Dann danke ich euch allen für die Einschätzungen!
Was genau bewirkt denn eine teilweise, oder komplett abgeputzte Vergütung? Flares, Geisterbilder, flaue Farben?
Dann danke ich euch allen für die Einschätzungen!
Was genau bewirkt denn eine teilweise, oder komplett abgeputzte Vergütung? Flares, Geisterbilder, flaue Farben?
Das ist die Rückseite der kamera zugewandten Linse?
Genau was Du schreibst, erhöhtes Risiko von Reflexen (Flares, Geisterbilder), geringeren Kontrast (u.A. flauerer Farben).
Allerdings würde ich bei einer teildefekten Vergütung nicht allzu gravierende Unterschiede zu einer tadelosen Optik der gleichen Bauart erwarten.
Bei meinen Versuchen mit nem Helios 44 gabs in vielen Situationen keinen merklichen Unterschied, bei Gegenlicht wirds dann stark auffallend - aber dort habe ich alle an Luft grenzenden Oberflächen von der Vergütung befreit.
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Kameras und Zubehör selbst reparieren, umbauen oder gänzlich selbst erstellen:
http://www.4photos.de
Dieses Pentacon hab ich kostenlos bekommen und ich frag mich, ob die Reinigung wohl umsonst ist ;-)
Die Reinigung der Vorder- und Hinterlinse brachte einigen Dreck runter, der Rest ist innen.
Vor der 1. Reinigung
Immer noch seltsam dreckig innen ...
Letztlich wäre es ein Objekt zu üben als Ergänzung zum Alu-Tessar (was wieder lebt).
Gruß,
Bernd
Kein Fungus aus meiner Sicht... sondern irgendwelche kristallinen Ablagerungen, nach Benutzung in Umgebungen mit hoher Luftfeuchtigkeit und Salzwasser, vielleicht am Meer? Oder auch Kondensatbildung kalt nach warm im Winter in kritischer Umgebung... kann man nur raten.
Leg Dir auf dem Schreibtisch eine weiche Unterlage zurecht, nimm die Spitzen einen Meßschiebers und öffne den Bereich, wo der Niederschlag von Dir vermutet wird.
Entnehme die Linsen, merke Dir dabei, welche Seite konkav und welche konvex geformt ist und lege sie in der korrekten Reihenfolge des Ausbaus und Richtung auf die Unterlage. Ebenso die "Distanzhülsen"... also Abstandshalter zwischen den Linsen, die Du entnimmst.
Ich kenne den Aufbau des Objektivs nicht... es ist aber wichtig für den Wiederzusammenbau, dass Du alles in der Reihenfolge vor Dir liegen hast, wie die Linsen im Objektivtubus steckten.
Was Du brauchst:
Spannzirkel, Meßschieber oder am Besten sowas...
http://www.ebay.com/itm/Professional...item2c7c2cf7da
(das Werkzeug braucht man immer wieder, garantiert)
Einen Gummi-Klistier, talkumfrei aus der Apotheke... frag Deinen Apotheker danach und nimm den Größten, sind billiger als diese "Rocket Blower" und wie die Kinderspielzeuge aus dem Fotografen - Zubehör alle heißen..
Eine Schachtel QTipps (oder allgemein Wattestäbchen)
Isopropanol für bzw. gegen die Fettfingerabdrücke auf den Linsen, falls Du keine Handschuhe tragen magst.
200 Blatt Zigarettenpapier (Aldi, Lidl etc..) braucht man immer wieder...
Spüli Geschirrspülmittel aus und in der Küche... (dort werden wir dann auch die Linsen reinigen)
gegebenenfalls Haftsauger für Kontaktlinsen zum Halten von kleinen Linsen... die sind manchmal schwer wieder einzubauen... verkannten leicht etc.. geht damit besser.
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Wenn alles beieinander ist, kann es losgehen.
