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Meopta Meostigmat 1/70mm Umbau - Lösungsansatz
Von unserem User Helge bekam ich das nachfolgend gezeigte Objektiv Meopta Meostigmat 70mm mit der enormen Lichtstärke von f1, um auszuloten, ob man es irgendwie an die Sony NEX Modelle bringen kann.
Anhang 26037
Der erste Lösungsansatz.. !
Kein leichtes Unterfangen mit dem Umbau des Objektivs, hat es doch einen stattlichen Tubus-Durchmesser von 52,5mm, der mit seiner Rücklinse letztlich durch ein nur knapp 41,5 mm breites "Loch" im Adapter in die Kamera eindringen muss... um einem Unendlich nahe zu kommen, denn die Rücklinse muss zur Erreichung des U-Punktes im Kamera-Inneren sitzen, so dass ich einen Abstand (ausgehend von der Rücklinse gemessen) bei 14-16mm Entfernung vom Sensor vermute.
Für die gesamte Fokussiermimik steht extrem wenig Platz zur Verfügung... und das nachträgliche Einbringen eines Fokussier-Wendels am Objektivtubus läßt sich maschinell mit den zur Verfügung stehenden Maschinen nicht machen. Also zwei Dinge, die einem Umbau generell im Wege stehen.. Eindringtiefe und Platz für eine Fokussiereinheit... eine eigentlich unlösbare Aufgabe:
Aber irgendwie muss es gehen, denn die Lichtstärke besticht...
Deshalb dieser nachfolgende Lösungsansatz.
Von den 41,5mm Durchmesser des kameraseitigen - Adapterloches gehen rund 3,3mm (1,65 x doppelte Wandung) für einen Gewinde-Einsatz ab, mit dem später das Objektiv fokussiert werden soll und muss.
Es verbleiben also 41,5mm - 3,3mm = 38,2 mm...
Das "Abdrehen" auf der Drehbank ist mit der internen Tubuskonstruktion des Meopta also nicht gefahrlos machbar !
Bei einem Rücklinsendurchmesser von 36,8mm würde der Tubus des Meopta an den Wandungen sich zwar soweit abdrehen lassen, hätte aber immer noch kein Gegengewinde und viel zu wenig Stabilität für den Halt der Rücklinsenfassung am Objektiv bei späterer Befestigung... womöglich würde sie dann abreißen oder schon auf der Drehbank beim Ausdrehen im Spannfutter zerquetscht werden.
Daher werde ich lieber erstmal die nachfolgende Konstruktion versuchen.
Anhang 26044
Glücklicherweise verfüge ich für den von mir erdachten Lösungsweg über die ersten Prototypen des neuen Gewindeeinsatzes, der nach Abschluss der Planungen einmal zum VNEX Kurzhelicoid werden wird.
Anhang 26038
Dieser Prototyp hat einen 12gängigen Gewindeeinsatz mit einem Durchmesser von 41,5mm, also exakt dem geforderten Innen-Maß für einen NEX Adapter, in den sich dieser Gewindeeinsatz dann im kameraeinwärts gewandten Teil des Adapters einbauen läßt.
Anhang 26044
Der Gegentubus für den objektivseitigen Anschluss - hier der Teil mit dem Gewinde - besitzt einen nutzbaren Durchmesser von 38,8mm abzüglich der Gewindetiefe..
Dies bedeutet, das die 36,8mm breite Rücklinse unter Umständen in den 12gängigen Gewindetubus eingelassen werden könnte !!!
So möchte ich zunächst im ersten Schritt die Linse im 12gängigen Gewinde-Tubus neu fassen/einlassen/versenken um ihn im zweiten Schritt dann wieder mit dem 52,5mm dicken Objektivtubus zu vereinen. !
Anhang 26039
Wie man erkennen kann, geht es auch bei meinem Vorhaben extrem dünnwandig an der Rücklinsenfassung zu, so nah, dass fast nur noch das Gewinde um die Linse herum stehen bleiben kann. Wird also schwer, diesen Tubus vom Innendurchmesser auf der Drehbank soweit aufzudrehen, ohne dass das Gewinde "abreißt" oder "zermatscht" wird.
