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Thema: WArum manuelle Objektive statt moderne AF Linsen nutzen?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Standard AW: WArum manuelle Objektive statt moderne AF Linsen nutzen?

    Hallo Henry, ich betone hier noch einmal: Elektronik hat kein Ablaufdatum! Selbstverständlich gibt es auch in der Elektronik wie überall Bauteile, die altern. Elektrolytkondensatoren trocknen aus, das Bariumtitanat der Kathoden von Elektronenröhren verhärtet, weil ständig Elektronen herausgerissen wird, das Selen der Belichtungsmesser verhärten durch den ständigen Photonenbeschuss (deswegen gab es bei Voigtländer eine Kappe für den Belichtungsmesser), Isolationen halten aufgrund Feuchtigkeitseinflüssen nicht stand oder werden durch Peaks überfordert. Dann wird es eben repariert und gepflegt, wie ein Auto mit defekter Kupplung oder Bremse, wie ein Objektiv, das von verharztem Öl/Fett und Fungus befreit werden muß. Das ist aber noch lange kein Grund, die Elektronik insgesamt zu verdammen und/oder mit einem Verfallsdatum zu belegen. Nur, wie ich schon schrieb, werden die Anforderungen immer höher und vielfältiger. Und nur deshalb veraltet Elektronik und natürlich alles andere. Wo man früher mit einer gasgefüllten grünen Siebensegmentanzeige glücklich war, muß heute eine ein LED-hinterleuchtetes Farb-LCD-Display herhalten. Und früher hat man ja auch nur teleoniert und heute...
    Ich halte mich mit Pauschalurteilen, wenn immer möglich, zurück, denn sie sind für beide Seiten nicht positiv.

  2. #2
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    Standard AW: WArum manuelle Objektive statt moderne AF Linsen nutzen?

    Zitat Zitat von Meiner Einer Beitrag anzeigen
    Elektronik hat kein Ablaufdatum!
    Unter gewissen Umständen schon: So oder ähnlich könnte man die Funktionsstörung von älteren Sigma-AF-Objektiven an Canon DSLRs bezeichnen.

    Grüße
    Dirk

  3. #3
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Standard AW: WArum manuelle Objektive statt moderne AF Linsen nutzen?

    Zitat Zitat von DirkZ Beitrag anzeigen
    Unter gewissen Umständen schon: So oder ähnlich könnte man die Funktionsstörung von älteren Sigma-AF-Objektiven an Canon DSLRs bezeichnen.

    Grüße
    Dirk
    Hallo Dirk,

    nicht ganz richtig, weil hier wohl die Ursache in einer Protokolländerung von Canon bei Einführung ihrer DSLR Kameras lag. Dies wurde eine zeitlang von Sigma kostenlos durch Wechsel oder Umprogrammierung (vermutlich eines Objektivinternen EPROMS) für bestimmte Objektive nachgeholt. Dazu musste das Objektiv eingesandt werden. Dieses hatte ich auch mal bei einem UC-Zoom. Hierbei handelte es sich nicht um eine elektronische Funktionsstörung sondern Änderung des Kommunikationsumfanges auf BIT Ebene..
    Oder meinst Du andere Baureihen aus der DSLR (nicht analog-Zeit)?

    LG
    Henry

  4. #4
    Kennt sich aus
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    Standard AW: WArum manuelle Objektive statt moderne AF Linsen nutzen?

    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    Hallo Dirk,

    nicht ganz richtig, weil hier wohl die Ursache in einer Protokolländerung von Canon bei Einführung ihrer DSLR Kameras lag. Dies wurde eine zeitlang von Sigma kostenlos durch Wechsel oder Umprogrammierung (vermutlich eines Objektivinternen EPROMS) für bestimmte Objektive nachgeholt. Dazu musste das Objektiv eingesandt werden. Dieses hatte ich auch mal bei einem UC-Zoom. Hierbei handelte es sich nicht um eine elektronische Funktionsstörung sondern Änderung des Kommunikationsumfanges auf BIT Ebene..
    Oder meinst Du andere Baureihen aus der DSLR (nicht analog-Zeit)?

