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Nikon AI-S ED 4,5 50-300mm
Hallo zusammen,
inspiriert durch Jörns großartigen 5x Zoomvergleich habe ich mich aufgerafft, nun endlich mal mein
6x Zoom von Nikon vorzustellen.
Es handelt sich um das Nikon Nikkor 50-300mm mit einer durchgehenden Lichtstärke von 4,5, in welchem
zur Realisierung einer brauchbaren Abbildungsleistung Elemente aus ED Glas verbaut wurden.
Laut Nikon Kompendium kam dieses Zoom 1977 auf den Markt und wurde ab 1982 optisch unverändert
als AI-S Version weiter gefertigt.
Vorher hatte Nikon bereits ein 50-300mm Zoom im Angebot. Dieses hatte jedoch eine optische Formel
bestehend aus 20 Linsen ohne Mehrschichtvergütung, auch fanden keine ED-Linsen Verwendung und
beim Zoomen auf 300mm wurde es erheblich länger. Die optische Leistung war für ein Objektiv das 1968
auf den Markt kam sicher in Ordnung, aber nach heutigen Maßstäben ist es schlicht unbrauchbar.
Ich hatte tatsächlich mal eines...
Nun zu den technischen Daten:
es ist knapp 25cm lang,
es hat einem Durchmesser von max. 98mm,
es hat einen Fiterdurchmesservon 95mm,
es ist rund 2kg schwer,
es läßt sich auf 2,5m heran fokussieren,
es besteht aus 15 Linsen in 11 Gruppen,
es finden ED-Glaslinsen Verwendung,
es wird beim Zoomen nicht länger (beim Fokussieren schon)
Hier ist es:
Anhang 118498
Anhang 118499
Anhang 118500
Anhang 118501
Anhang 118502
Es ist ein Zweiring-Zoom. Alles ist aus Metall und Glas gefertigt. Nichts klappert, oder hat Spiel.
Die Haptik ist vom Feinsten. Der Blendenring ist breit und griffig. Die Zoom- und Entfernungs-
einstellringe sind ebenfalls breit, griffig und laufen butterweich. Die Stativschelle ist ultramassiv
und hält das Objektiv bombenfest auf einem Stativ fest. Klar, das alles trägt zum hohen Gewicht
bei, aber dennoch: man traut sich dieses Objektiv anzufassen.
Nun zur optischen Leistung.
Ich habe das Objektiv bei folgenden Brennweiten getestet: 50 // 85 // 135 // 300mm
Diese Brennweiten habe ich jeweils bei folgenden Blenden verwendet: 4,5 // 5,6 // 11
Da kommen viele Fotos zusammen, daher habe ich immer pro Brennweite die 3 Blendeneinstellungen
in einem "Summenfoto" zusammengefaßt.
Fangen wir mit der Bildmitte an.
Hier das Ausgangsfoto (50 // 85 // 435 // 300mm):
Anhang 118503
Hier die crops aus der Bildmitte:
50mm:
Anhang 118504
85mm:
Anhang 118505
135mm:
Anhang 118506
300mm:
Anhang 118507
Mit der Bildmitte hat es bei keiner Brennweite und auch nicht bei Offenblende Probleme.
Kommen wir nun zur erweiterten Mitte und zu der äußersten Ecke.
Hier das Ausgangsfoto (50 // 85 // 435 // 300mm):
Anhang 118508
Hier die crops aus der erweiterten Bildmitte:
50mm:
Anhang 118509
85mm:
Anhang 118510
135mm:
Anhang 118511
300mm:
Anhang 118512
Hier die crops aus der Bildecke:
50mm:
Anhang 118513
85mm:
Anhang 118514
135mm:
Anhang 118515
300mm:
Anhang 118516
Auch in der erweiterten Bildmitte hat es unabhängig von Blende und Brennweite kaum
Schwächen. In den äußersten Ecken kann es bei f/4,5 nicht punkten, wird aber bei f/5,6
besser und ist bei f/11 uneingeschränkt landschaftstauglich.
Es sind rot/grüne CA`s deutlich sichtbar, aber die sind gut korrigierbar.
Purple fringing:
Hier das Ausgangsfoto (50 // 85 // 435 // 300mm), alles mit Offenblende:
Anhang 118517
Hier sind die crops daraus:
Anhang 118518
Das purple fringing ist für ein Zoom dieses Alters ganz gut unter Kontrolle.
Vignettierung und Detailauflösung in der Bildmitte:
Hier das Ausgangsfoto bei 50mm und den Blenden 4,5 // 5,6 // 11
Anhang 118519
hier die dazugehörigen crops aus der Mitte, ebenfalls mit der Blendenreihe 4,5 // 5,6 // 11
Anhang 118520
Hier das Ausgangsfoto bei 85mm und den Blenden 4,5 // 5,6 // 11
Anhang 118521
hier die dazugehörigen crops aus der Mitte, ebenfalls mit der Blendenreihe 4,5 // 5,6 // 11
Anhang 118522
Hier das Ausgangsfoto bei 135mm und den Blenden 4,5 // 5,6 // 11
Anhang 118523
hier die dazugehörigen crops aus der Mitte, ebenfalls mit der Blendenreihe 4,5 // 5,6 // 11
Anhang 118524
Hier das Ausgangsfoto bei 300mm und den Blenden 4,5 // 5,6 // 11
Anhang 118525
hier die dazugehörigen crops aus der Mitte, ebenfalls mit der Blendenreihe 4,5 // 5,6 // 11
Anhang 118526
Es liefert in der Bildmitte eine tadellose Detailauflösung und zwar unabhängig von der Brennweite
und der Blende. Ab f/22 schlägt die Diffraktion zu, aber das ist dem Altglasverwender ja hinlänglich
bekannt...
Bei 50 und 300mm vignettiert es recht heftig. Interessanterweise ist der Zoombereich dazwischen
davon deutlich weniger betroffen. Bei Blende 11 ist alles gut.
Ein paar Fotos habe ich noch, die im Teil II folgen. Für ein Zoom, das vor über 40 Jahren auf den
Markt kam, schlägt es sich mehr als wcker.
LG, Christian
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Teil II:
Ich gehe nochmal auf die äußerste Bildecke ein. Diesesmal habe ich den Fokus auf die Bildecke
gelegt.
Hier das Ausgangsfoto (50 // 85 // 435 // 300mm):
Anhang 118527
Hier die crops aus der Bildecke:
50mm:
Anhang 118528
85mm:
Anhang 118529
135mm:
Anhang 118530
300mm:
Anhang 118531
Auch hier zeigt sich, dass die Ecken bei 50mm und Offenblende nicht das Gelbe vom Ei sind, aber
insgesamt noch akzeptabel. Interessant ist, dass es beim Zoomen in Richtung 300mm nicht schlechter
(im Sinne von weicher, flauer, kontrastärmer) wird.
Es ist kein Zoom, das man auf eine Hochgebirgstour mitnimmt. Aber im Vergleich zu einem 300mm Tele
mit einer Lichtstärke von f/4,5 ist es zumindest nicht viel länger. Es ist halt "dicker" und vor allem
schwerer. Aber ich mag es und es darf mich oft begleiten.
Wenn ich Zeit finde, dann werde ich noch auf die Verzeichnung und die Streulichtanfälligkeit eingehen.
Inzwischen zeige ich Euch noch ein paar "unwissenschaftliche" Fotos:
50mm
Anhang 118532
85mm
Anhang 118533
135mm
Anhang 118534
300mm
Anhang 118535
LG, Christian