Sollte es gelingen, diese Linse neu zu fassen, so wäre die erste Hürde genommen und später würde dann diese neue Fassung mit dem zuvor auf das passende Maß gekürzten 52mm Meopta Tubus "vereint" werden..
Anhang 26042
Die Tragfähigkeit einer solchen dünnwandigen Verbindung bei einem über 550 g wiegenden Objektivkopf wäre - nur an der schwachen, dünnwandigen Linsenfassung mit dem Gewinde hängend - so stark herabgesetzt, dass im Betrieb nur an diesem neuen Endstück vermutlich binnen kürzester Zeit Abreissen der Verbindung zwischen Rücklinse und dem Objektiv die Folge wäre.
Dafür ist das Gewicht des Objektivkopfes zu hoch und der Schwerpunkt zu weit vorn gelagert.
Also müssen bei meiner Konstruktion auf jeden Fall die "Scherkräfte" von dieser fragilen Verbindung genommen werden..
Dies geschieht dadurch, das ein Pentax K auf Sony NEX Adapter zum Einsatz kommt und mit einem Teflon Gleitband ausgestattet wurde. Dabei wurde der Innendurchmesser soweit "aufgedreht", das er - unter Berücksichtigung der Gleitbandstärke exakt die 52,5mm des Meopta Tubus hat... somit gleitet das Meopta an den Adapterwandungen und wird "zwangsgeführt" beim Fokussieren nur vor oder zurückgleiten und sich an den Wandungen reiben. Damit sind die Scherkräfte/Gravitationskräfte von der fragilen Rücklinsenfassung genommen !
Hier ein Blick ins Innere.. unten das eingebrachte 12 gängige Gewindeinlet und oben das Teflon-Band um die Lagerreibung zu minimieren.
Anhang 26040
Zusammengebaut könnte es dann später so aussehen..
Anhang 26043
Durch den PK Adapter wird der Tubus gehalten und zwangs-geführt. Damit entlastet er das fragile Vorschub-Gewinde der Rücklinsenfassung gegen einen Abriss.
Der Tubus kann nur noch zwangsgeführt vor und zurückgleiten beim Fokussieren und die nach unten wirkenden Kräfte unterbunden...
Morgen wird dann die im Bild gezeigte und für die Fokussierung unbedingt notwendige Rücklinsenfassung ausgedreht, in der Hoffnung, dass das Gewinde auf der Drehbank nicht reißt ...
Drückt mal die Daumen, das es klappt.
LG
Henry
Fortsetzung folgt...
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Doch noch die Zeit gefunden, an dem Objektiv weiter zu arbeiten... :clapping
Meine Rechnung ging auf.. die Rücklinse hat nun eine neue Fassung bekommen...
Anhang 26045
Auf 37mm Innendurchmesser gedreht, passt die Rücklinse also einwandfrei in den 12 gängigen Gewindetubus des Prototypen.
Damit ist der bisher wichtigste Teil gelungen.
Die Rücklinse sitzt im Originalobjektivtubus (ohne den abschraubbaren Objektiv Vorderkopf) bei 59,52mm. Dies hab ich mit meinem Digitalen Höhenmesser ermittelt. Dort muss sie nach Beendigung des Umbaus auch wieder sitzen, um den Stand zur nächstvorderen Linse korrekt einzuhalten.
Anhang 26046
Nun gilt es im nächsten Schritt den Originaltubus soweit herunter zu drehen, dass die neue Rücklinsenfassung am Originaltubus durchgeschraubt und befestigt, später wieder bei den ermittelten 59,52mm sitzen wird.
Anhang 26047
LG
Henry
Fortsetzung folgt...
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Ok, erste Meßergebnisse:
Nach Kürzung des im PK auf NEX Adapter verwendeten Inlets (15mm) auf das Maß des Tubus (12mm)...
(Links die gekürzte, rechts die Originalhöhe)...
Anhang 26048
ergibt sich nun ein maximaler Fokushub von 8,5mm... damit ist es möglich, das Objektiv von Unendlich bis in den Bereich von ca. 70-80cm zu fokussieren.. also ein durchaus normaler Bereich..
Nun wird es entscheidend darauf ankommen, wie ich eine Zwischenplatte für die Verbindung von neuer Rücklinsenfassung mit dem alten 52,5mm Objektivtubus hinbekommen kann.
