Kategorisierung des Reparatur-Schwierigkeitsgrades?
Innerhalb einer anderen Diskussion entstanden, soll diese Diskusion auch als Warnung dienen, sich ohne Erfahrung und passende Werkzeuge an den Umbau eines Objektivs zu machen.
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Und wir verbuchen das unter "für's Leben lernen" und denken beim nächsten Mal vorher darüber nach, was wir auseinander bauen, ok? ;)
Im Ernst, ein Objektiv auseinander zu bauen, zu reparieren und wieder richtig zusammenzufügen ist nicht so leicht, wie es sich manch einer vorstellt!
Wenn ein paar Cracks das hier zeigen, bedeutet das bei Weitem nicht, dass das jeder kann.
Idee: Vielleicht könnte man bei Bastel- und Reparaturanleitungen einen Schwierigkeitsgrad hinzufügen:
Stufe 1: Sehr leicht, von jederman durchführbar
Stufe 2: Leicht, von jedem mit etwas Erfahrung und Talent durchführbar
Stufe 3: Mittelschwer, nur durchführbar von jemandem mit Erfahrung und technischem Verständnis
Stufe 4: Schwierig, nur durchführbar mit umfassender Erfahrung und passenden, speziellen Werkzeugen
Stufe 5: Sehr schwierig, nur von Experten durchführbar
Was haltet ihr davon?
AW: Pentacon 500 5.6 Reperaturversuch
Huhu,
würde ich begrüßen, die Idee mit den Stufen :D
Liebe Grüße,
Kevin.
AW: Pentacon 500 5.6 Reperaturversuch
Zitat:
Zitat von
LucisPictor
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Idee: Vielleicht könnte man bei Bastel- und Reparaturanleitungen einen Schwierigkeitsgrad hinzufügen:
Stufe 1: Sehr leicht, von jederman durchführbar
Stufe 2: Leicht, von jedem mit etwas Erfahrung und Talent durchführbar
Stufe 3: Mittelschwer, nur durchführbar von jemandem mit Erfahrung und technischem Verständnis
Stufe 4: Schwierig, nur durchführbar mit umfassender Erfahrung und passenden, speziellen Werkzeugen
Stufe 5: Sehr schwierig, nur von Experten durchführbar
Was haltet ihr davon?
Gegenvorschlag.. jeder bewertet seine eigene Geschicklichkeit und mit Erfahrungsstufen 1-5.., die Ausstattung der Werkstatt beschreiben und dann könnte man das vielleicht kategorisieren.
Dann könnte man zumindest bei einige Objektiven, zumindest halbwegs so eine Klassifizierung durchführen. Es gibt Leute, die schon beim Abschrauben eines Mounts scheitern und stundenlang Kugeln und Schrauben suchen und die Stelle, wo der Kram herkam, nicht wiederfinden. .. wie soll es da Klassen geben. Was für mich wie eine Klasse 1 aussieht, ist für andere schon ein unüberwindbares Hinderniss. Es scheitert eben leider oft am Verständnis der mechanischen Zusammenhänge. Dies zeigen auch die immer wieder auftauchenden Frage, wie mache ich denn nun dies oder das.
Ein Objektiv hat schon eine Mechanik, die verstanden sein will. Auch bei den Umbauten erlebe ich es immer wieder... zwar kann man den Umbaudokus halbwegs folgen, aber was nun am Objektiv mit welchen Dingen an der ehemaligen Kamera korrespondierte, was von den eingebauten Teilen erhalten bleiben muss, wo etwas neu gefertigt werden muss... das erschließt sich einigen Umbauwilligen oder auch Bastlern, die sich an ein Objektiv wagen, leider nicht.
Und genau dann kommt der Wunsch nach Handlungsanweisungen, statt mal zu überlegen, wie da bestimmte Teile und Sachen ineinandergreifen.
Ich glaube nicht, das man eine brauchbare Kategorisierung hinbekommen kann, weil eben immer das Gegenüber nicht eingeschätzt werden kann.
LG
Henry
AW: Pentacon 500 5.6 Reperaturversuch
Erneut zum Gruße,
der Gegenvorschlag ist auch nicht schlecht - bei mir ist es jetzt auch eher daran gescheitert, das mir Werkzeuge für die zwei inneren Ringe fehlte^^ Aber komplett Zusammembauen mit allen kleinen Kugeln / Schrauben hat wunderbar geklappt - meistens (!!!) sind die Objektive (hab jetzt schon ein paar zumindest sauber gemacht und auseinander genommen *stolz bin*) so gebaut, das Item A nicht in Lücke C sondern NUR in B passt - in C nur mit "Gewalt"...
War zumindest bei allen Tokina-Objektiven hier so (135er, 200er, 50er usw.) - da habe ich fast alles ausgebaut, gereinigt, zusammengesetzt - Unendlich und Nahfokus kontrolliert - Fertig.
Mit freundlichen Grüßen,
Kevin.
AW: Pentacon 500 5.6 Reperaturversuch
Weiß nicht so recht mit den Bewertungen.
