AW: Gemälde fotografieren
Zitat:
Zitat von
panograf
moinmoin
hat jemand Erfahrungen mit dem Fotografieren von Gemälden?
(Erkannte) Hauptprobleme sind dabei wohl diese:
1. Beleuchtung so, dass sich möglichst wenig Farbveränderungen zum Original ergeben.
2. Vermeiden von Reflektionen, Glanzlichtern bei z.B. dick aufgetragener Ölfarbe.
Eine Überlegung: könnte es helfen,
dass man das Gemälde bewusst mit schwacher Beleuchtung fotografiert
und mittels EBV für Helligkeit und Kontrast sorgt?
Danke für sachdienliche Hinweise
Ein Blitz von rechts einer von links (drahtlos), moeglichst seitlich und eine lange Brennweite und laengeren Arbeitsabstand. Durch die lange Brennweite wird der Faecher der Winkel unter denen sich direkte Reflektion einstellt gering gehalten. Wenn die Blitze weit genug seitlich sind ist so die direkte Reflektion unterbunden.
Problematisch wirds wenn die Farbe so dick ist das das Bild nicht wirklich flach ist, da koennte eventuell ein Polarizer helfen.
Hatte mal ein gutes Buch dazu, der Titel war glaub' ich "Light, the art and science" oder so aehnlich. Den genauen Titel werd ich bei Gelegenheit nachreichen.
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Titel des Buches
"Light - Science & Magic
An Introduction to Photographic Lighting"
Fil Hunter, Steve Biver, Paul Fuqua
Ist ein Klassiker, wuerde mich nicht wundern, wenn es eine deutsche Uebersetzung gaebe.
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In der Tat wurde es uebersetzt:
Licht - Magie & Wissenschaft: Metall-, Glas- und Porträtaufnahmen beherrschen
Allerdings kann ich ueber die Qualitaet der deutschen Uebersetzung keine Aussage treffen, ich kenne nur das Original.
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Gemälde sind schwierig - oder können zumindest schwierig sein. Hängt glaub ich von der Maltechnik und den Farben ab.
Durch den dicken Farbauftrag, können sich Glanz-Reflexe bilden egal wo Lichtquellen und Kamera stehen.
Entweder man kann und will mit denen leben, oder man nutzt Polfilter auf allen Leuchtquellen und dem Objektiv. Damit lassen sich dann die Reflexe wesentlich minimieren. Ich schreib alle Lichtquellen, weil helle Wände da auch stören würden. Also ansonsten eine wenig reflektierende Umgebung, oder zumindest in großem Abstand.
Wenig Licht bringt nicht wirklich einen Vorteil, sobald das auf die benötige Helligkeit des Bildes verändert wird, sind die Glanzsstellen auch gleich da. Zusätzlich hätte man noch Rauschen.
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schonmal ein Danke an die, die schon geantwortet haben.
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Zu dem Thema sei als Ultra-Variante auch das Google-Art Project erwähnt. (Hauptseite)
Mit Hilfe von teuren Objektiven, Zeit und viel sonstiger Hardware / Beleuchtung entstehen so Gigapixel-Aufnahmen aus Gemälden.
(zusätzlich zu 'Streetview'-Aufnahmen durchs Museum)
Das geht natürlich nur mit Erlaubnis und außerhalb der Öffnungszeiten ..
Ich denke, das Video zeigt gut die Probleme beim Thema 'Gemälde fotorgrafieren'. Du hast dir da einiges vorgenommen.
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Ich denke so richtig 'Aufwand' muß man bei spiegelnden Bildern,ob stark gefirnisst oder gar hinter Glas, betreiben, wenn die Fotos professionell gemacht sein müssen.
Für meine Zwecke,Selbstdruck für Flyer u.ä. reicht es mir, sie auf den Balkon zu schleppen und bei Tageslicht zu knipsen.Habe das mal eben schnell gemacht:autom.WB vom Stativ ohne Zusatzlicht stimmen sogar fast die Farben genau und Spiegelungen sind auch nicht zu erkennen (Farbschicht nicht zu dick aufgetragen,kein Firnis).
