Distagon 2,8/25 zerlegen

Hallo,

ich habe mich hier neu angemeldet und habe auch gleich eine Frage.

Aus meinen alten Rollei SL350-Tagen habe ich u.A. ein Distagon 2,8/25-Objektiv bei dem die Kitlinse Luft bekommen hat, also sich gelöst hat. Nun bekomme ich das Objektiv vorne nicht auseinander. Ich hatte hier gelesen, dass vor ca. vier Jahren hinnerker (Henry) einen Bericht über ein Distagon 2,8/35 verfasst hat, das sich auch nicht zerlegen ließ. Mein Distagon ist noch eins ohne HFT-Vergütung, aber mit Blendenübertragung. Es ist ganz aus Metall, also ohne Gummierung.

Kann mir jemand Tipps geben, wie ich das Teil auseinander bekomme? Ich hatte schon mal überlegt es in den Backofen zu legen und bei 50 Grad versuchen den vorderen Ring zu lösen.

Ich betreibe die Objektive bei Gelegenheit mit dem QBM-EOS-Adapter an eine Canon EOS 600D (Crop 1,6)

Ein Explosionsbild habe ich nirgendwo bekommen können, auch nicht bei Zeiss, oder DHW (Rollei-Nachfolger).

Vielen Dank schon mal im Voraus.

Gruß,
Michael/SH

Du bekommst den Vorschraub-Ring nicht runter?
Was für Werkzeug verwendest Du?
Mit einem stabilen alten feststellbaren Messchieber als Spanner Wrench Ersatz dürfte das vermutlich funktionieren.

Ich vermute Du meinst die Linse hat eine beschädigte Verklebung/Verkittung. Das Linsen Neuverkitten geht recht gut, sobald man die alte Verkittung gelöst hat.
Das könnte da das größte Problem darstellen, bei alten Optiken die noch mit Kananda Blasam verkittet sind, taugt der Backofen, bei neueren Linsen wie vermutlich Deinem Zeiss kann das problematisch sein.
Es gibt Mittel zum Lösen der alten Verklebungen, aber die werden zum Teil nicht mal nach Deutschland importiert, da sie wohl krebserregend sind.
Mein erster Test hat nicht funktioniert, mit einem Heißluftfön kann die Linsen drauf gehen.

Hallo Keinath,

nein, den hinteren Bereich (Bajonett-Seite) kann ich öffnen, da ist ein Ring, der ist abschaubbar. Das ist nicht das Problem. Ich versuche die andere Seite zu öffnen. Mir hat mal ein Techniker den Tipp gegeben, dass sich das Objektiv genauso zerlegen lässt, wie das Planar 1,8/50, indem man die Fronteinfassung unter dem Entfernungsring abschraubt. Hinnerk hat das bei seinem 2,8/35er Distagon auch so versucht, hing aber auch fest.

Hallo Mash,

schau mal hier

http://www.digicamclub.de/showthread.php?t=17682

Hier hat Henry (hinnerker) beschreiben, wie man das 1.8 Planar wieder zusammensetzt und am besten zerlegt. Hilft ja vielleicht auch für das 25mm.

Grüße Roland

Hallo Roland,

wie ich schon schrieb, die Kamera zugewandte Seite ist kein Problem. Ich bekomme die vordere Einfassung nicht losgeschraubt. Der Tubus ist beim 25er recht lang und man kann ihn gut greifen. Aber da rührt sich nichts. Deshalb meine Frage, wenn das Gewinde verharzt ist, ob man das Objektiv im Backofen erhitzen kann, um das Gewinde zu lösen.

... allenfalls sehr vorsichtig.

Das wurde ja verschiedentlich schon gemacht, es müssen halt Verspannungen vermieden werden, also sehr langsam - dann sollte nicht viel passieren.

Jörg

Zitat:

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Zitat von mash

Hallo Roland,

wie ich schon schrieb, die Kamera zugewandte Seite ist kein Problem. Ich bekomme die vordere Einfassung nicht losgeschraubt. Der Tubus ist beim 25er recht lang und man kann ihn gut greifen. Aber da rührt sich nichts. Deshalb meine Frage, wenn das Gewinde verharzt ist, ob man das Objektiv im Backofen erhitzen kann, um das Gewinde zu lösen.

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Mach doch mal ein Foto von dem wiederspenstigen Teil.. vielleicht kann ich mich ja anhand eines Bildes erinnern.. ist schon zu lange her, das ich diese alten Linsen in der Hand hatte.

