In vielen Fällen wirst Du das Glas vorher nicht testen können, deshalb ist es schon wichtig, eine gewisse Serien- oder Einkaufsstreuung ausschließen zu können, was bei solchen Objektiven von Handelsketten eben absolut nicht gelingen wird, weil niemand verläßliche Aussagen über den direkten Produzenten treffen kann. Porst und Revue Linsene sind reine Handelsmarken, Auftragsarbeiten oder Überproduktionsaufkäufe, die mit einem netten kleinen Filtergravurring des Handelshauses versehen und für diejenigen, die sich über die Quelle Kette, zumeist auf Ratenzahlungsbasis oder weil es im Hause Porst deutlich billiger zuging als bei den Systemanbietern
den Weg in die Haushalte gefunden haben.
Jeder ist irgendwann immer Einsteiger bei irgendetwas. Nur bedeutet dies etwa, jede 5 Euro Linse, weil der Geldbeutel es nicht besser hergibt, über das was mit Kitobjektiv geht stellen zu wollen?Aber es ist meines Erachtens auch wichtig aufzuzeigen, dass auch weniger kostenintensives Altglas durchaus zum Fotografieren taugt. Und das (denke ich) stellt einen viel größeren Anreiz gerade für Einsteiger dar. Man kann mit relativ geringem Kostenaufwand ein ordentliches Set aus brauchbaren, ziemlich lichtstarken (vor allem im Vergleich zu den ganzen Kitlinsen, mit denen jeder anfängt) FBs zusammenstellen. Klar werden vielleicht die Einsteigerlinsen nicht auf ewig im Arsenal verbleiben und irgendwann hochwertigeren Linsen weichen, aber deshalb heißt das ja nicht, dass das Einsteigersegment keine Daseinsberechtigung hat.
Kann nicht sein. Es werden hier hinreichend Tipps gegeben im Testbereich, wo Übereinstimmung bei der Bewertung der Objektive bei vielen herrscht. Das ist für den Anfänger mit Sicherheit förderlicher,
als die Vorstellung eines Objektives einer Handelskette, das in einem Jahr hier und im nächsten Jahr dort eingekauft wurde und mit einem Porst oder Revue Ring versehen wurde.
Und es ist in der Tat die Frage, warum solche Tests durchgeführt werden, wenn der eigene Einsatzbereich von Linsen sich eher bei "..wenn die Sonne lacht, nimm Blende 8" bewegt. Aber dann kann ich darin eigentlich nur erkennen, das es sich wirklich um einen Anfänger handelt, dem auf -zig Seiten hier gute und ehemals günstige Objektive vorgestellt wurden, die aber inzwischen durch genau diese Vorstellung teuer wurden.Obwohl ich zu den Tests immer ein zwiespältiges Verhältnis habe (:nanu, finde ich es nützlich auch auf Testberichte von "Billiglinsen" zurückgreifen zu können. Zwar erschließt es sich mir nicht immer, warum zur Objektivbewertung Extremsituationen herangezogen werden, die man normalerweise beim Fotografieren eh meiden würde. Aber es ist gut zu wissen, wie sich mein Objektiv in bestimmten Standardsituationen schlägt, um gezielt die Stärken der Linse auszuspielen und Schwächen zu kaschieren.
Ob man nun aber durch derartige Vorstellungen hier die eine 0815 Linse darstellenden Handelsketten-Objektive ebenfalls in diesen Stand erheben kann und sollte, steht auf einem anderen Blatt.
Die Enttäuschungen, die individuell damit einhergehen können, halte ich für schlimmer, als den Nutzen, den Du vielleicht darin siehst.
Hier werden aber eine Menge Dinge durcheinander geworfen. Einerseits können die individuellen Fähigkeiten des Fotografen keinesfalls an einer Linse festgemacht werden, da sind wir dicht beieinander. Aber wenn Deine Bilder sonst für die Tonne sind, tut es auch ein Kit - Objektiv.Womit ich schon bei meinem nächsten Punkt wäre... auch wenn hier jetzt vielleicht die Meinungen wieder auseinander klaffen. Ich persönlich bin der Meinung, dass man mit einer einfachen, guten Linse und der gezielten Arbeit/Verfeinerung seiner Fotografiertechnik (was gerade bei Anfängern immens wichtig ist) viel weiter kommt, als immer nur der vermeintlich schlechten Linse die Schuld am gescheiterten Bild zu geben und auf was höherklassigeres umzusteigen. (Eine Beobachtung, die ich schon des Öfteren gemacht habe. Ich will hier aber garantiert keinem User was unterstellen, also nicht persönlich nehmen!)