Mit Blitzen und Aufhellern habe ich kein so guten Erfahrungen gemacht,außer dass doch immer ein paar Glanzstellen im Bild übrig blieben.
Aber natürlich richtet sich der Aufwand nach den geforderten Endergebnissen;da wurde ja auch schon einiges brauchbares genannt.
Bilder sollen nur als schnelles 'Tageslicht'-Beispiel gelten :
Anhang 16310
Anhang 16311
(Hier hat sinnigerweise sogar die Gesichtserkennung angeschlagen ;) )
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Zitat:
Zitat von
jbw
Anhang 16311
(Hier hat sinnigerweise sogar die Gesichtserkennung angeschlagen ;) )
Wenn Du auch so naturalistisch malst.....:peace:
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@cdgh...heute nicht mehr so,das Bild ist schon älter.Ich hatte mich nur über das springende Viereck auf dem Display gewundert.Aber dann fiel es mir wieder ein...diese Funktion/Gimmik wollte ich ja mal ausprobieren,aber das war eigentlich anders gedacht. :)
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Das Portrait ist einmalig! Es ist sensationell 3D- DOF - räumlich.
Gratulation vor so einer Leistung, JBW! Ich male selber gerne, aber so ein tolles Portrait sehe ich selten.
Und auch die Ablichtung von Bildern - das ist (k)eine Kunst.
Rezept:
Kein Kamerablitz.
Diffuses oder schattiges Licht.
Reflexionen vermeiden.
Exakt lotrecht ausgerichtet.
Stativ, mit Wasserwaage genau mittig bringen.
Brennweite 50-100mm - Makro ist gut für diese Aufgabe.
Weißabgleich ist wichtig, ev. mit Graukarte.
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Wahrscheinlich fangen die Schwierigkeiten wirklich erst an, wenn dieses Firnis Zeug auf dem Bild drauf ist. Ich glaube mich zu erinnern, das ich dieses Problem mal vor zig Jahren hatte, die Refelxe waren nicht weg zu bekommen - damals hatte ich noch keine Polfilter-Folie - zudem wäre dei Umgebung zu hell gewesen.
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@padiej,Peter danke für Deine lobende Einschätzung.Mir hat es hier auch etwas geholfen,dass ich (Generationsbedingt) schon als Jugendlicher,eine gewisse 'innere' Beziehung zu diesem Schauspieler (Idol) habe aufbauen können.Ich denke,je besser man einen Menschen kennt und sich ein inneres Bild von ihm gemacht hat,um so einfacher ist es auch sein 'Wesen' in einem Bild (gemalt/fotografiert) zum Ausdruck zu bringen.
Dein Rezept liest sich stimmig.Ich würde noch ein Zollstock und eine Winkel zum genaueren Ausrichten dazu nehmen.(oben allerdings aus Faulheit nicht gemacht)
Tageslicht oder/und Blitz hängt natürlich auch von den eigenen Fähigkeiten auf diesem Gebiet ab.
@Keinath, einen Polfilter würde ich auch als Option sehen.Mal sehen ob sich panograf noch mal meldet und mehr über sein Vorhaben mitteilt.
Gruß Jörg
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Zitat:
Zitat von
jbw
......Mal sehen ob sich panograf noch mal meldet und mehr über sein Vorhaben mitteilt.
Gruß Jörg
Was ich hiermit mache.
Ich muss aber das Thema erstmal noch auf Eis legen.
Es geht nicht um Gemälde von mir und eigentlich mache ich auch nicht die Fotos.
Es sind Bilder die meine Schwester auf Dawanda verkauft:
http://de.dawanda.com/shop/Kunstschaetzchen
Die Kamera, die vorhanden ist, ist "nur" ein kleines Hosentaschenmodell.
Ich kann aber sagen, bei einem Test an den Bildern habe ich mit meiner 350D
dieselben Probleme gehabt.
Wir sind dabei zu keinem brauchbaren Ergebnis gekommen.
Man sieht bei Dawanda auch, dass andere Anbieter dieselben Probleme haben.
Die Farben sind alle nur flau, was man theoretisch durch eine Kontrastanhebing in den Griff bekommen kann.
Was aber am meisten stört, die Farben auf dem Foto weichen oft von denen des Originales ab.