Ach ja, herzlich willkommen hier bei uns..

LG
Henry

Zitat:

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Zitat von hinnerker

Mach doch mal ein Foto von dem wiederspenstigen Teil.. vielleicht kann ich mich ja anhand eines Bildes erinnern.. ist schon zu lange her, das ich diese alten Linsen in der Hand hatte.

Ach ja, herzlich willkommen hier bei uns..

LG
Henry

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Ja, werde ich heute Abend von zu Hause aus machen.

Ich kann mich von den alten Linsen einfach nicht trennen, habe noch ein HFT Distagon 2,8/16 (Fisheye), HFT Planar (Rollei Lizenznachbau) 1,8/50, HFT Planar 1,4/85 und ein HFT Sonar 2,8/135. Die sind aber alle noch ok.

Hier jetzt ein paar Fotos dazu:
Anhang 26088
Anhang 26089
Hier kann man gut das Problem mit der Kitlinse sehen
Anhang 26090
Anhang 26091
Anhang 26092
Der hintere Teil lässt sich gut zerlegen, aber wie bekommt man den vorderen ab?

Zitat:

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Zitat von mash

...
Der hintere Teil lässt sich gut zerlegen, aber wie bekommt man den vorderen ab?

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Wenn mich nicht alles täuscht, ging es mit einem beherzten Drehen des gesamten vorderen Tubusteils...
Vorher bitte nochmal am gesamten Tubus gucken, ob da irgendwo ein kleines Madenschräubchen versteckt ist.... glaub da war eines..

(Hoffe ich erinnere mich grad richtig an die Dinger)...

LG
Henry

Zitat:

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Zitat von hinnerker

Wenn mich nicht alles täuscht, ging es mit einem beherzten Drehen des gesamten vorderen Tubusteils...
Vorher bitte nochmal am gesamten Tubus gucken, ob da irgendwo ein kleines Madenschräubchen versteckt ist.... glaub da war eines..

(Hoffe ich erinnere mich grad richtig an die Dinger)...

LG
Henry

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Ich habe nochmal geschaut, aber keine Madenschraube entdeckt. Und ich habe das Gefühl, schon etwas zuviel als beherzt dran gedreht zu haben :-)

Ok, halt stopp.. ich glaub das ging nur über den Ausbau der Geradführung.. und sollte von hinten/innen durchgeschraubt sein.

Das bedeutet, nachdem die Geradführung draussen ist, kommt der gesamte Tubus nach vorn rausgefahren.. und dann solltest Du von Innen auf der Objektivachse Schrauben haben und mit denen sollte sich der gesamte schwarze Tubusteil mitsamt Gravurring abschrauben lassen.

(ist aber wie gesagt "ewig" her und ich meine, das war zumindest beim 1.4er HFT Planar so, welches ich mal in zwei Einzelteilen - eben vorderen Linsentubus und rückwärtige Blendenmechanik - günstig als Bastelobjektiv bei Ebay "geschossen" hatte)... aber keine Garantie auf die Übertragbarkeit auf das 25er Distagon.

Wenn Du sicher bist im Wiedereinfädeln von Schneckengängen, würde ich das mal so versuchen.. Wenn Du die Rückseite mit dem QBM Stößel schon wieder sauber zusammenbekommst, so dürfte Dich das auch nicht vor große Probleme stellen.

LG
Henry

Bis zum Schneckengang war ich auch schon gekommen. Dann blockierte aber noch die Blendensteuerung das Herausdrehen des Schneckengangs. Die muss ich dann noch abschrauben. Ich werde das Innere mit Fotos dokumentarisch festhalten, damit ich es wieder zusammenbauen kann.

Erst mal danke für die Hilfe, ich melde mich mit Neuigkeiten dann hier wieder...

Beim 1.8er Rollei Planar funktionierte es auf jeden Fall mit dem Abschrauben des vorderen Tubus..

Anhang 26098

Anhang 26099

Ansonsten kann man es - da Du ja hier aus der Gegend kommst - eventuell mal bei irgendeinem Usertreffen ansehen..oder falls Du mal auf der Ecke sein solltest..

LG
Henry

Anhang 26101
Das ist der vordere Teil des Objektivs, mit dem Tubus
Anhang 26102
Hier sieht man, dass in dem Zwischenraum zwischen dem Tubus und dem Inneren Teil Schrauben von hinten zu sehen sind. Der Tubus hat auch etwas Spiel, wackelt auch ganz leicht. Der innere Teil mit dem Flansch ist fest, nur der äußere Tubus hat Spiel. Es sieht so aus, als wenn der äußere Ring mit der Beschriftung der Objektivdaten (Distagon... usw.) die Schrauben verdeckt. Kann es sein, dass der nur aufgeklebt ist? Oder mit Hilfe eines Gummiringes als Werkzeug abschraubbar?