Nimm jede einzelne Linse in die Hand und benetze sie mit einem Tropfen Spüli, und wasche sie in der Hand mit den Fingern unter fließendem Wasser zusammen mit Deinen Händen ab. Mit dem Daumen und Fingern gern die Linsen etwas energischer reiben... Eheringe oder alles metallerne natürlich vorher von den Fingern abziehen.
Im Anschluss an die Reinigung dann mit einem sauberen Geschirrhandtuch die Linse trocken wischen, gegen das Licht halten und visuell kontrollieren. Es ist quasi nix anderes, als Weingläser zu polieren..
Die Linse sollte nun "kristall-klar" sein.
Linse wieder eingliedern in deine Ablagereihenfolge und mit der nächstvorderen Linse genauso verfahren...
Wenn Du alle Linsen nacheinander gereinigt hast, geht es an den Wiedereinbau... in der Reihenfolge die nach dem Ausbau vor dir lag.
Nun kommen Blasebalg, Isoprop und das Zigarettenpapier ins Spiel.
Beim Einbau immer den Blasebalg zum entfernen von Staubpartikeln benutzen... sobald eine Linse eingebaut ist, Gehäuse ausblasen.. dabei drauf achten das der Staub nach unten herausfallen kann... also Staubpartikel "über Kopf" ausblasen... sonst verteilst du sie nur zu den Seitenwänden und sie fallen garantiert wieder zwischen die Linsen zurück.
(Staubpartikel, Haarschuppen wenn Du Dich beim Einbau der Linsen darüber beugst um besser sehen zu können.... alles ist möglich)
Das Objektiv mit der jeweils gerade eingebauten Linse wird dann so aufgestellt, das keine neuen Staubpartikel hineinfallen können, wenn Du die nächste Linse aufnimmst... also Objektiv immer so hinstellen, dass es nach unten zeigt mit der letzt eingebauten Linse..
So baust Du dann nacheinander alle Linsen und Abstandshalter wieder ein...
Solltest Du nun auf irgendeiner Linse noch einen Fettfinger oder eine sonstige neu hinzugekommene Verschmutzung finden, ein Wattestäbchen im ISOPROP tränken und sauber wischen (meist sind das die eigenen Fingerfette... )... Isoprop kann Schlieren auf den so gereinigten Linsen hinterlassen. Diese Schlieren kannst Du wiederum mit Anhauchen und trockenreiben mit dem Zigarettenpapier entfernen...
(Im Prinzip ist Atemluft nichts weiter als auf den Linsen kondensierendes Wasser... ausser Du spuckst versehentlich dabei auf die Linse... .grins). Das im Zigarettenpapier enthaltene Nitrat nimmt dann die Feuchtigkeit der Atemluft zusammen mit den Schlieren vom ISOPROP auf... wirst sehen, geht gut)
Und wenn alles gut geht, sollte Dein Objektiv danach sauber sein.
Sollten aber irgendwelche chemischen Prozesse... (man weiß ja nicht genau was das für ein Belag ist), die Vergütung angegriffen haben, so ist das natürlich irreparabel.
Auch muss man aufpassen, denn es gibt zwei Vergütungsverfahren... die Hart- und die Weichvergütung..
Bei Weichvergütungen besteht die riesige Gefahr, mit manuellen Methoden wie dieser, die Vergütung zu schädigen... hierzu reicht kleinster mechanischer Druck beim Reiben...
Die allermeisten Objektive jedoch besitzen Hartvergütungen, so das eigentlich nix zu befürchten steht.
Viel Erfolg beim Linsenreinigen...
LG
Henry
Geändert von hinnerker (05.03.2014 um 23:01 Uhr)
Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..
Bei meinen bisherigen Reinigungsaktionen habe ich mich so ziemlich an die hier gegebenen Tipps gehalten und damit gute Ergebnisse erzielen können.
Das Zigarettenpapier kannte ich in dem Zusammenhang allerdings noch nicht.
