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Thema: Spielen mit dem VNEX Zubehör und was man damit sonst noch anstellen kann..

Baum-Darstellung

  1. #1
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Standard Spielen mit dem VNEX Zubehör und was man damit sonst noch anstellen kann..

    Moin,

    der "VNEX-Bastelkasten" hält mich weiterhin in Atem..

    Da ich persönlich für die NEX 7 kein AF Objektiv besitze und auch nicht brauche, lichtstarke Vergrößerungsobjektiven für das VNEX erst ab f2.8 beginnen und die Lage bei den alten Objektiven eh "mau" aussieht.. kommt natürlich der Wunsch nach günstigem und gutem Altglas im lichtstarken Breich durch...

    Durch einen Zufall hat ein Münchener Händler wohl die Bestände an unreparierten Kameras einer Kamera-Werkstattauflösung aufgekauft. Zufällig sah ich ein Konvolut aus 5 Kameras in einer eBay - Annonce, die mich neugierig machten und für wenig Geld den Besitzer wechseln sollten.

    Im Einzelnen handelte es sich um folgende, defekte Kameras, für die es keine Ersatzteile mehr gibt und die der Werkstatt wohl als Ersatzteillager dienten.

    Canon Canonet
    Canon Demi EE
    Canon QL 17
    Canonet 28
    Canon QL 25

    Hier interessierten mich die Objektive der Canon DEMI EE (eine Halbformat-Kamera, die auf einem normalen 36er KB Film insgesamt 72 Aufnahmen erzeugen konnte) mit einem 1.7/30mm...

    Eine Meß-Sucherkamera mit einem lichtstarken Objektiv.. das klang schonmal verlockend und weckte mein Interesse. Was sich bei den Kameraobjektiven wohl für ein Auflagemaß ergeben würde? Könnten das irgendwie an die NEX 7 gebracht werden.. wenn ja, das wäre genial.

    Die zweite Kamera, die Canon QL 17 war ebenso interessant, bietet sie doch ein ebenso lichtstarkes Objektiv mit 40mm Brennweite...

    Mich interessierte bei den beiden Objektiven insbesondere, ob ich sie auf unendlich bringen kann und wie sich die Objektive im Hinblick auf die Ränder der NEX 7 verhalten..

    Auch wenn es mit den 30mm nicht klappen sollte, so wären vielleicht ja die 40mm bei f1.7 zu erreichen.. eine interessante Sache!

    Vorweg:

    Alle diese Kameras haben einen Zentralverschluss und sind Meßsucherkameras.. dies bedeutet, in den Objektiven befindet sich eine Menge Mechanik mit Hebeln, Zahnrädern, Blenden- und Verschluss-Lamellen, elektrische Leitungen für Meßzellen, die Meßzellen des Belichtungsmesser selbst und etliche Teile, die demontiert werden müssen.

    Diese Objektive haben also zunächst einmal durch den integrierten Seiko Zentralverschluss einige Lamellen, die im Normalfall geschlossen sind.. dies bedeutet, das kein Licht durch das Objektiv kommt, solange nicht dafür sorge getragen wird, dass die Lamellen aus dem Strahlengang entfernt werden.

    Man muss sich also die Mechanik dieser Verschlüsse sehr genau ansehen, um heraus zu finden, wie hier was ineinander greift, um es dann an der geeigneten Stelle so umzugestalten, dass der Verschluss dauerhaft geöffnet bleibt. Jeder Zentralverschluss besteht aber aus der Mechanik für den Aufzug des Vorhanges, einem Zeitglied, dass mechanisch die Zeiten bildet.. und dem Auslöser..

    Diese Funktionsgruppen müssen lokalisiert und "schachmatt" gesetzt werden, damit unser Verschluss dauerhaft offen bleibt.. oft reicht ein am rechten Platz angeordnetes Stücken Metall oder eine Schraube, um den Verschluss in einem "Dauer-Auf".. fest zu klemmen.

    Wenn die Hürde genommen ist, der Verschluss also offten bleibt, kommen wir zur zweiten wichtigen Sache... dem Schneckengang..

