Eigentlich ist es ja fast schon peinlich, diesen Thread voller hervorragender Beispielfotos mit schnöden Testbildern zu verunstalten, aber eine technische Frage fand ich interessant, die hier noch nicht beantwortet wurde:
Das Tokina AT-X 2,5/90 hat ja nicht nur eine Offenblende sondern auch weitere Blendenstufen. Dass das "Bokina" bei f/2,5 hervorragende Ergebnisse bringt, ist inzwischen hinreichend belegt. Aber gerade bei Makroobjektiven ist auch das andere Ende der Blendenreihe interessant, denn bei Makrofotos ist es ja häufig wünschenswert, mehr als nur 1-2 mm Schärfentiefebereich zur Verfügung zu haben. Andererseits gibt es das bekannte Problem, dass bei immer kleineren Blenden nicht nur die Belichtungszeit zunimmt - was man je nach Motiv noch mit Stativ, Empfindlichkeit oder Blitz ausgleichen kann - sondern auch Beugungseffekte zu einer Verschlechterung der Schärfe führen.
Ich wollte daher mal testen, bis zu welcher Blende vernünftige Ergebnisse zu erzielen sind und welche Blendenstufen zu einem erheblichen Qualitätsverlust führen. Der Versuchsaufbau war simpel: Ein bedrucktes Objekt mit gewölbter Oberfläche damit selbst bei minimaler Fehlfokussierung noch ein scharfer Bereich zu sehen ist. Kamera und Objekt direkt auf einen stabilen Tisch gelegt und mit Auslöseverzögerung und spiegelloser Kamera fotografiert, so dass Verwackler auch bei längerer Belichtung nicht auftreten.
Und hier die Ergebnisse als 100%-Crops, von links nach rechts Blende 2,5 - 4 - 5,6 - 8 - 11 - 16 - 22 - 32
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Ich denke, dass vier Dinge erkennbar sind:
- Schon bei Offenblende ist fast die maximale Schärfe erreichbar. Auf jeden Fall ist die Offenblendentauglichkeit verblüffend.
- Sehr scharfe Bilder erhält man im Bereich f/2,5 bis f/8 wobei ich das Optimum bei f/5,6 sehe.
- Ab f/11 geht die Schärfe deutlich in die Knie und man muss deutliche Einbußen in Kauf nehmen.
- Die Blenden 22 und 32 sind weitgehend untauglich für qualitativ hochwertige Bilder. Wer so viel Schärfentiefe für sein Motiv braucht, dem bleibt wohl nur die Möglichkeit des "Stacking".
Ach so: Das hier gilt natürlich nur für den Nahbereich - für größeren Abstand kann das Ergebnis tendenziell anders aussehen aber dort gibt es ohnehin selten Gründe, so stark abzublenden.


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