollegen von der "Zerspanungsfront"...
Egal was für einen "abgefahrenen" Kram ich mir da grad mal wieder überlege, sie weisen mir gute Wege, wie ich meine Projekte und Dinge umsetzen kann und wo ich mal wieder "Flausen" im Kopf habe, weil bestimmte Dinge auch mit deren Maschinen nur um zwei Ecken herum machbar sind.
Korrekterweise muss man sagen, dass es schon fast zwei Jahre sind, als ich mit meiner ersten Idee zum VNEX dort aufschlug. Ich hatte das Glück, dass ein Mitarbeiter dort selbst begeisterter Fotograf ist und zu der Zeit gerade eine kleine, kompakte Kamera suchte und ich eine abzugeben hatte (NEX 3 seinerzeit beim Umstieg auf die NEX 5).
Ihm konnte ich - geschult durch meine diversen Umbauten, die ich damals nur mit dem Dremel und zusätzlicher Dremel Workstation sowie einigen Hilfsmitteln durchführte - dann stückchenweise vermitteln, was ich für welche Dinge benötigte und ihn "löchern"... zunächst sehr zum Unwohl des Chefs dort, der in mir nur einen "Dieb der Mitarbeiter-Zeit" sah, weil ich den Kollegen allzu oft zeitlich mit Beschlag belegte.
Aber einige Tage gutes Sommerwetter, ein paar Biere auf dem Hof beim Grillen und dann war auch das Eis zum Chef geschmolzen und wich einem großen Interesse an meinen Projekten.
Anfänglich belächelte Kleinstaufträge für diverse Ringe, Tuben und höhen-justierbare Rücklinsenfassungen für meine Umbauten - speziell bei den Umbauten zum Canon 1.2/55mm Aspherical erzeugten schnell Begeisterung für meine Ideen und immer wenn ich mal wieder mit einem Objektiv fragend vor den Kollegen stand, waren diese begeistert von den Dingern und gaben Tipps und Tricks weiter.
Man merkte schnell, dass auch den Leuten in der Werkstatt meine Projekte zu verfolgen "Spaß machte"... denn statt nur von irgendwelchen technischen Zeichnungen und Anweisungen irgendwelche Schrauben, Kleinstdrehteile und Dinge herzustellen, deren Funktion man selten im eingebauten Zustand zu sehen bekommt oder deren spätere Funktion ohnehin unklar war und es nur auf die Einhaltung von µm genauen Toleranzfeldern ankam, konnte man hier direkt am "lebenden Objektiv" die Veränderungen verfolgen und verstehen... was auch den Mitarbeiter-Kollegen dort sehr viel Spaß machte.
Als ich dann mit der Umsetzung der VNEX - Idee begann, hielt man das zwar zunächst für eine "S p i n n e r e i", aber schon der erste Prototyp und die Nutzung der V-Objektive an der kleinen NEX - hier die Entstehungsgeschichte-
http://www.digicamclub.de/showthread.php?t=15370
zeigten denen dann, dass ich ein großes Interesse an deren Job hatte, schnell die aufgezeigten Möglichkeiten verstand und mich intensiv mit den Dingen auseinandersetzte. Ebenso brachte es auch denen großen Spaß, so ein Projekt von Anfang bis Ende zu verfolgen... anders als graue Theorie und wurde "miterlebbar"...
Damals war es wie beim TO... ich dachte auch schon an die Anschaffung einer eigenen Drehbank, holte mir dann die Infos ein...
In einem Gespräch mit dem Chef und einigen seiner Mitarbeiter wurde mir aber dringend davon abgeraten... eben wegen der angeblichen Unzulänglichkeit der meisten dieser Tischmaschinen.
Umso erfreuter war ich natürlich, als dieser Ratschlag dann noch mit der Einladung verbunden war, dort in der Werkstatt bei kleineren Dingen in Absprache gern eine der alten professionellen Drehbänke nutzen zu können, an denen "Nachbearbeitung" oder Sonderaufträge abgearbeitet werden.
Deshalb schrieb ich auch in meiner Erwiderung auf das Eingangsposting... als in der Metallbearbeitung unerfahrener Neuling mit vielen Projekt-Ideen ist viel wichtiger als die Drehbank die Hilfestellung durch Profis, wenn man sich dem Thema nähert.
Eine möglichst umfangreiche Ausstattung zu so einer Maschine für die Bewältigung der unterschiedlichsten Aufgabenstellungen hab ich auf diese Weise schnell schätzen gelernt.
Gleichzeitig aber fehlt mir dadurch natürlich auch die Vorstellungskraft, wie sich solche Dinge auf kleinen Maschinchen ohne diese umfangreiche Zubehörpalette an Spannzangen, Meßuhren, Stiftspannzangen (z-B. für die Konturierung von kleinsten Plastikstiften der VNEX Wendelführungen etc..) bearbeiten lassen und stelle mir das auch sehr umständlich vor.
Aus diesem Grunde wäre es eben auch für mich - und vermutlich einige andere - schon interessant, wie bestimmte Aufgabenstellungen auch an so kleinen Maschinchen abgearbeitet werden können, ohne diese ganzen sauteueren Zubehörteile der großen Maschinen.
LG
Henry