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Thema: Yashinon DS-M 1.4/50 zerlegen und entpilzen

  1. #21
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Zitat Zitat von Keinath Beitrag anzeigen
    "Nicht mehr direkt anfassen mochte" - was sind dann wohl die Temperaturen?
    70°C, 80°C oder gar 90°Celsius?

    Fakten:

    In Wikipedia steht das Verbrennungen bei über 70°C innerhalb Sekundenbruchteilen auftreten, bei 51-70°C in Sekunden, und bei 45-50°C in Minuten.
    Allerdings gibt es da noch die Frage wie gut das Objektiv die Wärme an die Haut abgibt.
    Da gibts bei der Unfallversicherung weitere Infos, zum Schutz vor Verbrennungen.
    Bei unbeschichtetem Metall bekommt man bei 70°C in einer Sekunde eine Verbrennung, bei 65°C in einer Sekunde eine Verbrühung. Ungern Anfasssen wird dann eher bei 45-50°C liegen. Also noch voll in der Spezifikation der Klebers (Quellen in meinem letzten Beitrag).

    Der Hitzeweltrekord in der Wüste (bei direkter Messung) lag bei 56°C - in der Spec des Klebers.

    Frederik, ich hab absolut nichts dagegen das manche ihre Optiken backen. Kann jeder halten wie er will. Nur sehe ich nicht gerne still zu wenns als absolut risikolos angepriesen wird - da gebe ich dann mal gerne paar Tatsachen ab. Dann kann man zumindest informiert ein Risiko eingehen.
    Nun halt mal die Luft an.. ich weiß nicht, wieviele Objektive ich auf diese Weise "behandelt" habe.. und ich spreche hier von Erfahrungswerten und nicht von irgendwelchen Datensheets, aus denen dann irgendwas gelesen wurde, hier mit Gefahren fabuliert und zitiert wird.

    Du solltest vielleicht, bevor Du von dem unzweifelhaft viel größeren Risiko der mechanischen Beschädigung beim Ausbau der Linsen - speziell verkitteter Gruppen - es einmal selbst mit der Methode versuchen. An weniger wichtigen Objektiven und so den Nachweis führen, dass die von Dir an die Wand gemalten >Probleme< auch wirklich real sind und nicht irgendein "Prospekt-Wissen" und die Vermutungen dahinter ständig gegen eine lange Erfahrung im Umgang mit diesen erfolgreichen Behandlungen stellen.

    Ob wir uns nun über die Wüste oder Aufenthalte in der Arktis unterhalten, ist dabei ziemlich belangslos.

    So "heroisch" es auch scheint, User auf angebliche Gefahren hinzuweisen, fehlt es erkennbar an den ernsthaften Beweisen, die meine Erfahrungen aus der langen Praxis, mit denen ich Objektive umbaue, reinige und eben auch dieser Behandlung unterziehe, widerlegen

    Die Objektive aber, die ich durch Ablösen von Klebverbindungen zweier verkitteter Linsen verloren habe, waren allesamt mechanische Ablösungen, die durch den Ausbau eben der Linsen aus den Tuben entstanden.

    Und das sind ebenfalls Fakten!

    Da kannst Du noch soviele Datenblätter studieren.. die nix über die realen Nutzungsbedingungen aussagen, noch die weiteren Begleitumstände unter denen das gilt.. es ist
    "erlesenes" und aus anderen Quellen referenziertes.. mehr nicht.

    LG
    Henry
    Geändert von hinnerker (04.06.2013 um 22:27 Uhr)
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  2. #22
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    Für Risikoabschätzungen sollte man sich nicht nur auf ein "das ist doch schon hundertmal gut gegangen" verlassen - sondern auch mal aufdröseln was denn so die Gefahren sind.
    Sei es die Verkittung/Verklebung, das Fett, oder bei neueren Optiken Elektronikkram.

