Teil 2 der Umbaudoku..
Das Bohren von 3 Löchern für die Schrauben und das Senken der Köpfe habe ich nicht im Bild festgehalten. Ein Umbauwilliger sollte schon wissen, wie dies nach der Übertragung der Löcher auf den Adapter gemacht wird. Also Körnen, Bohren mit 1.6mm und Senken der Köpfe auf 1mm Tiefe des Adapters mit einem 2.5mm Bohrer, damit die Köpfe der Schrauben nicht überstehen.
Wichtig ist hierbei, wie bereits ausgeführt, den Olympus - Adapter so zu platzieren, dass der Skalenindex des Objektivs am Kameragehäuse nach oben weisen wird. Das muss man sich sehr genau klar machen vor dem Einzeichnen und Körnen für die Bohrungen und den Adapter entsprechend ausrichten.
Kommen wir nun zum nächstwichtigen Teil, dem Erhalt der Blendensteuerung.
Hierbei ist das Canon FD 1.2/55mm SSC beim Umbau so etwas von "pflegeleicht", man glaubt es kaum.
Der gesamte Blenden-Mechanismus ist eigentlich ein Zug/Schiebemechanismus. Eine Feder läßt im abgenommenen FD Anschluss die Blende der Bewegung des Blendenringes folgen.
Logischerweise braucht dann eigentlich nur noch eine Langfeder diese Zug - Funktion übernehmen lassen.
Und so sieht das aus:
Sehr schön erkennt man die Feder, die an der Bodenplatte in einem Loch durchgesteckt ist und oben gegen eine, von zwei, Schrauben des Blendenanschlages geschraubt wurde.
Die beiden silber - farbenen Zinken hatten früher mit dem abgenommenen FD Bajonett-Teil korrespondiert und wurden eigentlich auch nur durch eine Feder gezogen. Ergo braucht nur die Feder eingebaut werden und schon ist gewährleistet, dass die Blende bei Schließbewegung über die Feder nachgezogen wird. Für das Offnen der Blende ist der am ersten Zinken sichtbare Block zuständig. Er schiebt die "Gabel/den Zinken" und damit die Blende entsprechend "auf" (Schubfunktion).
Voila, das war schon alles zum Thema Blendensteuerung..
Nein, ein kleiner hilfreicher Hinweis noch, der sich in einem weiteren Thread zu den Erfahrungen mit dem Objektive findet und auf den mich der User "Optical Flow" nach dem Umbau seines eigenen Objektivs noch hingewiesen hat.. deshalb zitiere ich mich von dort selbst..
Aber ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte.. so stellt man die Blende wieder zurück, wenn sich die Steuerkurve einmal über den Punkt hinaus gedreht hat bei den Umbauarbeiten
--> Kommen wir nun zur Justage des Unendlichkeitspunktes.
Zu diesem Zweck ist es erforderlich, den gravierten Namensring aus dem Filterring heraus zu drehen.
Hierfür gibt es verschiedene Methoden:
- Gummiproppen, die den Durchmesser des Namensringes haben (Badewanne, Spüle etc)
- Anbringen zweier Kleinstlöcher und öffnen mit einem Zirkel oder Mess-Schieber
- zwei Klebebänder, die auf dem Namensring angedrückt werden und beim Drehen helfen.
Unter dem Namensring verbergen sich leicht unterschiedliche Befestigungen beim 1.4er und beim 1.2er, die ich hier beide einmal zeigen will: Beginnen will ich mit dem1.4er, um später die Unterschiede zu zeigen.. es ist aber bei beiden Objektiven fast identisch.
--> Nach dem Rausdrehen des Namensringes, sieht es so aus (immer noch das 1.4er)
--> Hier wurde die Befestigung des Teils, das die Sonnenblende und das Filtergewindes einschließlich des Namenringes trägt, mit 3 Schrauben von Canon realisiert.
--> Anders beim 1.2er..
Dort sieht die Mimik hinter dem Beschriftungsring so aus:
Keine Befestigung mit Schrauben möglich, da es zu eng in dem Bereich zugeht.
--> Hier übernimmt der messingfarbene Ring die Verriegelung des Teiles, das sowohl den Bajonettanschluss für die Streulichtblende, als auch des Filtergewindes trägt.