    Meßsucherkameras arbeiten mit einer sogenannten Meßbasis.. einer Art "Kreuzpeilung" durch zwei Mischbilder, die von unterschiedlichen und seitlich versetzten Durchsichtssuchern erzeugt werden. Ein Teil- Bild wird dabei über einen Spiegel in den Hauptsucher umgelenkt und eingeblendet.. dieser Spiegel ist mechanisch mit dem Entfernungseinstellring am Objektiv verbunden und wird von ihm über eine Steuerkurve "gesteuert".. mit dieser Kopplung wird dann das gelbe Feld mit der sich so ergebenden Doppelkontur bei Fehlfokussierung in den Sucher "umgelenkt".. in knappen Worten gesprochen steuert diese Mechanik zwischen Fokusring und Umlenkspiegel die Scharfstellung über das Mischbild im Sucher. Ist korrekt fokussiert, so kommt das mit dem Entfernungsring gekoppelte und über den Umlenkspiegel eingeblendete Bild mit dem Motiv zur Deckung und signalisiert so die korrekte Scharfstellung.. brauchen wir aber alles nicht, war nur kurz zur Erklärung, warum die Mechanik in den Dingern so aufwändig ist und mechanisch äußerst präzise sein muss.

    HIer mal ein Rückseiten-Bild vom Canon 1.9/40mm, das die mechanische Anordnung des Fokusiergewindes zeigt.

    Name:  40_19 beispiel fokussiergewinde.jpg
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    In diesem Bild sind die restlichen mechanischen Komponenten bereits ausgebaut.. es verbleibt hier der Fokusring mit dem kleinen Hebelchen für die Einstellung.. Sehr schön ist hier die gesamte Schneckengang - Konstruktion zu erkennen... Die Konterplatte am oberen Ende war in der Kamera festgeschraubt.. durch drehen des Fokusringes fährt quasi das gesamte Objektiv in einem Stück vor und zurück..

    Leider kann man diese tolle Mechanik wegen des sehr geringen Auflagemaßes "vergessen".. Sie ist für das Erreichen eines U-Punktes hemmungslos im Wege.. leider.

    Dies bedeutet, kompletten Verzicht auf die sehr schöne Fokussierung mit steilem Fokussiergewinde..

    Trotz des geringen Auflagemaß des Objektivs gelang es mir aber, sowohl das 30er als auch das 40/1.7 an der NEX zur Mitarbeit auch bei unendlich zu überreden..

    Zwar bildet das VNEX nicht mehr das Basissystem, sondern lediglich ein paar Zubehörteile, die ganz brauchbar sind für diese Sachen:

    Name:  40_17.JPG
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Größe:  226,0 KB

    In diesem Beispiel wurde der gesamte Innenbereich vom Schneckengang getrennt, alle überstehenden und unnützen Teile gekürzt um eine gerade Oberfläche für die dann eingebauten VNEX - Wandlerplattenzu erhalten.

    Auch das 30/1.7 ist über einen angepassten und eingekürzten M39 Adapter nun auf unendlich zu betreiben..

    Name:  30_17.jpg
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Größe:  120,9 KB

    Im nächsten Bild erkennt man, wie beim 1.7/30mm "der Hase läuft".. Es wurden alle über die Grundplatte stehenden Hebelchen entfernt (damit steht auch das Canon eigene Fokussiergewinde nicht mehr zur Verfügung) und der M39 Adapter auf knapp 7mm abgedreht..
    ...

    Name:  30_17in kurzadapter 1.jpg
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Größe:  132,3 KB

    Keine Fokussierungsmöglichkeit.. ?

    Doch, wir haben uns diese nun aus zwei 25mm Wandlerplatten des VNEX, die am Rücklinsentubus untereinander befestigt wuren, quasi selbsgebaut..

    Zwar ist auf dem Weg bisher nur eine Fokussierung mit dem sehr flachen M39x1/26" Gewinde möglich, was einige Umdrehungen von Nah bis in den Fernbereich bedeutet, aber der Weg ist schonmal der Richtige.


    Bilder werden in den nächsten Tagen folgen..

    Eines noch am Rande.. es ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, diese Objektive wegen der Kompliziertheit der Mechanik des ZVS an eine Lösung zu bringen..und somit für einen Anfänger nicht mal so eben zu machen.. man muss sich da schon voll in das Erfassen der mechanischen Funktionen einlassen... eben nix für "mal so eben"..

    Wir werden aber diesen Bereich noch weiter untersuchen und gegebenenfalls, durch meine bisher damit gemachten Erfahrungen, vermutlich dann noch eine Lösung für die genannten Canon Objektive aus den Canonet Kameras entwickeln.

    Was ich bisher von dem 40er sagen kann... ein wunderbar scharfes Objektiv, das gefällige Bilder machen kann.. !!

    Beim 30er ist wieder einmal in Sachen NEX 7 und die Farbverschiebungen links und rechts auch mit diesem Objekt der violette Saum zu sehen. Ebenso sind minimale Vignettierungen in den extremen Ecken erkennbar... es sollte aber insgesamt noch vertretbar sein für die angewandte Fotografie

    Fortsetzung folgt....
    Geändert von hinnerker (06.10.2012 um 23:24 Uhr)
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  2. 4 Benutzer sagen "Danke", hinnerker :


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