Zum Beispiel wechsle ich an komplexen Canon FD Optiken mit 1500 Euro Gebrauchtpreis den Mount, ohne dass sich Schweißperlen bilden. Ich muß etwas überlegen, mal ne Nacht drüber sachlafen, aber so rechte Sorgen mache ich mir da nicht.
Aber gerade eben an ner ~200 Euro EOS 1000D Kamera beim SD-Card Schacht wechseln wars hart für mich - und eigentlich ists nur simples Elektronik-Schrauben. Defektes Teil ausbauen, neues Teil einbauen. Nix Kreativität, nichtmal in technsiche Zusammenhänge eindenken.
Was war das Problem: Ich mag Elektronikzeug nicht sonderlich. Bei Autofokusoptiken mit einigem Zeug drin könnte es mir wohl auch anders werden.
Anderseits zerlege ich aber neue 8000 Euro Digital-Kameras auf Arbeit ohne mit der Wimper zu zucken - auch ohne das mir das wer gezeigt hätte worauf ich achten muß.
Also ist selbst das Elektronik oder nicht kein so aussagekräftiges Argument.
Beim Einfädeln von ~16 gängigen Schneckengängen bekomme ich immer mal wieder die Krätze - und denke "das wars dann jetzt mit dem Objektiv".
Am nächsten Tag gehts dann plötzlich...
Zig Blendenlamellen wieder einsortieren klappt dagegen die letzten Male zügig.
Ich glaube wenns Anleitungen gibt, sollte jeder sich die genau anschauen, und eventuell feststellen obs da "Gefahren" gibt. Diese Gefahrenkategorisierung muß dann auf den eigenen Erfahrungen beruhen.
Und dann muß man persönlich einschätzen, ob man das meistern kann. Und je nach persönlichem Wert des Objektives noch etwas mehr Zurückhaltung an den Tag legen.
Was ich generell empfehle: Wenn man wenig Erfahrung hat, sollte man nur an Fotoequipment schrauben das man ohne großen Kummer entsorgen kann!
Wer mit wenig Erfahrung eine extra gekaufte FD-Optik um 1000 Euro konvertieren will, hat einfach zuviel Angst um Ruhig zu arbeiten.
AW: Pentacon 500 5.6 Reperaturversuch
Zitat:
Zitat von
Keinath
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Was ich generell empfehle: Wenn man wenig Erfahrung hat, sollte man nur an Fotoequipment schrauben das man ohne großen Kummer entsorgen kann!
Wer mit wenig Erfahrung eine extra gekaufte FD-Optik um 1000 Euro konvertieren will, hat einfach zuviel Angst um Ruhig zu arbeiten.
Genau so ist es.. es darf nicht "wehtun", wenn man etwas "versemmelt".. und da wird es eben schwierig. Gerade wenn man jemandem sagt, mach es auf und repariere es oder säubere es.. das Objektiv kostet nun nicht die Welt.. verkennt man einerseits schon die monetäre Situation, die einem Schüler, Azubi oder Studenten tagtäglich Kopfschmerzen bereitet, weil das Geld nicht da ist, sich einfach ein Ersatz zu besorgen und die Zeiten wo man das Zeug billig bekommt auch langsam vorbei sind.
Wenn ich zum Teil sauteure Objektive umbaue oder aufmache, so geschieht das manchmal auch nicht ohne "Schweißperlen" auf der Stirn. Es ist immer ein Risiko dabei.. nämlich des Totalverlustes des Objektivs. Wer damit nicht umgehen kann, sollte es generell lassen. Wer das Wagnis eingehen will und sich da "reinfummeln".. umso besser..
Es ist fast wie in der Spielbank. In die sollte man auch nur gehen, wenn man das Geld überhat und die Nerven dazu.
Hinter allem steht der Grundsatz.. es darf finanziell nicht "wehtun".. sonst muss man eben einen Reparateur bezahlen, hat dann aber die Sicherheit das es klappt.
LG
Henry
AW: Pentacon 500 5.6 Reperaturversuch
Zitat:
Zitat von
hinnerker
Hinter allem steht der Grundsatz.. es darf finanziell nicht "wehtun".. sonst muss man eben einen Reparateur bezahlen, hat dann aber die Sicherheit das es klappt.
LG
Henry
Schöne und wahre Aussage ... ich gehöre eher zur zweiten Fraktion, aber ich kenne ja dich = Sonderpreise :devil2:
AW: Pentacon 500 5.6 Reperaturversuch
Huhu,
irgendwie freut es mich - das hier eine solche Disku im Thread existiert / auflebt *schööö*
Mal schauen, was letztlich bei entsteht ^^ und durchgesetzt wird.
Liebste abendliche Grüße,
Kevin.
p.s. Bisher hat Hr. Urban nicht zurückgeschrieben - ist die eMail bei gmx noch aktuell?