    Ich behaupte nicht das ein bestimmter Prozentsatz versagen wird, sondern nur (!) das die Methode nicht risikolos ist.
    ---------------------------------------------------------------------------
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  3. #23
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Zitat Zitat von Keinath Beitrag anzeigen
    Für Risikoabschätzungen sollte man sich nicht nur auf ein "das ist doch schon hundertmal gut gegangen" verlassen - sondern auch mal aufdröseln was denn so die Gefahren sind.
    Sei es die Verkittung/Verklebung, das Fett, oder bei neueren Optiken Elektronikkram.

    Ich behaupte nicht das ein bestimmter Prozentsatz versagen wird, sondern nur (!) das die Methode nicht risikolos ist.
    Klar, Dir kann sogar ein Objektiv aus der Hand gleiten.. und auf den Boden krachen...

    Risiken sind überall im Leben vorhanden und niemand kann sie einem in der heutigen Zeit der - am liebsten rundum sorglos mutlioptionalen "Vollkasko" - Gesellschaft - realistisch abnehmen.
    Nur dann sollte man generell von allen Ratschlägen abstand nehmen.. denn alles im Leben ist mit Risiken verbunden.. egal wie man Fungus nun behandelt.. alles ist voller Risiken.. aber das Thema hatten wir wirklich schon hinreichend zusammen..
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  4. #24
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    Was das Erhitzen auf 80 Grad zum Abtoeten von Pilzen betrifft so gibt es ja hier des oefteren erhitzte Diskussionen.

    Bei einem Objektiv, dass verpilzt ist und bei dem man sich das Zerlegen und Reinigen sparen moechte, kann ich den Vorschlag des Erhitzens auf 80C noch nachvollziehen - auch wenn ich es nicht selbst nicht machen wuerde.

    Hier geht es um den konkreten Fall eines Objektives, dass gerade komplett zerlegt und gereinigt wurde. In so einem Fall ist m.E. nicht noetig es nach dem Zusammenbau nochmal bei 80 C in den Backofen zu legen, wie zu Anfang des Threads von Frederik empfohlen.

    Es ist meine Erfahrung an mehreren Einzelfaellen, dass auch bei verpilzten Objektiven der Pilz bei korrekter Lagerung ( viel Licht - also ohne Deckel, staubfrei, trocken und am besten kuehl !) nicht merklich weiterwaechst, ganz ohne Erhitzen. Aus reiner Anwendersicht finde ich die weit verbreitete Angst vor Glaspilzen etwas irrational, ein kompletter Linsenfras durch Pilz ensteht sicher nicht ueber Nacht und vermutlich gar nicht bei korrekter Lagerung. Kleine vereinzelte Pilzfaeden sind moeglicherweise ein Problem fuer den Wiederverkaufswert, nicht fuer den Nutzwert.

    Edit: Ich moechte aber hinzufuegen, dass ich selbst auch am liebsten den Pilz entferne, wenn sich das Objektiv einigermassen leicht zerlegen laesst.

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  6. #25
    Ist oft mit dabei Avatar von Gienauer
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    Danke für dein Statement, OpticalFlow!
    Ich halte auch die weit verbreitete Angst vor Fungus für sehr übertrieben. Es kommt natürlich immer darauf an, wie weit der Pilz fortgeschritten ist. Ein leichter Fungusbefall beeinträchtigt so gut wie kaum die optische Leistung einer Linse, ein schwerer Befall sicher schon. Für mich ist mein Leica Telyt-R 350mm, das ich allerdings bei 80° gebacken habe, seitdem der Beweis. Es war leichter Pilzbefall an mehreren Stellen und die Bilder damit sprechen für sich. Es liegt bei Nichtgebrauch jetzt offen, also ohne Lederköcher und ohne jeden Deckel, in der Fensterbank meines Arbeitszimmers, so daß auch die Sonne es manchmal erreichen kann (UV-Strahlen). Der Pilz ist tot (durch das "Backen") und hat das Wachsen (natürlich) eingestellt.

