Ja, es ist schon in Ordnung, zumindest in Sachen Bokeh.. mit der Offenblendleistung fehlt mir ein anderes 2/28mm in meinem Vergleich.
Jedoch interessierte mich, wie es sich gegen das Leica Elmarit 28er schlägt und wie sich denn nun die "Floating Elements" in der Konstruktion des Minolta bemerkbar machen. Dabei kehrte doch ein wenig die Ernüchterung ein in Bezug auf die ersten und durchaus schönen Ergebnisse mit dem Minolta.
Da die Lichtstärkeklassen unterschiedlich sind, habe ich in den nachfolgenden Bildern das Minolta auf f2.8 abgeblendet um die Schwächen einer lichtstärkeren Optik zumindest teilweise aufzufangen.
Die Fokussierung ist absolut genau dank meines neuen Tools, einer LCD Sucherlupe mit 3 x Vergrößerung des Sucheribldes im LiveView Betrieb, der zusammen mit einem großen Linhof Stativ für Exaktheit sorgen.
Hier der erste Schuß gegen einen Zaunelement, auf dem es mir um die Erkennbarkeit der feinen Faserstruktur im Holz ging.
Schärfeleistung und Mikrokontrast des Elmarit 2.8/28mm ist höher...
Im nächsten Schuss ging es um die CA's an metallischen, sonnenbeschienenen Oberflächen.
Fokuspunkt ist identisch in beiden Schüssen... und wieder das Minolta bei f2.8, also der Anfangsöffnung des Elmarit, eigentlich sollte ein Vorteil des Minolta erkennbar sein, durch die Abblendung.
Das Gegenteil ist der Fall.
Trotz Abblendung auf 2.8 erreicht das Minolta nicht die Schärfeleistung und die gute CA Kontrolle des Elmarit. Die Magenta Säume fallen beim Minolta einfach heftiger aus und die Reflexe werden trotz der Abblendung um eine Stufe nicht wirkunsvoll im Zaum gehalten. Auch fallen beim Leica die erkennbaren Highlights insgesamt großflächig weicher aus, als beim Minolta.
Im nachfolgenden Bild erzeugt das Minolta Lichthöfe im unteren Bereich der Blüte, wo eigentlich gar keine hingehören... warum auch immer. Ich vermute es handelt sich um interne Reflektionen durch die Floating Elements..
Mein bisheriges Fazit läßt das Minolta nicht als überragendes Objektiv darstehen, trotz der Floating Element Konstruktion kann es mit fotografisch nachvollziehbaren Kriterien nicht an das Leica Elmarit 2.8/28mm heranreichen. Dazu ist es zu wenig scharf, weniger detailreich und mit Neigungen zum unkontrollierten Ausbrechen der CAs an metallischen Oberflächen und einer erkennbar deutlichen Neigung zu unechten Lichtern, die aber von internen Reflektionen der Floating Elements Konstruktion stammen könnten.
Alle Bilder sind unbearbeitete, aus RAW Dateien in DPP entwickelte JPG... also keine irgendwie gearteten Optimierungen von C1 oder sonstiger, verbessernder Software..
Werde weiter berichten...
LG
Henry