Dieser weitere Zwischenschritt ist erforderlich, da der Objektivtubus aufgrund des größeren, inneren Durchmessers keine vertikale Durchschraubmöglichkeit bietet und damit nur eine Fixierung durch die Seitenwandung des 52,5mm Tubus gestatten würde.
Dabei würden dann aber nochmals 3mm vom Fokushub wegfallen, so dass die Lösung mit einer "Reduzierplatte" für den Innendurchmesser gestaltet werden muss.
Diese Reduzierplatte verjüngt dann den Innendurchmesser im Tubus des Objektivs von 52,5mm auf 33mm, so dass dann der neue Rücklinsentubus an dieser Reduzierplatte befestigt ( vertikal durchgeschraubt) werden kann. Diese Platte wird dann gegen den 52,5mm Tubus mit entsprechend starken Schrauben im Aussenradius bei ca 49mm verschraubt und die neue Rücklinsenfassung im Innenbereich auf dem Radius von ca. 34 mm der Reduzierplatte.
Werde das dann in Bildern noch zeigen, denn es ist eine weitere, ziemlich "abgedrehte" Konstruktion..
Wichtig ist nun die Rechnerei um die 1/10mm, um Originaltubus und neue Rücklinsenfassung wieder so zueinander stehen zu lassen, wie sie laut ihrer Rechnung gehörten und dabei gleichzeitig möglichst genau den U-Punkt zu treffen oder zumindest einen akzeptablen Arbeitsbereich.
Rechnerisch müsste der Originaltubus um 12mm gekürzt werden.. aber das wird mein "Gehirn-Jogging" für morgen..
LG
Henry
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Zitat:
Zitat von
Helge
:tier:
Das ist ja der reinste Krimi. Ich fiebere mit und drücke die Daumen!
Grüße,
Helge
Grins..
Und der Krimi geht weiter..
Hier sind die Reduzierplatte für die künftige Durchschraubverbindung zwischen altem Meostigmat Tubus und der neuen Rücklinsenfassung.
Anhang 26063
Diese beiden Komponenten werden nun zusammengebracht... und die neue "Gewinde-Linsenfassung" vertikal an die Platte geschraubt. Hierzu werden die Teile zunächst mit einer vorübergehenden Klebeverbindung ausgerichtet und entsprechende Löcher und Gewinde durch beide Teile gebohrt.
Anhang 26067
Alsdann werden die Teile nach dem Setzen des Gewindes mit insgesamt 4 Madenschrauben, von 4mm Länge miteinander verbunden, dass die neue "Gewindelinsenfassung fest an der Reduzierplatte sitzen wird.
Die Reduzierplatte wiederum wird dann ebenfalls mit 4 Schrauben gegen den an der Stelle fast 7,5mm breiten Wandungsbereich des nun abgedrehten Meopta - Objektivtubus verschraubt...
Anhang 26064
Der alte Meostigmat - Tubus musste um insgesamt 17mm abgedreht werden.. bisher lande ich mit der Rücklinse bei 59,78mm... also kurz über dem notwendigen Sitz von 59,52mm.
Anhang 26065
Durch leichtes nachschleifen werde ich diesen Wert sehr genau erreichen. Dann wird die Rücklinse in der neuen Fassung wieder im korrekten Abstand zur nächst-vorderen Linse sitzen und das gesamte Konstrukt sieht dann so aus, bevor es in den PK Adapter eingelassen und das Fokussiergewinde eingeschraubt wird...
Anhang 26066
Der Spalt dürfte die fehlenden Zehntel ausmachen, die ich noch abzuschleifen habe...
Sieht schon ganz "chic" aus, oder?
LG
Henry
Fortsetzung folgt...
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So, nun ist es fertig und die ersten Bilder sind gemacht.. das Wetter hier ist natürlich mal wieder miserabel für Testbilder.. wie auch sonst :donk
Zunächst: Es erreicht unendlich an der NEX 7 bei vollem Fokusweg..
Anhang 26070
Crop...
Anhang 26071
Die Qualität ist für eine Lichtstärke von f1 sehr beachtlich..
Wie klar sein dürfte zu den Rändern hin recht weich und auch leicht überstrahlend bei Tageslicht (hab noch keine Streuli gebastelt, vielleicht auch deshalb)..