Ich frage mich dann immer: "Was bringen mir minimalste Verbesserungen einer Linse, wenn mein Bild grundsätzlich für die Tonne ist?!" Andersrum: "Wie stark können winzige Mängel in der Abbildungsleistung ein extrem gelungenes Bild (zum Beispiel von der Bildaussage her) verderben (zumal man per EBV auch noch einiges ausbügeln kann)?!"
Ob es nun bei der Vorstellung eines Leica oder Zeiss oder Canon oder Olympus Objektives nur um minimale Verbesserungen geht, entschuldige, eine solche Aussage sollte man dann treffen, wenn man die Unterschiede gesehen hat und kennt. Zudem sind die Tests dazu da, um die technische Komponente des Fotografierens abzuklopfen und noch nie ein Gradmesser für die Kreativität und das Auge des Fotografen und seine technischen Fertigkeiten gewesen.
Das jeder von uns seine Bilder für stets verbesserungswürdig hält, wenn es denn gemacht ist, liegt in der Natur der Sache und hat mit dem menschlichen Drang nach Perfektion in die eine oder andere Richtung zu tun.
Und anders als Du, der meint die EBV wird das schon irgendwie dann "bügeln", gibt es dann eben ältere Leutchen wie mich, die von vornherein sich das gar nicht erst antun wollen mit der EBV und bereits in der Bildentstehung versuchen, das was Du als Fehler gradebügeln willst, gar nicht erst entstehen zu lassen oder vom Objektiv soviel zu erwarten, das die Eingriffe gar nicht erst notwendig werden. Dies erklärt vielleicht auch ein wenig die aufwendigen Tests und Vergleiche, in denen es ja nur um Nuancen in Deinen Augen geht.
Und wieviele 20 Euro Objektive sind das inzwischen gewesen?Ich denke jeder beantwortet diese Fragen für sich anders. Ich persönlich fahre gut mit dem Equipment, dass ich mir für "dünnes Geld" zusammengekauft hab. (Ubrigens... durch eure Hilfestellungen und Tipps hier konnte ich verhindern, den absoluten Schrott zu kaufen, aber trotzdem brauchbare Linsen zu bekommen. Und das obwohl kein Objektiv mehr als einen 20er gekostet hat.)
Und genau hier liegt das Mißverständnis vor. Das Forum und die langen Listen und Testberichte von Objektiven reicht nach meiner Meinung aus, dem Einsteiger ein Set an die Hand zu geben, das Lust auf mehr macht und der Sache dient, den Interessierten die Welt der manuellen Objektive nahe zu bringen. Das basiert dann aber auf einer überwiegend von allen getragenen und auf der Erfahrung vieler beruhender Meinungen.Mein persönliches (Anfänger-) Fazit:
Ich versuche erstmal besser zu werden und meine Linsen zu meistern. Was Höherklassiges kann ich mir immer noch kaufen, wenn ich das Geld und die Motivation dazu habe.
Also macht bitte auch mit Vorstellungen von Einsteigerobjektiven weiter.![]()
Ein Helios ist sicherlich eine gute Einsteigerlinse, ein Jupiter 37A ebenso wie ein Meyer Orestegor oder ein Pentacon 4/200 oder die Yashinone oder die Pentaxe, deren Herkunft eine Nachvollziehbarkeit besitzt und vor allem von vielen als in Ordnung anerkannt ist.
Da wäre es für Dein Anliegen einfach sinnvoller, so wie Carsten (LucisPictor) ja mal vor Jahren gemacht hat, Sets von Objektiven zusammenzustellen, die anerkanntermaßen gute Qualität oberhalb der Kitobjektive liefern.
Wenn das dann mal neu für die Anfänger aus den Listen aller Unser zusammengetragen würde, wäre man sicherlich deutlich besser diesem Anliegen gerecht geworden, als mit der Vorstellung von Tortenpreis-Objektiven, die mal trockener Nußkuchen, mal Streußelkuchen aber dann nach etlichen Jahren probierens von langweiligem Kuchen auch mal ein Stück Schwärzwälder Kirschtorte sein können.
Mal sehen, was der Bäcker heut grad liefert.
Dies ist in meinen Augen nix verläßliches, was dem "Einsteiger "wirklich weiterhilft in Deinem Sinne.
LG
Henry