Das Tessar, das schon 1902 (!) aus dem "Unar" erntwickelt wurde, ist immer ein Vierlinser mit verkittetem Hinterglied, was Reflexionen vermeidet. Es wurde gerechnet für Normal- und Telebrennweiten.
Das Sonnar, welches "erst" 1931 gerechnet wurde, war eine Normalobjektiv-Rechnung mit der Betonung auf Lichtstärke. Es ist ein 3-Gruppen-Objektiv, das unterschiedlich viele Linsenelemente haben kann, wobei die Grundkonstruktion dennoch gleich bleibt. Durch die zahlreichen verkitteten Linsen konnten trotz hoher Lichtstärke (die beim Tessar nicht weiter gesteigert werden konnte) Reflexionen weitgehend vermieden werden.
Erst durch die Vergütungstechnik konnten sich im Normalbereich die Gauss-Typen (Planar) durchsetzten, während die Sonnare im Telebereich ihre neue Heimat fanden.