Naja, in den heißesten Bereichen dieser Erde stehen zumeist keine "Shopping-Center" und trotzdem werden z.b. an vielen Orten (man denke nur an die Ralley Paris-Dakar) entsprechende Reportagen gefertigt. Einfach weil die Objektive mit diesen Temperaturen noch "klarkommen"..
Das höchste Risiko für die Linsen besteht nach wie vor im Öffnen der optischen Baugruppe.. keinesfalls in einer Erwärmung selbiger. "Kaltgepresstes" Glas ist mir nicht bekannt... Problematisch werden immer nur die Verkittungen von Gruppen.. und die können einen eklatanteren Schaden erfahren, wenn sie bereits "angebrochen sind und nun mechanisch von ihrem Einbauort mechanisch fortbewegt werden, wo sie vorher noch durch entsprechende Vorschraubringe zusammengepresst wurden.
Den Zustand einer verkitteten Gruppe kann man vor einem Ausbau nicht exakt kennen.. und beim Ausbau wegen des "Reinlichtkeitsempfinden" des fotobegeisterten Linsensammlers und angehenden Bastlers wurden schon mehr Linsen geschädigt, als es mir überhaupt vorstellbar wäre.
Im Gegenteil zu der irrigen Ansicht vertrete ich die Meinung, das angerissene Verkittungen durch Erhitzung eher einen positiven Weg nehmen... das Kanadabalsam, welches in vielen Objektiven alter Tage noch Verwendung findet, kann sich durch die Erwärmung wieder mit beiden Flächen "verbinden".. wo vorher im starren Zustand definitiv die Gefahr einer Trennung der Gruppe bestand.
Auch die Firma Olbricht aus Görlitz hat seinerzeit bei einem meiner beiden Biotar 1.5/75mm Objektive davon abgeraten, das ihr zur Überholung eingesandte Exemplar weiter zu öffnen (ging um das "Neuschwärzen" der Seitenbereiche).. aus eben dem Grunde..
Und wenn man von "Risiken" spricht, so ist der Ausbau und die Reinigung wohl mit Abstand das größte Risiko, eben aus den besagten Gründen. Auch der Putzfimmel hat schon vielen Objektiven die Reste einer ansonsten intakten Vergütung gekostet..