Adapter mit Blendenfunktion
Da ich gerade bei der Adaptersuche auf einen EF-mFT-Adapter mit stufenloser 14-lamelliger Blende gestoßen bin, frage ich mal nach, ob hier schon jemand Erfahrungen mit dieser Art Adapter gemacht hat. Es gibt ihn auch für NEX und ist ja eigentlich für die EF-Objektive gedacht. Da aber auch hiermit eckige Blenden einiger Manueller kompensiert werden könnten, wäre doch mal ein Vergleich interessant, auch und vor allem, welche Auswirkungen diese weit hinten liegende Blende hat...
edit: ja und interessant wohl auch für das Thema Apodisation
AW: Adapter mit Blendenfunktion
So aus dem Bauch raus würde ich bei einer so weit hinten liegenden Blende erwarten, dass damit nur der Bildkreis beschnitten wird. Das reicht dann vom Ausblenden von potentiellem Streulicht bis hin zur Vignette. Ein innen matt-schwarz lackierter Adapter scheint mir sinnvoller. Wenn's gegen Streulicht ist, sollte dann die Blende nicht eher rechteckig sein?
Fritz'sche Grüße.
AW: Adapter mit Blendenfunktion
Sowohl die Blende als auch ein gescheiter Apodisationsfilter muß in der richtigen Position sein. Sonst gibts mehr oder minder Vignettierung.
Um sich das mal genauer vorzustellen, ists sinnvoll sich mit dem verflochtenen Abbildungs-Strahlengang des Mikroskopes bei der Köhlerschen Beleuchtung auseinander zu setzen - zumindest mir hilft das dabei.
Irgendwo habe ich auch schon meine negativen Erwartungen bezüglich dieses Adapters durch einen Praxistest bestätigt bekommen - nur fällt mir gerade auf die Schnelle nicht ein wo das war. Bei manchen Optiken funktioniert es einigermaßen laut den Testern - solange man nicht weit abblendet. Vermutlich wird der Hersteller seine "Entwicklungskosten" reinbekommen, bis die Grundlagen der Optik sich verbreiten.
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Wäre aber mal interessant, wenn jemand da was zu wüßte.. immerhin gibt es das Canon FD (EFumgebaute) 2.8/300mm L, das seine Blende ebenfalls hinter allen Linsen angeordnet hat.
Es muss also nicht zwangsläufig immer so sein, sondern gerade das Objektiv zeigt ja, das es wohl auch andere Konstruktionen gibt. Und bei dem genannten Canon ist mir beim Abblenden bisher keiner der Effekte aufgefallen.
LG
Henry
AW: Adapter mit Blendenfunktion
Zitat:
Zitat von
hinnerker
Wäre aber mal interessant, wenn jemand da was zu wüßte.. immerhin gibt es das Canon FD (EFumgebaute) 2.8/300mm L, das seine Blende ebenfalls hinter allen Linsen angeordnet hat.
..
Die Blenden-Lage hinter dem Linsensystem gibts öfters - also gerade bei den beliebten langen FD Tele 300/2.8, 500/4.5 und 400/2.8 habe ich das so gesehen. Beim Novoflex Schnellschuß 400/5.6 ebenso. Es gibt auch Objektive mit der Blende vorm Objektiv, das waren ganz alte Zweilinser (Chevalier Landschaftsobjektiv) oder dem Schneider Kreuznach Symmar Convertible wenn man die Frontgruppe abschraubt, um wie vorgesehen nur den hinteren Teil hinter der Blende zu nutzen.
Beim Objektivdesign muß man sich halt überlegen, wo man überhaupt eine Blende sinnvoll positionieren kann. Eine Möglichkeit wäre auch direkt bei der Frontlinse (wie bei Teleskopen), nur ist das für ne Irisblende immer ungeschickt weil diese ja noch einiges aufbauen muß (wohl etwas weniger als eine Verdopplung des Durchmessers bei normaler Abblendmöglichkeit). Zudem wären eine Blende mit 14cm Durchmesser beim 400/2.8 schon auch etwas schwer, um die Lamellen als Springblende zu bewegen. Ok, ich hatte mal zwei Zentral-Verschlüße mit 100 mm Öffnung, die ist jetzt in Chile in nem Teleskop ihre Arbeit tun.
Die Abbildungen der Blende ergeben die Eintrittspupile und die Austrittspupille. Durch die Eintrittspupille ist die Lichtstärke des Objektives definiert ( Blende = Brennweite / Eintittspupille).
Durch die Pupillenvergrößerung ergeben sich wenig bekannte Effekte auf die Belichtung bei Nahaufnahmen. Für eine 1:1 Makroaufnahmen geht man ja normalerweise von einem "Verlust"von 2 Blenden aus. Das ist aber nur bei einer Pupillenvergrößerung von 1. Bei Retrofokus Optiken (=Weitwinkeln) kann das auch nur eine Blende sein, und bei Teleoptiken braucht man eventuell drei Blenden!