Zitat:

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Zitat von mash

Anhang 26101
Das ist der vordere Teil des Objektivs, mit dem Tubus
Anhang 26102
Hier sieht man, dass in dem Zwischenraum zwischen dem Tubus und dem Inneren Teil Schrauben von hinten zu sehen sind. Der Tubus hat auch etwas Spiel, wackelt auch ganz leicht. Der innere Teil mit dem Flansch ist fest, nur der äußere Tubus hat Spiel. Es sieht so aus, als wenn der äußere Ring mit der Beschriftung der Objektivdaten (Distagon... usw.) die Schrauben verdeckt. Kann es sein, dass der nur aufgeklebt ist? Oder mit Hilfe eines Gummiringes als Werkzeug abschraubbar?

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Durchaus..

so wie man jetzt sehen kann, scheint der Tubusteil in der Tat von vorn geschraubt zu sein.. ich erkenne da die Enden von Schrauben an der Seitenwand, wo ich die Schraubenköpfe erwartet hätte (so war das jedenfalls damals beim 1.4er Planar aus meiner Erinnerung heraus befestigt).

Hinter dem Beschriftungsring/Gravurring ist eigentlich die häufigste Befestigungsart.. wird dann auch gleichzeitig mit zum Andruck des Fokusrings an den Helicoid und damit auch zur Justierung für den Unendlichkeitsanschlag benutzt. So funktioniert es auch beim Voigtländer Color Ultron für QBM und anderen.

Deshalb dachte ich, Du hättest diesen Standard-Weg bereits probiert... wenn nicht, so ist das auf jeden Fall der nächste Schritt, der eigentlich der erste hätte sein
sollen.. :lol:

LG
Henry

Das war's. Jetzt ist es zerlegt und ich habe die Kittlinse in der Hand.

Weitere Fotos kommen...

Glückwunsch.. Hartnäckigkeit zahlt sich aus.. :lol:

Hier mal die wichtigsten Gruppen in der Reihenfolge, wie sie montiert waren.
Anhang 26108

Die Stelle, wo die Kitlinse sitzt hat einen Pfeil.

Diese befindet sich jetzt seit gestern in einer Nagellackentfernerlösung. Die blinden Flecken haben sich jetzt regenbogenfarbig verfärbt. Vielleicht ein Zeichen, dass das Lösemittel langsam eindringt.

Ich nochmal...:)

Nach drei Tagen Nagellackentferner, ist ein seltsamer Effekt aufgetreten. Die Schlieren in der Kitlinse sind verschwunden. Scheinbar ist wohl das Lösemittel in den Spalt mit dem gelösten Kit eingedrungen. Ich vermute mal, dass das sich wieder ändert, wenn er verdunstet ist. Oder hat der Nagellackentferner den Kit wieder neu verbunden?

Oder hat jemand noch eine andere Erklärung?

Zitat:

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Zitat von mash

...
Nach drei Tagen Nagellackentferner, ist ein seltsamer Effekt aufgetreten. Die Schlieren in der Kitlinse sind verschwunden. Scheinbar ist wohl das Lösemittel in den Spalt mit dem gelösten Kit eingedrungen. Ich vermute mal, dass das sich wieder ändert, wenn er verdunstet ist...

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Das wäre auch meine Vermutung.
Lack drauf und hoffen das es lange so bleibt, und etwaige Brechzahlunterschiede sich nicht zu stark bemerkbar machen ;-)
Es gab wohl schon Leute die ne Optik die mit Flüssigkeit "repariert" wurde gekauft haben, und dann später etwas verärgert waren.
Und bei irgendwelchen Sonderfällen gabs glaub ich sogar Flüssigkeit als reguläre Verbindung zwischen zwei Linsen.

Hallo Keinath,

in der Astronomie sind ölgefügte Triplets nicht unüblich. Aber bei Kleinoptiken? Wäre mir primär erstmal neu.

Jörg

Astronomie kanns durchaus gewesen sein - Consumer Fotooptiken warens recht sicher nicht.
Ich lese einiges über diverse Optiksysteme, durchaus auch in den Bereichen Astronomie, Mikroskopie, Laser etc.

