Ich als beinahe völliger Anfänger schau mal, was ich aus Henrys Ansichten auf mich übertragen kann.
1. trifft auf mich zu
2. trifft auf mich zu ist ist für mich ein ganz wichtiger Punkt
3. trifft auf mich nicht zu. Denn ich finde es schon in vielen Situationen hinderlich, manuell fokussieren zu müssen. Entschleunigung sehe ich nicht als Vorteil. Diesen Nachteil kann man bei bestimmten Situationen in aber in Kauf nehmen. Eine Hochzeit würde ich mit manuellen Linsen nicht fotografieren wollen. Da wäre ich zu langsam.
4. trifft auf mich absolut zu.
5. da habe ich immer meine Zweifel, ob nicht manche neue Linsen mit asphärischem Glas nicht doch häufig besser sind als Altglas. Wobei man Qualität definieren muss: Qualität ist für mich nicht absolute Schärfe sondern gutes Kontrastverhalten und schöne natürliche Farben.
6. trifft zu. Die Unabhängigkeit zu einem Kamerahersteller finde ich sehr wichtig. Leider kann man dem Diktat nicht so leicht entgehen. Natürlich kann man ein altes Gehäuse kaufen, aber ich finde einen digitalen Sensor besser als einen Film. Der Preis dafür ist, dass man sich in Abhängigkeiten begibt.
7. trifft nur mehr dann zu, wenn alte Linsen besser sind als neue und dennoch die alten Linsen billiger sind. Wobei man nicht aus den Augen verlieren sollte, dass 40 Jahre alte Linsen auch einer gewissen Materialermüdung unterliegen. Deshalb geht meine Tendenz dazu, metallerne neue Linsen zu kaufen, auch wenn sie eventuell teurer sein sollten, als gute 30 jährige. Wobei teurer im gesunden Verhältnis stehen muss.
8. ein gewisser Nostalgieeffekt spielt auch eine Rolle, auch wenn diese bei mir etwas untergeordnet ist.
9. Es ist gut, wenn man den Marketingmenschen nicht alles glaubt und sich seine eigene Meinung bildet. Eine Kamera muss Fotos machen können und zwar sehr Gute. Den Schnickschnack, der bei neuen Kameras geboten wird geht mir an der 5D absolut nicht ab.
10. das ist mein Punkt: Für mich zählt Qualität sowohl von der Optik als auch Mechanik und Material. Ich suche den Weg, diese Qualitätsansprüche zum bestmöglichen Preis zu verwirklichen. Diese sind wohl nur mehr zu verwirklichen, wenn man alte linsen oder neue mit manueller Fokussierung kauft. Ich glaube, das was heute erzeugt wird ist nicht mehr das was früher produziert wurde. Selbst bei 2000 EUR teuren Linsen von Canon habe ich so meine Zweifel.
Liebe Grüße
Elmarit
Geändert von Elmarit (02.01.2011 um 20:07 Uhr)
Ich habe heute meine Liebe zu manuellen Objektiven sträflichst erschüttert. Nach einem ausgiebigen Gespräch mit einem netten Fotografen und Testaufnahmen an einer Backsteinmauer habe ich mir von ihm ein gebrauchtes Canon EF 70-200 mm f/4 L gekauft. Selbst bei schummrigem Licht fand die Linse sehr schnell den Fokus - das Auge des Hirten neben meiner selbstgebauten Weihnachtskrippe!
IMG_1108a..jpg
Dann habe ich mein altes Vivitar 1:3,8/75-205 mm gegen die L Linse antreten lassen. Fokussierung per 10fach Lupe im LiveView Modus. Auch bei 100% Ansicht sehe ich keine wesentlichen Unterschiede:
IMG_1109a..jpg
Beide Aufnahmen entstanden übrigens bei Blende 4, ISO 100.
Nicht nur für sich bewegende Motive soll dieses feine Glas bei mir zum Einsatz kommen.
Gruss Fraenzel
Moin Fraenzel,
erstmal herzlichen Glückwunsch zu der Entscheidung für das 70-200 L
Wie Du weißt, habe ich es auch im Koffer und bin Anhänger dieses Objektivs. Für Action sollte es sich ein jeder zulegen. Ein feines Glas, wenngleich ich als "Hardcore-Verfechter" der manuellen Linsen, es nur selten vor die Kamera spanne.
Deine im Zitat von mir unterstrichene Einschätzung der Leistungsfähigkeit des 70-200 L im Vergleich zum Vivitar kann ich nicht teilen. Selbst im verkleinerten Forumsformat sind die überragenden Qualitäten des 70-200L eindeutig sichtbar und ich sehe da sehr wohl wesentliche Unterschiede. Dies betrifft die Schärfeleistung sowohl im Holzstapel Deiner Kullisse, als auch die punktförmige Abbildung der Lichtquelle neben dem "Seppel" in Deiner Kullisse. Hier ist das 70-200mm klar besser.
Es ist schon eine andere Hausmarke als das alte Vivitar "Kurbelobjektiv".
LG
Henry