Klar ist es phaszinierend, sich die technischen Entwicklungen der vergangenen Jahre vor Augen zu halten und insbesondere macht es Spaß, dieses "rasante Tempo" in die Zukunft zu übertragen.
Verbunden mit der Frage, was Technik noch so alles für uns leisten kann. Aber mal unter uns gesagt, was kann eine Kamera noch an "mehr" bringen, als das, was wir haben.
Ich bin überzeugt davon, dass wir noch nicht einmal das zu 100% ausnutzen können, was heutige Technik an Möglichkeiten bereit hält. Eines wird sicher nicht gelingen.. das Auge des Fotografen zu ersetzen, egal wie sehr der technische Fortschritt die Arbeit an der einen oder anderen Stelle erleichtert.
Ein Argument, heute nicht zu kaufen, weil morgen was neues da sein könnte, lähmt jeden Fotografen und ist unnütz. In einem Auto das ich nicht habe, kann ich nicht fahren, weil ich es nie gekauft hätte, denn es könnte morgen ein neues Modell kommen. Also gehe ich "zu Fuß"... falsche Logik nach meiner Ansicht.
Mir würde nichts einfallen, was ausser "Bequemlichkeitshilfen" wie einem Schwenkdisplay noch in die Canons kommen sollte. Weniger Rauschen? Klar, wünscht sich jeder, der oft in Low Light Bedingungen fotografiert und selbst mit 1.2er Objektiven noch die ISO raufschraubt. Es wird immer da nach Verbesserungen gesucht, wo es eine Grenze in der eigenen Arbeitsweise und den Fähigkeiten gibt und man glaubt, durch Kamera-Technik diese Klippen "umschiffen" zu können. Dies macht den wichtigsten Teil unserer "Technikhörigkeit" aus.
Dies würde selbst dann nicht aufhören, wenn man "Nachtsichttauglichkeit" ohne Rauschen und grenzenlose Dynamik in der Sensor und Glastechnik zur Verfügung hätte.
Dann würden Forderungen laut nach der "Motivklingel".. denn es würde sich schnell zeigen, dass die Technik vollständig überbewertet wird und auch keine interessanteren Bilder entstünden als mit der Technik, die bereits vorhanden ist.
Ein "Zuviel" an technischen Möglichkeiten ist genauso lähmend, wie die Grenze, die einem Technik gemäß Entwicklungsstand vorgibt.
Mit den Mitteln der jeweiligen Entwicklungsgeschichte umzugehen und gute Bilder zu machen ist das Ziel, nicht die "eierlegende Wollmilchsau" zu finden.
Und wenn all das käme, was sich jeder wünschte.. würde dann im Jahre 2020 noch jemand in der Lage sein, mit eine stinknormalen DSLR Bilder zu machen oder würde das ebenso in Vergessenheit geraten, wie die alten analoge Kamerawelt, wo viele der heutigen DSLR Einsteiger noch nicht einmal den Zusammenhang von Blende/Zeit und ISO verstehen, geschweige denn eine alte SLR oder Messucherkamera jemals in Händen hielten? Meine Überzeugung ist, dass leider mit den Zunahme der technischen Möglichkeiten auch ein "Entwurzelung" zum Medium Fotografie einsetzt.
LG
Henry