Man kann auch einfach grob testen, ob eine Position für eine Blende geeignet sein kann:
Bei der richtigen Blendenposition darf eine partielle Verdunklung an der Blendenposition immer nur das komplette scharfgestellte Bild abdunkeln. Wenn man z.B. die Hälfte des Tubusdurchmessers an der Blendenposition abdunkelt, dann gibt das bei der richtigen Position ein Abdunklung des kompletten Bildfeldes. Bei der falschen Position gibts ne Randabdunklung auf einer Seite bis hin zur kompletten hälftigen Abschattung.
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Ist vermutlich viel zu spät, aber vielleicht doch noch interessant: http://ninofilm.net/blog/2011/09/27/...r-mtf-redrock/
AW: Adapter mit Blendenfunktion
Die elektronischen Adapter die ich bisher kenne, sind recht kostspielig, ich glaub so im Bereich 1000 Euro ganz grob.
Hobby-Fotografen sind da momentan wohl nicht die gesuchten Käufer, sondern Filmproduzierende und mit anderem Anschluß hinten auch wieder mal maschinelles Sehen, mein Berufsfeld.
Von Conorus gibts auch noch einen solchen Adapter.
Allerdings ist bei den ganzen elektronischen Adaptern die ja mit Re-engineering geschaffen wurden, das gleiche Problem wie bei Sigma Optiken: Ein Firmware-Update in neuen Canon Optiken (auch bei ner Reparatur) könnte den Adapter unbrauchbar machen.
Adapter mit Blendenfunktion
Zitat:
Zitat von
fotocomte
Um die Möglichkeit auszutesten, könnte man doch einen Pappendeckel mit einem Loch (Blendengröße) versehen und in einem Adapter in die Position bringen, da, wo die Blende sitzen würde.
Gruß Burkhard
Hallo Burkhard,
wenn Du weißt wo diese "Pappe" genau hinmuß und bereit bist ein Objektiv zu öffnen für diesen "zerstörerischen" Selbstversuch......dann wirst Du feststellen daß genau dort eine einstellbare Blende vorhanden ist. Dummerweise läßt sich diese Blende bei vielen Canon-Objektiven ohne einen Canon-Body nicht einstellen, daher diese Diskussion zum Adapter mit Blendenfunktion....der die Blende an der falschen Stelle hat!
Gruß Jürgen
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Und um nunmal nicht nur "theoretisch" zu bleiben, hier ein praktisches Beispiel anhand eines Motivs, das dies verdeutlicht..
Das Meostigmat 1.4/70mm (16mm Projektionsobjektiv aus einem Meopta Club 16 Filmprojektor) wurde mit einer Speziallösung an einen M42 Anschluss gebracht.
An anderer Stelle hatten Helge und ich darüber berichtet.
Dieses Objektiv hat keine eigene Blende, wozu auch, denn bei einem Projektionsobjektiv nicht vorgesehen.
Anhang 24654
über einen M42>EOS EF Adapter mit nachgeschaltetem EF > NEX Adapter mit eben dieser Blende wurde das Objektiv an die NEX 7 gebracht
Anhang 24655
und hier sind die Ergebnisse..
Offenblende, also die Adapterblende komplett aus dem Strahlengang geöffnet..
Anhang 24656
und nun das gleiche Motiv, vollständig abgeblendet..
Anhang 24657
Die NEX stand im "intelligenten Automode" und wurde auf ein Stativ geflanscht, weil es sonst bei voll geschlossener Blende zu lange Verschluss-Zeiten für den Handbetrieb ergeben hätte..
Ich denke mal, die Ergebnisse rechtfertigen durchaus den Einsatz dieser Blende im Adapter..
Vignettierung selbst im voll geschlossenen Zustand gegen Null !!
Bitte um Verständnis, dass ich keine Blendenzahlen angeben kann, denn dieser Adapter mit Blende hat keinerlei Gravuren, aus denen seine Öffnung/Lochdurchmesser ersichtlich wäre. Es handelt sich aber um die beiden Maxima.. also voll offen und voll geschlossen, die hier im Bild gegenübergestellt wurden.
LG
Henry
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Adapter mit Blendenfunktion
Um Mißverständnissen vorzubeugen:
Ich nutzte den Adapter mit eingebauter Blende an einem SIGMA 2,8/150 mit Canon-Anschluß an meiner OM-D.
Wenn man die Blende schließt treten in dieser Kombination deutliche Vignettierungen auf.
Anbei zwei Beispiele, einmal Offenblende am Adapter und Objektiv und zum anderen halb geschlossene Blende am Adapter und Offenblende am Objektiv:
Gruß Jürgen