Schärfe ist nach meiner Meinung die Grundvoraussetzung für die Freistellung. Was nützt es bei Freistellung, wenn das freigestellte Motiv nicht auch scharf ist und sich damit vom Hintergrund nicht abhebt. Dann nützt das lichtstärkste Objektiv überhaupt nichts. Schärfe rangiert also n.m.M. vor der Freistellungsmöglichkeit, also vor der Lichtstärke, denn nicht alle Motive müssen freigestellt werden; es gibt schließlich auch welche, wo ich Schärfe vom Vorder- bis in den Hintergrund erwarte, bei Architekturaufnahmen zum Beispiel, aber auch oft bei Landschaftsaufnahmen.

Aber jeder setzt seine eigenen Schwerpunkte. Ich kann mich noch gut an die Anfänge meiner analogen ersten Schritte erinnern, wo wir glücklich waren, ein Normalobjektiv mit 1:2,8 vor der Kamera zu haben. Das war damals Lichtstärke! Nun haben wir aber nicht mehr "damals", doch was soll denn (an der NEX) eine 30er Brennweite mit 1:1,4 heute kosten? Sicher nicht EUR 158,- !

Wie sieht es denn bei Großformatobjektiven aus? Da fängt doch die Offenblende z.T. erst bei 1:5,6 an. Abgeblendet wird dann auf 1:11 oder 16!

Für mich ist das Sigma wahrscheinlich ein Objektiv, das manche als "Immerdrauf" bezeichnen würden = die Universalbrennweite schlechthin, wenn es soetwas gibt. Und da genügen mir oft 1:2,8. Schließlich habe ich für FF auch noch 1:2,0, 1:1,8, 1:1,4 und 1:1,2, alles 50mm. Außerdem bin ich kein Action-Photograph oder Journalist.

LG
Hans-Joachim.