    LG
    Henry
    Unter diesen Umständen muss man sich aus meiner Sicht die Frage stellen, ob man überhaupt auch manuelle Linsen mit automatischer Blendensteuerung kaufen soll. Denn sobald das Objektiv mit der Kamera kommuniziert ist man elektronisch gesehen systemabhängig. Man weiss ja nie, was den Kameraherstellern einfällt, um die Fremdobjektive loszuwerden und dieses Vorhaben der Kamerahersteller ist irgendwie zumindest feststellbar. Oder ist das von mir etwas zu pessimistisch gesehen? Was meint ihr?

    Aber abgesehen davon ist es den Kameraherstellern ein Leichtes, alle Objektive, die nicht selbst vom Kamerahersteller stammen, von der Kamera nicht zu erkennen. Damit meine ich, dass die Kamera den Dienst versagt, eben weil die Elektronik so gebaut ist, dass die Kamera sagt: "Mit dieser Linse will ich nicht zusammenarbeiten und somit kein Bild machen." Aber ich denke, das wird nicht passieren, weil dann würde es von den Fremdlinsenanbietern einen Aufschrei geben und auch kartellrechtliche Probleme verursachen.

    Liebe Grüße
    Elmarit

  5. #5
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Standard AW: WArum manuelle Objektive statt moderne AF Linsen nutzen?

    Zitat Zitat von Elmarit Beitrag anzeigen
    Unter diesen Umständen muss man sich aus meiner Sicht die Frage stellen, ob man überhaupt auch manuelle Linsen mit automatischer Blendensteuerung kaufen soll. Denn sobald das Objektiv mit der Kamera kommuniziert ist man elektronisch gesehen systemabhängig. Man weiss ja nie, was den Kameraherstellern einfällt, um die Fremdobjektive loszuwerden und dieses Vorhaben der Kamerahersteller ist irgendwie zumindest feststellbar. Oder ist das von mir etwas zu pessimistisch gesehen? Was meint ihr?

    Aber abgesehen davon ist es den Kameraherstellern ein Leichtes, alle Objektive, die nicht selbst vom Kamerahersteller stammen, von der Kamera nicht zu erkennen. Damit meine ich, dass die Kamera den Dienst versagt, eben weil die Elektronik so gebaut ist, dass die Kamera sagt: "Mit dieser Linse will ich nicht zusammenarbeiten und somit kein Bild machen." Aber ich denke, das wird nicht passieren, weil dann würde es von den Fremdlinsenanbietern einen Aufschrei geben und auch kartellrechtliche Probleme verursachen.

