Vor einigen Jahren bekam ich eine Bessa 66 geschenkt. Die Kamera war noch soweit funktionstüchtig dass ich damit
auch ein paar Filme belichtet habe, aber die Verriegelung der Rückwand war mehr als wackelig, und so klein diese
Faltkamera auch ist, der Sportsucher erlaubt nur ungefähres anpeilen des Motivs.
Wie dem auch sei, ich habe mich entschloßen das Objektiv dieser Kamera, ein Voigtländer Voigtar 3,5/7,5cm aus der
Kamera auszubauen und mit dem VNEX-System an der NEX-6 zu testen.
Das Objektiv ist ein Triplett mit 3 Linsen in 3 Gruppen, die Scharfstellung erfolgt über die Verschiebung der Frontlinse,
die Nahgrenze liegt bei 1 m mit etwas Reserven, so dass etwa 90 cm erreicht werden dürften.
Montiert ist das Objektiv in einem Prontor II Verschluß der Große 00, mit Zeiten von 1/175 bis 1 s, B und T. Die Blende
besteht aus 10 Lamellen, die markierten Blendenwerte sind 3,5 4 4,5 5,6 8 11 16. Der Anschluß ans VNEX erfolgt
über eine M25 Wandlerplatte, 9 mm Mutter, 25 mm Tubus und 12 mm Mutter.
Schon ewig währt der Streit ob die einfach zu realisierenden Scharfstellung über das Verschieben der Frontlinse nicht zu
zu starken Einbußen in der Bildqualität führt. Meist gab es dazu nur theoretische Überlegungen und wenig Bildmaterial.
Mit dem VNEX-System kann man die Unterschiede zwischen Frontlinsenfokusierung und Auszugsfokusierung schön zeigen,
alle Bilder wurden bei 1 Meter Aufnahmeabstand und Blende 3,5 gemacht:
Frontlinsenfokusierung
Auszugsfokusierung
Hier nochmal zwei Ausschnitte, 100%
Frontlinsenfokusierung
Auszugsfokusierung
Die Frontlinsenfokusierung führt zu einer regelrechten Weichzeichnung des Bildes, erst ab Blende 8 ist das
Bild ohne Überstrahlung, allerdings bleibt ein deutlich stärkerer Farbquerfehler erhalten.
Viele Grüße
Helmut