Im Nahbereich..
Anhang 26072
Crop daraus...
Anhang 26073
ein weiteres Bild...
Anhang 26074
Crop daraus...
Anhang 26075
next...
Anhang 26076
Anhang 26077
---------------------
Anhang 26078
Anhang 26079
Die wichtigste Erkenntnis ist beim Zusammenbau, dass das eingeklebte Gewindeinlet für den U-Punkt so eingebracht werden muss, dass es genau unterhalb der winzig kleinen Begrenzerschraube an der Adapterrückseite endet.
Wird das Inlet, wie von mir im ersten Beitrag gezeigt eingeklebt, so werden die Kontakte kurzgeschlossen und das Objektiv fokussiert reichlich hinter unendlich. Dies nimmt negativen Einfluss auf die Naheinstellgrenze und wird kompensiert, in dem ein 2,8mm langer und 41,5mm im Innendurchmesser betragender Ring gefertigt werden muss, der das Inlet exakt ausrichtet.
So ist der Umbau erstmal abgeschlossen..
In der nächsten Zeit werde ich noch einige Bilder machen, bis Helge sich nun eine Sony NEX Kamera gekauft hat.. :lol:
(die er übrigens nur anschaffen wollte, wenn das hier klappt... grins. Vermutlich hatte er nicht damit gerechnet und wollte sich eigentlich keine NEX kaufen..)
Es lohnt sich.. nicht nur wegen dieses Objektivs...
LG
Henry
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Hier noch ein wenig "Bilder-Futter"..
Anhang 26081
und ein Crop auf den Schärfepunkt.. man kann ihn in dem letzten Bild kaum erkennen, so eng ist der Schärfentiefebereich..
Anhang 26082
Das mangelhafte Verhalten in Bezug auf die Verzeichnungen teilt auch dieses Meostigmat mit seinem etwas lichtschwächeren Bruder 1.4/70mm und den anderen, bislang umgebauten Meostigmaten.
Allerdings ist es nicht ganz so "arg", wie beim 1.3/35mm ..
Anhang 26083
Dafür aber macht der Unschärfeverlauf richtig Freude..
Anhang 26084
Anhang 26085
Bislang gefällt mir gut, was ich sehe.. im mittleren Bereich ist es für die Lichtstärke ausgesprochen gut..
Anhang 26086
und ein Crop aus der Szene..
Anhang 26087
LG
Henry
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Und noch ein wenig "Bilder-Futter" vom heutigen Tag.. gleissendes Sonnenlicht !! (alle Bilder an der NEX 7 und leicht nachbearbeitet)
Hier in dieser Szene war der Sonnenstand bei ca. 2 Uhr zur Objektivachse und das Objektiv an der Naheinstellgrenze.. in Ermangelung einer Streulichtblende, habe ich die durch die Sonne in der Optik entstehenden Reflektionen mit der "übergelegten" Hand abgehalten/ die Sonne abgeschattet..
Bei dieser Lichtstärke im gleissenden Sonnenlicht ist die NEX 7 mit ihrer 1/4000 Sek. bei ISO 100 schnell am Ende..
Anhang 26093
Anhang 26094
Aber neben diesen "Hardcore-Bedingungen" (Naheinstellgrenze und gleissendes Sonnenlicht auf den reflektierenden Flächen des Glases und der Haarspange) ist festzustellen, dass CAs zunächst nicht auftauchen in den weißen Grenzbereichen.. lediglich die für die Meoptas typischen Blausäume sind beim Pixelpeepen deutlich zu sehen.
Man kann sehr schöne Freistellungen mit prima Verläufen erreichen..
Anhang 26097
Anhang 26095
Anhang 26096
Es kommt aufgrund des deutlich kleineren Bildkreises, für das dieses Objektiv ausgelegt ist, an den Randbereichen zu den "verschwimmenden" Unschärfen, die ich bei diesen Objektiven so mag.. sie geben zentrumsnahen Motiven einen eigenen "Rahmen" mit und sorgen so für eine beachtliche 3D- Wirkung..
Aussermittige Sujets sollte man mit diesem Objektiv meiden.. dafür ist es zu schwach an den Rändern, die letztlich nur für 16mm Filmprojektion vorgesehen waren.. die damit gemachten Bilder aber sind schon stellenweise "spektakulär".. auch wenn man es bei gleissendem Sonnenlicht besser in der Tasche oder eben nur im Schatten zum Einsatz kommen lassen sollte.