    Liebe Grüße
    Elmarit
    Dagegen gibt es gottseidank das "Reverse - Engineering".. soll heißen, irgendein Elektronik-Technik - Freak "bohrt" das Protokoll auf und kann sich dann mit den entsprechenden BITMUSTERN ins Protokoll "einklinken".. Wenn Du mal gesehen hast, wie solche Protokoll-Sequenzen aussehen, LOW-Byte und HIGH - Byte Codesequenzen Dir was sagen, verstehst Du es. Es sind Initialisierungsstrings, die ähnlich den Midi-Protokollen arbeiten. Hier werden bestimmte Code Schlüssel gesendet und entsprechende Antworten zurückgeliefert. Diese Abfolgen lassen sich entschlüsseln, was jedoch ein entsprechend aufwendiger Prozess ist und einen hohen Aufwand an Logikanalyse etc erfordert, um in den Bitmustern die Sequenzen zu entschlüsseln. In solchen Mustern ist es quasi auch jederzeit möglich, wie in einem Verschlüsselungsprogramm durch simple Variablendefinition den Speicher und Ausleseort innnerhalb des Strings zu ändern. Easy going für den Kamerahersteller. Dies kann ungeahnte Effekte nach sich ziehen.. so hatte ich an meiner EOS 5D MKII erst vor kurzem die Situation, das sie in den Service (Garantie) musste, weil ein Kontaktpin im eingedrückten Zustand verblieb.. (steckte auch nach dem Abnehmen des EF 2.8/20-35L von Canon noch in seinem Loch und konnte nicht mehr raus). Nachdem ich den Pin mit einer Feinstnadel (Akkupunktur) dort wieder rausgepfriemelt hatte, kam es zu einem merkwürdigen Effekt. Mit einem Canon EF 4/70-200mm L arbeitete die Kamera einwandfrei bei AF und Blendenschließung zusammen. Alles TOP und wie gewohnt.
    Mit meinem Canon EF 1.8/50mm NADA--NULL, ebensowenig mit dem 20-35mm L und weiteren alten Canon EF Linsen, mit denen sie vorher einwandfrei arbeitete.
    Vermutlich durch einen Schluss mit der Akkupunkturnadel zu dem nächstliegenden Pin wurden irgendwelche Register gelöscht oder zerstört, in denen wohl Teile des alten Canon Codes abgelegt waren. Man hat es mir nicht verraten bei der Reparatur, sondern einfach die gesamte Mimik "ausgetauscht".
    Auf jeden Fall ist für mich sonnenklar, das man in das Protokoll eindringen muss, es entschlüsseln, um entsprechende Änderungen durch zu führen. Dies ist natürlich für den "Normalsterblichen" nicht machbar und es ist auch so gewollt. Denn letztlich sorgt eben das für genau diese Abhängigkeiten.

    Das Problem daran besteht dann immer nur noch darin, die Änderungen entsprechend schnell in die "Ersatzteile" einfließen zu lassen. Wie man sich da reinhängen kann, zeigen ja letztlich schon die Taiwanesischen AF Chips, mit denen Du inzwischen ja nicht nur die AF - "Lichthupe" in den Canon Kameras blinken lässt, sonder sogar noch direkt in die Exifs schreibst, ein Focus- Adjustment und einiges mehr programmieren kannst. So ist letztlich auch das Protokoll für die Ansteuerung der Schrittweite des AF Motors oder der Blendenmotorik aufgebaut und für einige Fremd-Hersteller Lizensiert.

    Die Frage, ob man manuelle Objektive mit automatischer Blendensteuerung verwenden sollte, wäre aus meiner Sicht konsequent mit nein zu beantworten, obwohl dies eigentlich ein schöner Fortschritt ist, dies nicht mehr selbst machen zu müssen.
    Ist es ein Fortschritt bliebe überhaupt zu fragen?... denn nach meiner Ansicht ist es nur ein "Nachholen" von etwas, was wir Fotografen seit Einführung der Offenblendenmessung an den analogen SLR ohnehin hatten. Nur das es heute eben kein Schlagwerk mehr gibt, das die Blende auf den vorgewählten Wert schließt. Auch den Blendenwertübertragungshebel für die Signalisierung der jeweiligen Anfangsöffnung und den eingestellten Abblendwert hat man von der mechanischen in die elektronische Version gewandelt und mit dem Protokoll diese Systemfestlegung des Fotografen "manifestiert".

    Wer mal miterlebt hat, welcher Hick-Hack entsteht, wenn der eine dem anderen Hersteller den schwarzen Peter zuspielt wenn ein Drittherstellerobjektiv an einer Kamera nicht funktioniert, der weiß, wie nervig das ist.

    Ich hab es vor kurzem erst wieder mit dem APO Lanthar 2.5/125mm SLII erlebt. Der Kumpel von mir hat etliche Anläufe genommen, sowohl bei Canon als auch bei Voigtlländer, das Problem eines ERR01 wegen nicht korrektem Funktionieren der Blendenschließung von beiden Firmen beantwortet und repariert zu bekommen.
    Da schob der eine dem anderen die Schuld in die Schuhe..
    Canon sagt, wir reparieren keine Fremdobjektive.. Voigtländer sagt, das Objektiv ist in Ordnung, liegt an Canon... na klasse.