Nun habe ich jedoch ein Altglas-Objektiv, bei dem ich nicht weiterkomme. Daher hänge ich mich einfach an diesen Thread dran.
Wie auf dem, zugegebenermaßen qualitativ bescheidenen Foto zu sehen ist, befindet sich in einer der Linsengruppen ein sehr feiner Nebel.
Er bildet im äußeren Bereich einen kompletten Ring. Bloß an einer Stelle ist ein klarer Fleck freigeblieben. Zur Mitte hin ist dann alles wieder klar.
Die Trübung trat erst nach etwa zwei Monaten auf, nachdem ich das Objektiv in gutem Zustand von einem gewerblichen Verkäufer erworben hatte.
Das ist besonders ärgerlich, weil ich mir eigentlich eine "artgerechte Haltung" bescheinigen würde.
Es war in der Zeit zwar selten, aber niemals draußen in Gebrauch. Ansonsten war es trocken in einem Kunstfaserbeutel gelagert.
Kontrast und Farben erscheinen mir seitdem jedenfalls recht flau und ich greife eher zu einem der anderen Objektive.
Letztlich brachten auch alle Säuberungsversuche keine Verbesserung, da ich schließlich feststellen musste, dass der Schleier zwischen zwei verkitteten Linsen sitzt.
Ist das auch ein Pilz oder zeigt die Verkittung Auflösungserscheinungen? Was ist hier noch zu retten?
Ich habe schon mal etwas recherchiert und bin darauf gestoßen, dass man die Verkittung durchaus lösen, entfernen und erneuern kann.
Ich wage jedoch zu bezweifeln, dass ich die Linsen so exakt zentriert wieder aufeinander bekomme.
Gibt es evtl. noch Schritte, die man vorher versuchen kann?
Beste Grüße
Marius
Hab mich mal an die Vorderlinse getraut:
Von vorne sieht sie nach der Reinigung mit Spüli gut aus:
Die Rückseite macht den Eindruck, als ob da schon mal jemand dran gewerkelt hat. Auf mich wirkt es, als ob da was weggekratzt werden sollte/worden ist:
Der Blick von vorne auf die nächste Gruppe sieht ähnlich aus, die Oberfläche der ersten Linse ist OK, auf der Rückseite deutet sich ein ähnliches Bild an, aber wesentlich schwächer.
Sehr schmierig scheint es nach der Hinterlinse zu sein.
Aber mir ist noch nicht klar, wie einfach oder schwer es ist, sie zu entfernen. Offensichtlich nicht so einfach wie beim Alu-Tessar oder Helios 44 ...
Geändert von Sucher (07.03.2014 um 11:51 Uhr)
Hier hast Du einen typischen "Vergütungsschaden".... das heißt, an dieser Linse wurde schonmal gewerkelt und vermutlich handelt es sich um eine Weichvergütung, was die Putzversuchsspuren auch eindeutig zeigen, da nur noch Reste der Vergütung auf dem rückseitigen Linsen-Part zu sehen sind.
Die Vergütung kannst Du komplett mechanisch entfernen... oder mit der verbliebenen "Teilvergütung" leben lernen. Eventuell auch mal den Optiker Deines Vertrauens fragen, ob die eine neue Vergütung aufbringen können in den Werkstätten. Das aber dürfte den Wert des Objektivs bei Weitem übersteigen.
Dieses Objektiv ist - wegen des Vergütungsschadens und wenn ich es recht gelesen habe auch einem Verkittungsschaden - ein typischer Fall "für die Tonne" oder den Teilefundus.
Sorry, aber da würd ich keine Energie mehr dran verschwenden, ausser zu "Studienzwecken"..
LG
Henry
Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..
Hallo,
schau mal hier
http://www.digicamclub.de/showthread.php?t=18990
im Beitrag #2. Viel Glück dabei.
Gruß Manfred
Der mit dem Altglas tanzt