Bin schon gespannt, wie dieser Meostigmat - Typ arbeiten wird, wenn es bei meinem Exemplar dann zusätzlich noch eine Blende bekommen wird.
So aber ist es - und da hat LucisPictor schon recht - in jedem Fall ein klasse Objektiv für besondere Effekte..
LG
Henry
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Und hier noch ein Größenvergleich zwischen dem umgebauten und einem weiteren, mich heute erreichenden Meostigmat 1/70mm...
Anhang 26193
Es zeigt sich, das mit dem eingeschlagenen Lösungsweg die Länge nur unwesentlich größer ist, als beim "nackten" Objektiv.
Auch eine Messung des Standes der Rücklinse ergab genaue Übereinstimmung, was mich sehr erfreute und mir zeigte, dass die Arbeit sehr präzise ausgeführt wurde.
Mir fiel auf, dass sich die Frontlinsengruppen nicht so ganz einfach untereinander tauschen ließen, da die Gewinde scheinbar leichte Positions-Differenzen aufweisen, so dass davon auszugehen ist, dass es minimale Änderungen gegeben haben muss vom älteren und nun umgebauten Objektiv zum neueren mit einer höheren Seriennummer.
Zumindest sitzen die Gewinde an leicht verschobener Stellung..
Gleichwohl ergeben sich aber auch mit einer "gekreuzten" Version anständige Bildergebnisse...
Anhang 26194
Crop..
Anhang 26195
Selbst aussermittig im unteren Bereich ist das noch vertretbar...
Anhang 26196
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Heute wurde das zweite Meostigmat 1/70mm fertig.
Hier unendlich...
Anhang 26253
Und im Nahbereich... Bokehschleuder pur.
Anhang 26255
Anhang 26257
Anhang 26258
LG
Henry
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Meopta Extrem
Und hier noch einge Bilder aus dem nahen und fernen Bereich..
Anhang 26342
Sehr gefälliges Bokeh..
Es macht aber auch bei Tageslicht in normalen Situationen eine brauchbare Figur für diese Lichtstärke. Es erzeugt blaue Farbsäume an starken Kontrastkanten..
aber ist durchaus sehr brauchbar und nur beim Pixelpeepen wirklich störend...
Kieler Innenstadt... Blick auf das Rathaus...im Vordergrund Theater/Oper
Anhang 26343
Und noch einmal extremes Bokeh im Nahbereich..
Anhang 26344
Mit ein wenig Nachbearbeitung erreicht es eine gute Qualität... bis auf die bereits erwähnte Verzeichnung zu den Rändern. Auf diesen Fehler muss man bei der Aufnahme schon sehr achten, wenn das Motiv, insbesondere vertikale Linien nicht durch unangenehme tonnenförmige Verzeichnung ziemlich heftige Wölbungen bringen soll.
Hat man sich daran erstmal im Handling gewöhnt, ist dieses 6 oder 7 linsige P-Objektiv als Effektlinse wirklich gut brauchbar.
LG
Henry
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Und nun gibt es auch einen provisorischen Weg, das Meostigmat mit seinem neuen Fokussiervortrieb zu begrenzen:
Hier der Prototyp, der an Helges Meostigmat laufen wird, und dessen dahinterstehende Idee ich noch verfeinern werde bei meinem Exemplar.
Anhang 26348
Aus einem alten Objektivtubus eines Billig-Zooms wurde ein passender Tubus dem Meostigmat "übergestülpt"... und mit 3 Gewindestiften in 2mm Durchmesser ausgestattet.
Der Tubus selbst wurde mit dem PK Adapter "vereint"...
Die Idee dahinter ist folgende:
Das VNEX Vorschubgewinde, dass normalerweise später in einem Zebra Adapter sitzen wird, hat keine Begrenzung gegen das Trennen der beiden Teile und würde ohne die hier nicht realisierbare Konstruktion einer Drehwegsbegrenzung im Inneren des Adapter einfach aus dem INLET ausfahren. Damit hielte man das Objektiv in der Hand und muss es wieder in das 12-gang Gewinde "einfädeln"...