    LG
    Henry

  6. #6
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    Standard AW: WArum manuelle Objektive statt moderne AF Linsen nutzen?

    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    Nachdem ich den Pin mit einer Feinstnadel (Akkupunktur) dort wieder rausgepfriemelt hatte, kam es zu einem merkwürdigen Effekt. Mit einem Canon EF 4/70-200mm L arbeitete die Kamera einwandfrei bei AF und Blendenschließung zusammen. Alles TOP und wie gewohnt.
    Mit meinem Canon EF 1.8/50mm NADA--NULL, ebensowenig mit dem 20-35mm L und weiteren alten Canon EF Linsen, mit denen sie vorher einwandfrei arbeitete.
    Vermutlich durch einen Schluss mit der Akkupunkturnadel zu dem nächstliegenden Pin wurden irgendwelche Register gelöscht oder zerstört, in denen wohl Teile des alten Canon Codes abgelegt waren.
    Hast Du bei der "Operation" den Akku rausgenommen? Wenn der Schalter auf OFF steht, ist die Kamera nicht aus. Das merke ich bei meiner 40D, wenn ich den CF-Slot schließe, blinkt das rote LED ganz kurz auf, obwohl der Hauptschalter in Stellung OFF steht.

    Grüße
    Dirk

  7. #7
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    Standard AW: WArum manuelle Objektive statt moderne AF Linsen nutzen?

    Hallo Henry,
    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    ... Protokolländerung von Canon bei Einführung ihrer DSLR Kameras lag.
    ...
    Oder meinst Du andere Baureihen aus der DSLR (nicht analog-Zeit)?
    ich meinte die Protokolländerung um 2001.


    Grüße
    Dirk

  8. #8
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    Standard AW: WArum manuelle Objektive statt moderne AF Linsen nutzen?

    Dass es auch anders geht, zeigt Nikon. Oder irre ich mich da?
    Ich denke das ist wurscht, weil wenn C etwas vorzeigt macht es N nach.

    Liebe Grüße
    Elmarit

  9. #9
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Standard AW: WArum manuelle Objektive statt moderne AF Linsen nutzen?

    Zitat Zitat von Meiner Einer Beitrag anzeigen
    Hallo Henry, ich betone hier noch einmal: Elektronik hat kein Ablaufdatum! Selbstverständlich gibt es auch in der Elektronik wie überall Bauteile, die altern. Elektrolytkondensatoren trocknen aus, das Bariumtitanat der Kathoden von Elektronenröhren verhärtet, weil ständig Elektronen herausgerissen wird, das Selen der Belichtungsmesser verhärten durch den ständigen Photonenbeschuss (deswegen gab es bei Voigtländer eine Kappe für den Belichtungsmesser), Isolationen halten aufgrund Feuchtigkeitseinflüssen nicht stand oder werden durch Peaks überfordert. Dann wird es eben repariert und gepflegt, wie ein Auto mit defekter Kupplung oder Bremse, wie ein Objektiv, das von verharztem Öl/Fett und Fungus befreit werden muß. Das ist aber noch lange kein Grund, die Elektronik insgesamt zu verdammen und/oder mit einem Verfallsdatum zu belegen. Nur, wie ich schon schrieb, werden die Anforderungen immer höher und vielfältiger. Und nur deshalb veraltet Elektronik und natürlich alles andere. Wo man früher mit einer gasgefüllten grünen Siebensegmentanzeige glücklich war, muß heute eine ein LED-hinterleuchtetes Farb-LCD-Display herhalten. Und früher hat man ja auch nur teleoniert und heute...
    Ich halte mich mit Pauschalurteilen, wenn immer möglich, zurück, denn sie sind für beide Seiten nicht positiv.
    Elektronik hat kein "Ablaufdatum".. was für ein Satz. Wenn Du Dir mal überlegst, was außer Generationenwechsel bei Computern und weiteren Trends unterworfenen Medien so alles auf dem Elektronik - Schrott landet, weil es schlicht nicht mehr funktioniert, elektronische Funktionen nicht mehr erfüllt werden, klingt das fast wie HOHN.