Hallo,

nach langer Zeit habe ich mich mal wieder um mein Distagon gekümmert. Und siehe da, die beiden Kitlinsen im Nagellackentferner hatten sich mittlerweile getrennt. Daraufhin habe ich beide gereinigt. Ich habe das Objektiv erstmal ohne neue Verkittung montiert, weil ich erstmal z.Zt. noch keinen Kitt habe und ich mir nicht sicher bin, wie ich die beiden Linsen wieder zentriert bekomme. Die fehlende Verkittung scheint ein Fokusproblem zu verursachen. Ich kann entweder nicht auf unendlich fokussieren, oder ein Schneckengang zurück, über die Unendlichfokussierung hinüber drehen. Das passiert auch an der Rollei-SLR. Hat also nichts mit dem Adapter zu tun.
Die Bildqualität ist auch nicht besonders gut. Erst ab Blende 5,6 ist sie einigermaßen brauchbar. Das kann aber alles mit der fehlerhaften Zentrierung zu tun haben und mit der fehlenden Verkittung.

Ich hatte mal eine Verkittung mit UHU-Glas gesehen, hat hier jemand Erfahrung damit? Und wie kann ich zwei Linsen zentrieren?

Henry hat hier schonmal mit Kanadabalsam neu verkittet. Such mal im Forum, wahrscheinlich wird er sich selbst zu Wort melden.

Wenn Du nur mal zum Testen temporär die Linsen zusammenfügen möchtest, schau mal ob du irgendwoher Zugriff auf Immersionsoel aus dem Mikroskopiebedarf bekommst. Das hat einen Brechungsindex der einen einigermassen guten optischen Übergang zwischen den Glasflächen herstellt. Ist aber zum neu kaufen nicht ganz billig.

Zitat:

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Zitat von mash

Hallo,

nach langer Zeit habe ich mich mal wieder um mein Distagon gekümmert. Und siehe da, die beiden Kitlinsen im Nagellackentferner hatten sich mittlerweile getrennt. Daraufhin habe ich beide gereinigt. Ich habe das Objektiv erstmal ohne neue Verkittung montiert, weil ich erstmal z.Zt. noch keinen Kitt habe und ich mir nicht sicher bin, wie ich die beiden Linsen wieder zentriert bekomme. Die fehlende Verkittung scheint ein Fokusproblem zu verursachen. Ich kann entweder nicht auf unendlich fokussieren, oder ein Schneckengang zurück, über die Unendlichfokussierung hinüber drehen. Das passiert auch an der Rollei-SLR. Hat also nichts mit dem Adapter zu tun.
Die Bildqualität ist auch nicht besonders gut. Erst ab Blende 5,6 ist sie einigermaßen brauchbar. Das kann aber alles mit der fehlerhaften Zentrierung zu tun haben und mit der fehlenden Verkittung.

Ich hatte mal eine Verkittung mit UHU-Glas gesehen, hat hier jemand Erfahrung damit? Und wie kann ich zwei Linsen zentrieren?

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Eine Höhenmessung hast Du vermutlich nicht durchgeführt seinerzeit?

Dann wird es schwierig die genaue Schichtdicke für die Verkittung zu erfahren um die Linsen wieder zusammen zu fügen und dabei die korrekte Auftragsmenge des Canadabalsams zu finden.

Verhaust Du Dich bei der Schichtdicke, kommen die Linsen zu weit voneinander entfernt zu liegen.

Deshalb hab ich mir - nach insgesamt 3 x Verkittungen verschiedener Linsengruppen angewöhnt,

1. Canadabalsam nur in extrem dünner Schicht aufzutragen... hierzu reicht ein winziger Tropfen.
2. diesen "Tropfen" nur nach vorheriger starker Erwärmung der Linsen (man muss sie grad noch nicht mit der bloßen Hand anfassen können) aufzubringen
3. konkave Flächen der zu vereinigenden Linseflächen nach oben weisend auf den Tisch, konvexe Flächen der zu vereinigenden Linsenflächen nach unten zur konkaven Fläche weisend einen Tropfen Balsam auftragen und mit Druck die beiden Linsen vereinigen um dafür zu sorgen, das sich der "Tropfen" von Innen nach Aussen ausbreitet... und gleichzeitig die Linsen sich selbst "zentrieren" beim langsamen erkalten.
4. sollte sich keine "homogene" Übergangsfläche ergeben, das gesamte Element nochmals erhitzen und mit dem Druck weitermachen.