    Ja, ich würde eigentlich jedem raten, sich - sofern angeboten und gewünscht - ein Objektiv mit leichtem Fungusbefall zu kaufen, denn man kann damit sehr viel Geld sparen. Das Risiko liegt natürlich immer beim Käufer, aber der Mut zahlt sich eigentlich fast immer aus, möchte ich behaupten.

    LG
    Hans-Joachim.

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  8. #26
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    Kurzer Lagebericht:
    Die mit Lack-Edding nachgeschwärzte Linse passt dank des Lackes nicht mehr in das Linsenpaket. D.h. alles wieder runter und mit normalem Edding Schwärzen. Was blöd ist, weil normaler Edding nicht richtig deckt und die Angewohnheit hat, sich abreiben zu lassen, wenn man nochmal mit dem Stift drüber geht.

    Mal sehen wann ich genug Muße habe, das zu beenden. Momentan habe ich nicht die Nerven mit den Linsen zu spielen. Stressen möchte ich mich da jetzt auch nicht, dann mach ich am Ende noch eine Linse kaputt.
    Gut Ding will Weile haben.

  9. #27
    Hardcore-Poster Avatar von CsF
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    So, es geht endlich weiter!

    Mein Versuch den Lackedding mit Benzinum zu entfernen scheiterte teilweise - was aber nicht schlimm ist: Die Farbe deckt immernoch, aber es ist genug abgetragen damit die Linse wieder in die Fassung passt.
    Den inneren, sehr schmalen, Rand habe ich mit dem 400er Edding nochmal sauber nachgezogen.

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    Die Staubkörner von den Linsen entfernen ist eine echte Nervenarbeit. Jedesmal wenn ich das letzte Staubkorn in Angriff nehme, kommen 3 neue dazu. Ich habe mich jetzt mit 1-2 Staubkörnern abgefunden, die werden nicht stören.
    Leider hat die Frontlinse zentral ein paar kleine mini-Kratzer in der Beschichtung und am äußersten Rand ist sie etwas vom Pilz angegriffen. Ist aber beides absolut irrelevant.

    Bisher ein voller Erfolg, der Pilz ist nahezu spurlos entfernt.

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    Sobald meine, von den Gummihandschuhen aufgeweichten, Hände wieder trocken sind, gehe ich das hintere Linsenpaket an.

  10. #28
    Hardcore-Poster Avatar von CsF
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    Es ist vollbracht!

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  11. 3 Benutzer sagen "Danke", CsF :


  12. #29
    Kennt sich aus
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    Unabhängig der hier stattfinden technischen Diskussionen sag ich als absoluter Technik-Laie einfach mal: Hut ab!!! An eine solche Aktion würde ich mich niemals wagen. Und das Ergebnis sieht klasse aus. Ich gratuliere Dir zu diesem wie neu wirkenden Objektiv.

    LG
    Wolfgang

  13. #30
    Hardcore-Poster Avatar von CsF
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    Ach, so schwer ist das gar nicht...

    Erste Tests sagen mir dass das Yashi echt nicht übel ist. Schöne Farben, guter Kontrast, offen glüht es bei zu viel Licht ordentlich, ab 2,8 ist es gut und sonnenscheintauglich. Es ist das erste Objektiv, bei dem mir die "verträumte" Offenblende sogar ein bisschen gefällt.
    Ab f11 wird ein heller Punkt im Zentrum sichtbar, bei f16 ist er deutlich zu erkennen - die Vergütung halt. Das Bokeh ist unruhig und teils recht aufdringlich - ein klassischer Kandidat für s/w.
    Mein Liebling, das Revuenon 1,4/50 kann es aber nicht vom Thron stoßen. Ich werde das Yashi wohl verkaufen, vielleicht hat mein Yashica sammelnder Kollege ja Interesse.


    Für das schlechte Wetter sind die Farben gar nicht mal so trüb:

    f1,4
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    f2,0
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    f2,8
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    f1,4 vs. 2,0

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  14. 2 Benutzer sagen "Danke", CsF :


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