    Selbstverständlich hat auch Elektronik ein Ablaufdatum, manchmal schon ab Werk verkehrt eingestellt. Wenn Du an die Baureihen verschiedener Automobile denkst, in denen gerade Fehler in der Elektronik erst zu schäden führen (Citroen C- Serien 4 und 5 z.B.) Aber das ist letztlich ein anderes Thema.

    Nur diesen Satz kann man sogar aufgrund Deiner eigenen Beispiele eben so nicht stehen lassen. Ich selbst bin mit der Reparatur von Radios und Fernsehern groß geworden, es war mein "Traumberuf" als "Heranwachsender". Wenn wir jetzt einsteigen wollen in diese Diskussion, so stelle ich die Behauptung auf, das auch Elektronik ein Ablauf Datum hat, wie alles irdische. Die von Dir genannten Beispiele belegen dies ansich schon gut. Ablaufdatum bedeutet letztlich nämlich nichts weiter, als das auch auf Elektronenebene Verschleiß der daran beteiligten Technik auftritt. Ob dies nun ausgetrocknete Elektolyt- Flüssigkeit, falsch dimensionierte Schaltungen mit Überbeanspruchung der Bauteile verbundener Verschleiß, oder einfach nur mechanisch instabile Verbindungen, die nach 100.000 Bewegungen Haarrisse in Leiterbahnen reißen, sei dahin gestellt.

    Aber es ist müssig, denn ich mag einfach solche allgemeinen Behauptungen nicht, wenn mich selbst die Erfahrung mit hunderten reparierte und selbst gebauter Geräte eine ganz andere Sichtweise gelehrt hat.

    Selbst integrierte Schaltungen, von denen man meinen sollte, sie sind gegen Umwelteinflüsse und mechanische Belastungen gefeit (weil vergossen), versagten ihren Dienst. Kapazitäten, die nicht mehr im klassischen Sinne mit Folien extern aufgebaut sind, sondern nur noch die zwischen den internen Leitungswegen herrschenden Kapazitäten innerhalb eines IC nutzen, veränderten gelegentlich schon ihre Eigenschaften. Diese Dinge kann man wunderbar bei der Bauteilanalyse am Oszilloskop verfolgen, wenn die Ein- und Ausschwingvorgänge eines Rechteck- und auch eines gesweepten Sinus - Signals auf solche Bauteile gegeben werden. Es zeigten sich z.B. beim typischen Audio IC NE 5532, welches in der Vorstufe vieler hochwertiger Mischpulte genutzt wurde, das die Ein-Auschwingdarstellung von 30-40 Jahre alten ICs deutlich anderes Verhalten zeigten als fabrikneu querverglichene Exemplare, wobei die alten ICs initial aufgrund sonderbarer Selbsterregung/Oszillation vermessen wurden.

    Und selbstverständlich wird jedes defekte Teil, ob in der Elektronik oder Mechanik ausgetauscht, wenn es denn nötig ist. Dies ist aber keine Frage, die mit der Eingangsfrage in direktem Zusammenhang steht. Es geht ja nicht um die Haltbarkeit Elektronik vs. Mechanik. Dies wäre auch unsinnig, denn Elektronik macht immer nur Sinn in Verbindung mit Mechanik und ist wechselseitig abhängig voneinander.

    Nur Lehrsätze wie "Elektronik" hat kein Ablaufdatum mag ich nicht, weil aus meiner Sicht und Erfahrung nicht zutreffend.

    LG
    Henry

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