Das ist natürlich untragbar, weil der Kunde dann zu recht sagt: "das habe ich doch nicht bestellt"
Ich meine, wir haben überall bei Gegenständen um uns herum, irgendwelche Reflektionen drauf.
Nur akzeptieren wir das als natürlich, bzw. ohne die Reflektionen würden abgebildete Objekte
auf Fotos unnatürlich aussehen.
Auf Abbildungen von Gemälden wollen wir das natürlich nicht haben.
Ich bekomme demnächst eine Musterkarte.
Damit werde ich mal einige Versuche machen
und mich damit nochmal hier melden.
Also vorerst nochmal Danke
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Stichwort dafür wäre :Farbmanagement.Also die Übereinstimmung von Farbprofilen,angefangen von der Kamera,über EBV und Monitor, bis hin zum Ausdruck.Mit der von Dir genannten Kamera sollte das aber schon gelingen;aber sie ist nur ein Teil in der Kette.
Gruß Jörg
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Stiichwort: Farbmanagement. Meine Zusatzüberlegung gehört zwar eigentlich nicht zu diesem Thema, aber trotzdem:
Könnte es sein, dass manche Farben sich auf einem Foto nicht so darstellen lassen, wie wir sie mit dem blossen Auge sehen?
Extremes Beispiel ist vielleicht eine sog. "Leuchtfarbe" (Neonfarben und selbstleuchtende Acrylfarben).
Ich weiß nicht, welche Möglichkeiten es da außerdem noch gibt.
Ich weiß auch (noch) nicht, ob das im vorliegenden Falle überhaupt zur Diskussion steht.
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Wenn Du spezielle reflektierende bzw. leuchtende Farben meinst, dann wird es schwierig, diesen Effekt auf den Sensor der Kamera zu bekommen.
Friedensreich Hundertwasser hat mit glänzenden Folien gearbeitet, und diesen Effekt kann man mit einem Foto nicht erreichen.
Ev. kännen 2 Neonröhren links und rechts vom Bild (oder oben und unten) eine gute Ausleuchtung schaffen.
Da muss man sich sicher eine Zeit lang probieren, bis alles passt.
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Zitat:
Zitat von
Padiej
Wenn Du spezielle reflektierende bzw. leuchtende Farben meinst, dann wird es schwierig, diesen Effekt auf den Sensor der Kamera zu bekommen.
....
Nein, die meine ich nicht, denn das ist mir schon klar.
Ich stelle nur die Frage, ob es vielleicht Maler-Farben gibt,
die Beimischungen haben,
die sich ähnlich auswirken wie die bei solchen fluoriszierenden Farben.
Das sollte man ja rausfinden können, aber vielleicht hat hier jemand die Kenntnisse dazu?
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Farbabweichungen koennen viele Ursachen haben, Farbmanagement ist so eine Sache fuer sich von der ich nur wenig Ahnung habe.
Allerdings kann eine Lampe deren Licht sich auf einige wenigen spektrale Peaks konzentriert (manche Neonroehren, Energiesparlampen, LEDs) fuer eine so schlechte Farbwiedergabe sorgen, dass Dir der beste Weissabgleich und das beste Farbmanagement nicht weiterhelfen werden.
Die von mir genannte Variante mit Beleuchtung von der Seite funktioniert bei geeigneter Anordnung uebrigens auch bei spiegelnden Oberflaechen (Glasrahmen) solange sie einigermassen plan sind. Nur wenn der Farbauftrag so dick ist, dass es wellig ist (und dadurch die Oberflaeche unter vielen verschiedenen Winkeln zu sehen ist) funktioniert das nicht und man muss wie von Keinath geschildert zu polarisierter Beleuchtung und Polarizer vor der Kamera greifen (und ggf. verschiedene Aufnahmen in der EBV kombinieren).
Ich stimme aber den oben genannten Vorschlaegen mit Tageslicht (am besten diffus wolkig) zu, damit lassen sich Glanzlichter zwar nicht voellig vermeiden, aber sie sehen zumindest natuerlich aus. Da sollte sich auch eine gute Farbwiedergabe erzielen lassen.