Das geht zwar easy mit 2 oder 3 Anläufen, ist aber nervig. Also musste irgendeine Lösung her, das Herausdrehen zu verhindern bzw. das Ende des Drehwegs beim Fokussieren zu "signalisieren".
In Frage kämen hierzu zwei Ansätze:
1. eine Kurvenlösung, die aber in die Wand des PK Adapters geschnitten werden müsste. Hier liegt die Gefahr, die Kurve nicht exakt nachvollziehen zu können und damit den Adapter bei falscher Auslegung der Kurve zu verlieren.
Zudem wären weitere konstruktive Änderungen notwendig, um den PK-Adapter wieder zu stärken, denn eine in den Adapter geschnittene 270° Kurve (durch die Steigung des Vorschubgewindes) würde ihn absolut schwächen...
2. eine externe Lösung, die den Drehweg in der Höhe begrenzt.
Für letztere Lösung hab ich mich entschieden.
Auf dem Bild zu erkennen, hat das Meostigmat einen "Begrenzungstubus" bekommen. Der auf den PK Adapter aufgesetzte Tubus läßt das Objektiv auf die vorher ermittelte Strecke in den Nahbereich "ausfahren" und über Schrauben "gestoppt"...
Am Meopta wurde im Spalt zwischen Objektiv und Begrenzer-Tubus - im obigen Bild nicht sichtbar - in passend vermessener Höhe umlaufend ein mehrlagiges "Gleitband" aus Teflongewebe eingebracht.
Fährt nun das Meopta-Objektiv beim Fokussieren in den Nahbereich vor, so erreicht das umlaufende Gleitband am Meopta am übergestülpten Tubus 3 Gewindestifte, die ein "weiterdrehen" und damit die Trennung der Helicoid-Teile verhindert.
An dieser genau berechneten Stelle stoppt das Meopta mit dem Gleitband seine Vorwärtsbewegung. Es kommt - ohne größere Kraftanstrengung - über die aus den Gewindestiften bestehende "Sperre"/Begrenzung nicht hinaus und signalisiert somit das Ende des Drehwegs vor der Trennung vom Gewinde-Inlet.
Durch Lösen der Gewindestifte kann aber das gesamte Meopta auch herausgeschraubt werden, falls es mal erforderlich wird, ein neues Gleitband oder eine andere, bessere Sperre einzubringen...
Mit dieser Lösung ergibt sich so also für das Meopta Meostigmat 1.0/70mm ein Fokussieren von knapp hinter unendlich bis in den Nahbereich um die 60 cm herum.
Der gesamte Fokusweg wird in einer 270° Umdrehung zurückgelegt und ist damit angenehm und schnell zu fokussieren, bis diese Begrenzung einsetzt.
Ich bin mit dieser Lösung - angesichts der Tatsache, das dieser Objektivtyp ohne die neue Linsenfassung und die damit einhergehenden Workarounds nie ein Unendlich gestattet hätte - recht zufrieden. Man kann in der Praxis gut damit arbeiten, wenngleich es natürlich keine "echte" Lösung wie bei einem Standardobjektiv sein kann.
So bleibt zu hoffen, das Helge der Umgang mit dieser für unmöglich gehaltenen, unorthodoxen Kreativ - Umbau-Lösung gefallen wird und bin schon auf seine ersten Bilder gespannt.
LG
Henry
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Zitat:
Zitat von
Helge
Das klingt mal wieder nach einer völlig "abgefahrenen" Bastelei.:beten:
Ich bin schon fast genauso gespannt darauf, an dieser Konstruktion neugierig herumzufingern wie auf die optischen Ergebnisse...:bananajoe
Jo, das ist eine wirklich "abgefahrene" Konstruktion...
Aber anders als auf diesem Wege ist mir bei der gesamten hier nachlesbaren "Gedankenakrobatik" nix eingefallen, was die Rücklinse des Meostigmats so weit in die Kamera gebracht hätte, als diesen Teil des Helicoid als neue "Rücklinsen-Fassung" zu benutzen.