AW: Pentacon 500 5.6 Reperaturversuch
Ich glaub Herr Urban hat ebenso wie ich einen anderen "Takt" als die immer schneller werdende Jugend :-)
Laß ihm etwas Zeit für die Antwort - so 7 Tage finde ich nicht verkehrt.
Ich hatte letzte Woche ne Frage erhalten wegen nem FD 500er Umbau - per Forenmail eines anderen Forums.
Habs gelesen, und mal etwas rechechiert (dabei hätte mir der Fragesteller einen Link direkt zumailen können, um mir Arbeit zu sparen).
Wohl keine 24h später kam die Anfrage per normaler Mail, ob ich denn die erste Nachricht erhalten hätte.
Nochmal nen Tag später ne böse Mail warum ich denn nicht antworten würde. Darauf habe ich dann verärgert geantwortet.
Und nach ner Entschuldigung seinerseits dann auch noch etwas später auch auf die eigentliche Frage.
Es ist zwar bitte wenn man sparsam sein muß, daß dann nach der Grundidee eigenes Basteln nicht so ratsam ist - aber es erspart einem richtigen Ärger.
Entweder man geht den mühsamen Weg und arbeitet sich hoch, also fängt das Basteln mit sehr günstigen Optiken an, oder man setzt auf Risiko und schraubt an für einen selbst wertvollen Objekten.
Kevin ich denke Du hast den ersten Weg gewählt mit den Tokina Optiken, aber dann einen etwas zu großen Preissprung gemacht. Aber ich denke mit den sehr günstigen Preisen von Herr Urban stehen die Chancen gut, das es kein finanzielles Desaster wird.
Oftmals kann man Risiken auch minimieren. Das mache ich gerne bei den Bajonett-Umbauten durch das voll reversible Vorgehen. Da versaue ich mir üblicherweise nur selbst hergestellte Teile, oder halt die M42-EF Adapter.
Aber klar, das Risiko mal mit dem Schraubendreher abzurutschen und ne Linse zu zerkratzen etc. besteht immer.
Bei Reparaturen hilft eine genaue Dokumentation des Vorgehens, um die Optik wieder zusammen zu bekommen. Gegen alle Risiken hilft aber auch das nicht.
Recherche ähnlicher oder gar gleichen Arbeiten hilft auch, dazu eignet sich meine Foto-Bastel-Linksammlung recht gut. Da bekommt man dann eventuell direkte Hinweise oder ein Gefühl wo im Objektiv etwa springende Kügelchen sein könnten. Oder welche Schraube man nicht öffnen sollte...
Dieser Grundsatz das man nur Risiken eingehen sollte, deren Auswirkung für einen selbst gut tragbar sind, gilt ja bei vielem:
Auch beim Kauf auf Trödelmärkten oder bei Ebay ist es oftmals ganz gut wenn man mal etwas Geld "aufs Spiel" setzen kann. Mit Erfahrung und Instinkt kommt dann oftmals ein Gewinn in Form von gutem Equipment heraus - nicht jedes mal, aber auf Dauer.
Da ist tatsächlich so wie bei Aktien (oder auch der Spielbank). Wer da zu früh aussteigt, weil es ihm finanziell nicht mehr tragbar wird, macht nur Verluste.
AW: Pentacon 500 5.6 Reperaturversuch
Zitat:
Zitat von
hinnerker
Gegenvorschlag.. jeder bewertet seine eigene Geschicklichkeit und mit Erfahrungsstufen 1-5.., die Ausstattung der Werkstatt beschreiben und dann könnte man das vielleicht kategorisieren.
Na ja, deshalb ist ja die persönliche Erfahrung Teil meiner Beschreibung.
Zitat:
Stufe 1: Sehr leicht, von jederman durchführbar
Stufe 2: Leicht, von jedem mit etwas Erfahrung und Talent durchführbar
Stufe 3: Mittelschwer, nur durchführbar von jemandem mit Erfahrung und technischem Verständnis
Stufe 4: Schwierig, nur durchführbar mit umfassender Erfahrung und passenden, speziellen Werkzeugen
Stufe 5: Sehr schwierig, nur von Experten durchführbar
Wer sich auf Stufe 4 einordnet (="mit umfassender Erfahrung und passenden, speziellen Werkzeugen"), der kann doch genauso gut einschätzen, ob eine Aktion nun Stufe 3 oder 5 hat wie jemand, der sich auf Stufe 2 (="mit etwas Erfahrung und Talent") sieht.
Was die Bastelei angeht sehe ich mich z.B. irgendwo zwischen 2 und 3. Keinath und hinnerker sind wohl auf 4,5 ;) und Herr Urban ist auf 5.
Jemand, der noch nie ein Objektiv von Innen gesehen hat, aber eine Ausbildung in einem mechanischen Beruf hat, wird vermutlich auch auf 3 stehen; ein anderer, der zum ersten Mal einen Feinmechanikerschraubendreher in der Hand hält und sich unter "Schneckengang" einen Ausflug in die Fauna vorstellt, könnte trotzdem einen Stufe 1 Versuch wagen.
Ich finde das ziemlich klar!