Zunächst einmal Danke, dass Du die Testberichtschreiber mit der Bemerkung "alles Quatsch" in eine sonderbar anmutende Ecke schiebst... sind es doch auch gerade diejenigen, von denen Du diese Informationen und das Bildmaterial betrachtest, bevor Du irgendein Objektiv selbst kaufst...
unser gesamtes Forum lebt von den über 400 Berichten über Objektive... schon sonderbar zu hören, dass dies alles Quatsch sei...
Und wie machst Du es denn nun heute?
Das von Dir Geschriebene glaub ich nicht unwidersprochen. Gerade wenn Du mit verschiedenen Kamerasystemen arbeitest, sind die Grundeigenschaften schon wichtig... spätestens für die Formatfrage...
Nur wirst Du diese Kategorisierung heute auch bei jeder neuen Linse aufgrund deiner vielhundertfach gesammelten Erfahrung mit verschiedenen Objektiven viel schneller Überblicken und diese Linsen in Dein Schema einsortieren... thats all.
Der "interne Test" läuft im Grunde sofort an, sobald Du eine Linse in Händen hälst. Nicht umsonst fragst Du auf den UT die Teilnehmer auch, um bestimmte Linsen mal probieren zu können. Und es sind dabei sicherlich nicht irgendwelche anspruchsvollen Motive greifbar, sondern das Interesse an der Leistung des jeweiligen Objektivs, das Dich im "Schnelldurchlauf" rein aufgrund der Erfahrungen in der Beurteilung vieler Linsen eine Einteilung in "interessant" oder "uninteressant" vornehmen läßt.
Ein Labor hat sicher keiner zur Verfügung und das dürfte auch nicht die Frage gewesen sein..Man kann keine Laborbedingungen schaffen und selbst, wenn man nah dran kommen sollte, hat das nicht viel mit der Leistung des Objektiv in der "freien Wildbahn" zu tun.
Kann ich so in der verallgemeinernden Form nicht unterschreiben. In der Fotografie gibt es keine "Kuschel-Linsen"... sondern Werkzeuge. Ich habe etliche Objektive wie das Angenieux oder das Primoplan oder das Imagon... haptische Katastrophen, aber sie liefern hervorragende Ergebnisse für den geplante Einsatzzweck und sind teilweise Spezialisten auf ihrem Gebiet, bei denen man sich den "Luxus" des "Haptischen Genuss" nun nicht aussuchen kann. Sollte man deshalb drauf verzichten... nach Deiner Theorie wohl ja!Was nützt eine Superlinse, die auf Stativ und optimalen Bedingungen exzellent ist, wenn es dir haptisch nicht passt und du dich nicht wohl damit fühlst? Dann werden die Ergebnisse nichts werden.
Der begrenzende Faktor steht in den allermeisten Fällen hinter der Kamera... da sind wir uns einig. Ob es nun die richtige Auswahl des Werkzeuges war, das fotografische Auge, das Verständnis in Sachen Technik oder Umsetzung, oder schlicht auch mal ein defektes Werkzeug.Am Ende des Tages sind die meisten unserer Objektive so gut, dass der beschränkende Faktor hinter der Kamera steht.
Wenn jemand sehr viel Erfahrung hat und schreibt, dass er ein Objektiv nicht mag, dann glaube ich ihm, dass sein Exemplar nicht gut ist. Soweit kann man das eingrenzen.
Um letzteres heraus zu finden, nämlich Defekte, sind Tests ebenfalls eine gute Sache... !!
Und insofern sind Tests notwendig, um einerseits zu erfahren, ob eine Linse für den geplanten Zweck überhaupt taugt, ob eine Linse bestimmte erwartete Eigenschaften überhaupt mitbringen kann (ein Zweilinser wird sicher nicht die Leistungen erbringen, wie eine hochgezüchtete 7 oder mehrlinsige Rechnung etc..., wobei viele User halt den internen Aufbau überhaupt nicht kennen etc..)
So geht es eigentlich in einer Tour... und ein solches Statement greift aus meiner Sicht zu kurz.
Es gipfelt in der Erkenntnis, mit meinem Auto kann ich fahren und fühle mich wohl, also das beste Auto das, welches ich mir gekauft habe.
Und es bliebe bei allem noch die Frage, warum oder woran denn jeder einzelne festmacht, welche Linse denn nun die bessere sei.. da dann ja die bessere des guten Feind ist... geschieht dies durch die haptischen Gründe oder gar eine unsichtbare Objektiv-Aura?![]()