Dies war auch nur möglich, weil die die Distanz der Rücklinse zur nächstvorderen Linse im optischen System großzügig genug für eine "Wiedervereinigung" der rückwärtigen Linse mit dem Tubus des Meostigmat ausfiel. So ergab sich einerseits mit der Rücklinsenfassung der Platz den Tubus auf das benötigte Maß zu kürzen und gleichzeitig diese Wandlerplatte, welche dann wiederum die Rücklinsen-Vorschubfassung mit dem 52,5mm starken Meostigmat-Tubus vereinigen konnte, noch im Abstandsbereich zur nächstvorderen Linse unterzubringen.
Wäre der Abstand der beiden Linsen (Rücklinse und die Linse davor) geringer ausgefallen, so wäre das Projekt gescheitert.
Dieser von mir anfänglich nicht für möglich gehaltene Umbau - der aber auch nur für die NEX Kamera-Modelle funktioniert - zeigt wieder einmal mehr, dass man für einen Umbau jeglicher Art erstmal das Objektiv komplett zerlegen und analysieren muss.
Das erklärt auch, weshalb eigentlich jeder erstmalige Umbau mit all seinen "Unwägbarkeiten" untersucht sein muss... und das ist ein zeitaufwändiges Geschäft, das aber bei Gelingen auch einen Heidenspaß machen kann.
Hier auf die Schnelle nochmal ein Motiv, aufgenommen mit drei Objektiven:
1. Sigma 2.8/30mm AF Objektiv zur NEX
Anhang 26373
2. EL Nikkor 2.8/50mm am VNEX
Anhang 26374
und das was das Meopta 1./70mm draus macht..
Anhang 26375
LG
Henry
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Kommen wir nun zu den "Problem-Zonen" dieses Objektivs.
Hierzu zählen:
1. starke tonnenförmige Verzeichnung.. diese erkennt man an der nachfolgenden Szene extrem.. man beachte die Aussenbereiche..
Anhang 26509
Da dieses Objektiv nur für die Wiedergabe/Projektion von 16mm Film gerechnet ist, wurde natürlich kein großer Konstruktiver Aufwand betrieben, auch diese Randbereiche zu optimieren und man muss im Querformat und in hellen Szenen mit vertikal verlaufenden Linien im Bild schon sehr vorsichtig umgehen bzw. sich dieser Eigenschaft bewußt sein.
2. starke Bläusäume an Kontrastkanten...
Aus der obigen Szene habe ich mal einen Crop gefertigt, der das Dilemma zeigt, das sich aber in PS ziemlich leicht beheben läßt. Es ist eine typische Erscheinung dieser Objektive der Meostigmat Reihe..
Hier das Problem...
Anhang 26510
Und die Entfernung der Magenta Säume, die gleich ein besseres Bild entstehen läßt... in PS mit der Pipette als Farbwähler aufgenommen und in Sättigung und Helligkeit entsprechend zurückgenommen.
Anhang 26511
Was bleibt, ist das allgegenwärtige "Überstrahlen" der Szene bei einem extrem lichtstarken Objektiv und Tageslichteinfluss an hellen Sujets...
Die Verzeichnungen bekommt man "weggeschummelt, wenn man in den Hochkant-Modus geht... also an der NEX nur 16mm Kantenlänge ausnutzt... was zudem vielen Motiven auch gut tut.. und dabei die Verzerrungen "gnädig" in der Unschärfe verschwinden läßt...
Anhang 26512
Die andere Alternative ist natürlich immer auf die Abwesenheit von vertikalen Linien am Bildrand zu achten... wie in der folgenden Szene...
Anhang 26513
Auch aussermittige Sujets sind scharf zu bekommen, wenn man denn mit den Verzeichnungen leben kann, was folgende Szene verdeutlicht...
Anhang 26514
Bunte Nahbereichsmotive sind natürlich auch eine dankbare Sache für das Meostigmat... denn auch das Farbreendering ist gut...
Anhang 26515
Alles in allem ist das Objektiv eine "eigenwillige Zicke" die Überlegung bei der Komposition und dem Einsatzbereich einfordert, aber aufgrund dieser enormen Lichtstärke in den Ergebnissen
Spaß macht..
Im absoluten Nahbereich z.B. für Makro sollte man es aber keinesfalls einsetzen. Der Bereich ab 70 - 100 cm sollte schon die untere Grenze sein.. darunter kann es aus meiner Sicht nicht zufrieden stellen.