Die Verriegelungsart wurde notwendig, weil aufgrund der reinen Größe der vorderen Linse ein Verschrauben nicht mehr möglich war. Zu eng geht es hier zu.
--> Dahinter befinden sich bei beiden Objektiven die gleichen Mimiken, die so aussehen…
--> Mit 3 Schrauben, die in Langlöchern/Schlitzlöchern einer Lasche laufen, ist der äußere Fokusring befestigt. Nach Abnehmen der 3 Schrauben kann der gesamte Fokusring abgenommen werden und wir sind an der eigentlichen Unendlich-Einstellung (Drehwegbegrenzung) dran.
Es handelt sich um eine Drehwegbegrenzung, die mit einer Metalllasche und 3 Schrauben sowie etwa 6 verschiedenen Bohrungen für die Schrauben ausgestattet und am Helicoid befestigt ist. Die Lasche ist ein einziges Langloch, das durch Versetzen der Schrauben und passgenaue Ausrichtung der Lasche den Anschlag begrenzt und so die Unendlichkeitseinstellung exakt zulässt. Der abgenommene Fokusring greift nur auf den Messingteil des Helicoid und dreht diesen. Der Helicoid wird also auf unendlich scharfgestellt und dann wird diese Metalllasche an die Anschlagsbegrenzung gedrückt und mit den Schrauben fixiert.
So ist der Unendlichanschlag gewährleistet.
Und dies sieht dann (leider etwas unscharf geworden).. so aus.. der Schraubendreher zeigt die Lasche und die Schrauben.
--> Die Schrauben wurden so versetzt und die Lasche so verschoben, das per LiveView eine korrekte Unendlichkeitsjustage des ca. 2 km entfernten Fernsehturmes mit bestmöglicher Schärfe erreicht wurde.
Hier ist die Mimik nochmal etwas genauer und besser sichtbar..
Dann wurde die Begrenzungslasche festgeschraubt. Im Anschluss daran, wird dann der Fokusring mit den Skalen wieder aufgesetzt, exakt die Skala auf den Unendlichkeitspunkt ausgerichtet, ohne den Helicoid zu bewegen und mit den 3 Schrauben am Helicoid wieder festgezogen/verschraubt. Darin liegt der Sinn der 3 in den gezeigten, in Langlöchern laufenden Schrauben.
Damit ist das Objektiv justiert und kann in der umgekehrten Reihenfolge weiter zusammengesetzt werden.
Also Fokusring aufsetzen und mit den 3 Schrauben die in den Langlöchern des Fokusring laufen, den exakten Sitz der Unendlichkeitseinstellung nach der oberen Skala ausrichten und festschrauben. Danach kommt dann der Filtergewindeteil wieder in den Fokusring und wird mit dem Messingring wieder verriegelt. Der Filtergewindeteil hat eine Kerbe, die mit einer Schraube korrespondiert.. darauf achten, das Kerbe und Schraube ineinander greifen.
Zum Schluss den Ring mit der Namensgravur wieder ins Filtergewinde schrauben und fertig ist das Ganze.
--> Wenn nun alles richtig gemacht wurde… sieht das in etwa so aus..
Und hier nun die Zwillinge.. es gibt hier im Forum also jetzt zwei von den Objektiven, die aus der alten FD Zeit ihren Weg an die Digitale EOS 5D gefunden haben..
Hier nochmal die Rückseite.. das linke ist mein eigenes Exemplar, also der erste Versuch.. da wurde noch gefeilt und gehobelt. Beim zweiten sieht das schon besser aus..
Übung macht den Meister..
Rudolfo42 ich wünsche Dir viel Spaß mit dem Teil, das nun in das digitale Zeitalter gerettet ist.
LG
Henry
NACHTRAG... die geriffelte Lichtdichtung wurde aus einem alten Stück Griff-Gummi, das an einem Zoomobjektiv für die Fokusierung geklebt war, gewonnen.
Dahinter befindet sich ein Metallring, der aus einer alten Sonnenblende mit einem Durchmesser von 62mm gewonnen und passgenau in der Höhe geschnitten wurde.
Hier ist Improvisationsgeist und ein Fundus an alten Objektivleichen sehr förderlich. Auch tut es ein alter Filter mit 62mm Durchmesser, aus dem das Glas rausgeschraubt wurde.
Er dürfte die geeigneten Masse mitbringen. !!!