Gegebenenfalls wenn es soweit "sitzt", das Element nochmal in den Backofen geben und "backen"... muss aber "plan" sein, damit die Linsen nicht gegeneinander verrutschen!

Eine Gewähr, dass eine Verkittung auf diese Weise gelingt, kann niemand übernehmen. Meine Erfahrung ist da eher "durchwachsen"...

Gerade bei Weitwinkelobjektiven ist das eine extrem schwierige Sache, denn schon kleinste Abweichungen können katastrophale Verschlechterungen nach sich ziehen.

Meine Überlegung beim Auftragen des Balsams ist, dass die beiden Elemente - die wohl unterschiedliche Glassorten mit unterschiedlichen Eigenschaften miteinander verbinden (sonst könnte man statt einer Gruppe wohl das Teil aus einem Stück herstellen) - das eigentlich nur die nach dem Polieren der Gläser verbliebenen Oberflächen-Unebenheiten ausgeglichen und damit verklebt, keinesfalls aber eine zusätzliche Schicht durch das Canadabalsam entstehen sollte.

Probiere es einfach aus..

Für die Zentrierung hab ich keinen Ratschlag, wenn Du nicht etwas findest, was exakt den Durchmesser des Tubus hat, in den das Element nachher versenkt werden muss.

Guck einfach, ob Du irgendwas findest, was im Durchmesser dieses Element aufnehmen kann, sich aber nachher wieder davon lösen läßt... (Papier-Röhre, Pappe, Zellophan...)

Das Problem besteht nämlich darin, die Zentriervorrichtung wieder von dem Element zu lösen, denn geringe Mengen des überaus klebrigen Canadabalsam könnten an jeder Wandung einer Führung oder einer "Zwangszentrierung" mit einem Tubus, sich von diesem nicht mehr lösen lassen, ohne das Element erneut zu trennen.

Wenn das auf neu verkittete Element zum durchtrocknen weggelegt wird (72 Stunden min.), so sollten keine Überstände von Canadabalsam mehr an den Wandungen des Elements vorhanden sein... sonst mit Aceton die Linsenränder säubern.

Schließlich darf sich der Durchmesser keinesfalls vergrößern, sonst passts nachher nicht mehr in den Tubus. Und die Schwärzungsschicht muss auch noch aufgebracht werden.

Wünsch Dir viel Glück...

LG
Henry

Zitat:

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Zitat von hinnerker

...

Wünsch Dir viel Glück...

LG
Henry

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Hallo Henry,

ja, danke, kann ich vielleicht brauchen.

Erstmal auch vielen Dank für den langen Beitrag. Eine Höhenmessung habe ich nicht gemacht. Das Objektiv stammt aus der Mitte der 70er Jahre und ist wohl mit einem Kleber gekittet worden. Die Schicht war so dünn, dass ich wohl eine Mikrometerschraube zur Messung hätte nehmen müssen, die ich nicht habe. Nach der Trennung konnte ich die Reste mit den Fingernägeln entfernen. Die beiden Linsen scheinen übrigens an der Kittfläche plan zu sein.
Ich melde mich später wieder...

Anhang 29622

Das Thema sehr interessant.
Ich ordnete Rollei Rolleinar MC 2.8/35 mm vor kurzem.
Die Nase nicht zerlegbar und den Ring mit der Seriennummer wird nicht losgedreht.
Das Objektiv auf die Unendlichkeit wesentlich zu stimmen es ist als Voigtlander Color-Ultron 55/1.4 schwieriger
Wenn sich richtig ergeben wird, Kleber zu kleben, werde ich mich bemühen, mit der Ausstellung der Unendlichkeit zu helfen.

Zwischenstatus:

Nachdem ich eingetrocknetes Kanadabalsam gefunden hatte und daraufhin auch eine Apotheke, die mir mit Chloroform als Lösemittel ausgeholfen hat, konnte ich die beiden Linsen wieder verkleben. Hat einigermaßen blasenfrei geklappt. Allerdings ist die Unschärfe bei offener Blende immer noch nicht gut genug. Jetzt habe ich ein Fläschchen Kameralack bestellt und ich werde die Einfassung wieder schwärzen. Mal sehen, was sich da tut. Noch habe ich nicht aufgegeben...:)

Ich lese hier gerade etwas von Kanadabalsam und neu verkitten.
Vielleicht kommt dafür Entellan in Frage, das nimmt man in der Mikroskopie, unteranderem für Immunfluoreszenz. Könnte von der Brechzahl und der Haltbarkeit passen und sollte von Pilzen nicht angerührt werden.