Und nun gibt es auch einen provisorischen Weg, das Meostigmat mit seinem neuen Fokussiervortrieb zu begrenzen:
Hier der Prototyp, der an Helges Meostigmat laufen wird, und dessen dahinterstehende Idee ich noch verfeinern werde bei meinem Exemplar.
Aus einem alten Objektivtubus eines Billig-Zooms wurde ein passender Tubus dem Meostigmat "übergestülpt"... und mit 3 Gewindestiften in 2mm Durchmesser ausgestattet.
Der Tubus selbst wurde mit dem PK Adapter "vereint"...
Die Idee dahinter ist folgende:
Das VNEX Vorschubgewinde, dass normalerweise später in einem Zebra Adapter sitzen wird, hat keine Begrenzung gegen das Trennen der beiden Teile und würde ohne die hier nicht realisierbare Konstruktion einer Drehwegsbegrenzung im Inneren des Adapter einfach aus dem INLET ausfahren. Damit hielte man das Objektiv in der Hand und muss es wieder in das 12-gang Gewinde "einfädeln"...
Das geht zwar easy mit 2 oder 3 Anläufen, ist aber nervig. Also musste irgendeine Lösung her, das Herausdrehen zu verhindern bzw. das Ende des Drehwegs beim Fokussieren zu "signalisieren".
In Frage kämen hierzu zwei Ansätze:
1. eine Kurvenlösung, die aber in die Wand des PK Adapters geschnitten werden müsste. Hier liegt die Gefahr, die Kurve nicht exakt nachvollziehen zu können und damit den Adapter bei falscher Auslegung der Kurve zu verlieren.
Zudem wären weitere konstruktive Änderungen notwendig, um den PK-Adapter wieder zu stärken, denn eine in den Adapter geschnittene 270° Kurve (durch die Steigung des Vorschubgewindes) würde ihn absolut schwächen...
2. eine externe Lösung, die den Drehweg in der Höhe begrenzt.
Für letztere Lösung hab ich mich entschieden.
Auf dem Bild zu erkennen, hat das Meostigmat einen "Begrenzungstubus" bekommen. Der auf den PK Adapter aufgesetzte Tubus läßt das Objektiv auf die vorher ermittelte Strecke in den Nahbereich "ausfahren" und über Schrauben "gestoppt"...
Am Meopta wurde im Spalt zwischen Objektiv und Begrenzer-Tubus - im obigen Bild nicht sichtbar - in passend vermessener Höhe umlaufend ein mehrlagiges "Gleitband" aus Teflongewebe eingebracht.
Fährt nun das Meopta-Objektiv beim Fokussieren in den Nahbereich vor, so erreicht das umlaufende Gleitband am Meopta am übergestülpten Tubus 3 Gewindestifte, die ein "weiterdrehen" und damit die Trennung der Helicoid-Teile verhindert.
An dieser genau berechneten Stelle stoppt das Meopta mit dem Gleitband seine Vorwärtsbewegung. Es kommt - ohne größere Kraftanstrengung - über die aus den Gewindestiften bestehende "Sperre"/Begrenzung nicht hinaus und signalisiert somit das Ende des Drehwegs vor der Trennung vom Gewinde-Inlet.
Durch Lösen der Gewindestifte kann aber das gesamte Meopta auch herausgeschraubt werden, falls es mal erforderlich wird, ein neues Gleitband oder eine andere, bessere Sperre einzubringen...
Mit dieser Lösung ergibt sich so also für das Meopta Meostigmat 1.0/70mm ein Fokussieren von knapp hinter unendlich bis in den Nahbereich um die 60 cm herum.
Der gesamte Fokusweg wird in einer 270° Umdrehung zurückgelegt und ist damit angenehm und schnell zu fokussieren, bis diese Begrenzung einsetzt.
Ich bin mit dieser Lösung - angesichts der Tatsache, das dieser Objektivtyp ohne die neue Linsenfassung und die damit einhergehenden Workarounds nie ein Unendlich gestattet hätte - recht zufrieden. Man kann in der Praxis gut damit arbeiten, wenngleich es natürlich keine "echte" Lösung wie bei einem Standardobjektiv sein kann.
So bleibt zu hoffen, das Helge der Umgang mit dieser für unmöglich gehaltenen, unorthodoxen Kreativ - Umbau-Lösung gefallen wird und bin schon auf seine ersten Bilder gespannt.
LG
Henry


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