Zu analogen Zeiten sagte man, daß ein Objektiv (gemeint war KB) erst dann seine beste Leistung bringt, wenn es 1 bis 2 Blendenstufen abgeblendet wird (meinetwegen auch 2 bis 3). Dies war natürlich eine Verallgemeinerung, die nicht für alle Objektive galt.

Die digitale Technik stellt allerdings heute weit höhere Anforderungern an eine Linse als zu analogen Zeiten (die von vielen Photographen allerdings überhaupt nicht ausgenutzt wird). Erstaunlicherweise gibt es aus analogen Zeiten aber eine ganze Reihe von Objektiven, die den digitalen Anforderungen allerdings voll gewachsen sind. Ich habe sechs Leica-R-Objektive an meine Canon 5D2 adaptiert, die schon bei Offenblende ihre volle Leistung erbringen, die sich abgeblendet (um 1 bis 3 Stufen) nicht mehr verbessern läßt. Irgendwo setzt da natürlich auch die Beugungsunschärfe ein. Diese Objektive stammen aus den 70er und 80er Jahren.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie die Zeitschrift COLOR FOTO bei ihren Objektivtests in digitalen Anfangszeiten das Prädikat "digital geeignet" vergab und mir ist erst heute klar, was für ein Unsinn das war. Gewundert hat mich allerdings vorher schon, wie analoge Leica-Bilder in Ausstellungen auf Übergröße vergrößert werden konnten, was ich mit meinen popligen Canon-Negativen nicht schaffte.

Was diese analogen Leica-Schätzchen heute leisten, das bringen auch so manche (wenige) andere Marken, wie z.B. Zeiss. Die Ausgangsfrage läßt sich also nicht genau beantworten, jedes Objektiv sollte daher erst einmal getestet werden, was bei vielen der DCC dem Interessenten abgenommen hat und was diesen Club so sinnvoll macht.