AW: Offenblendentauglichkeit von Festbrennweiten
Die Offenblendentauglichkeit im Bezug auf den Helligkeitsabfall kann man auch weitgehend pauschalisieren. Je weitwinkliger und/oder lichtstärker, desto grösser der Helligkeitsrandabfall. Typischer Vertreter der Klasse 2.8/21 haben da locker 2.5 Blenden Randabfall. Ultralichtstarke 1.2/1.4/50er haben idR. 2 Blenden Abfall. 2/50er und lichtstarke 85er ca. 1 Blende. Bei längeren Brennweite spielt der Randabfall kaum mehr eine Rolle, lässt man Extreme wie ein 1.8/135 ausser Acht. Ausnahmen gibt es allerdings auch. Das Distagon 1.4/35 und das FD 1.4/24 schneiden Aufgrund ihrer Asphären besser als erwartet ab.
Lichtstarke Objektive mit atemberaubender (Zentral)Schärfe wäre ua. das Summilux R 1.4/50, Zuiko Auto Makro 2/50 und 2/90, Distagon 1.4/35, Samyang 1.4/85.
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@ hinnerker
auch wenn ich generell mit dir konform gehe hinsichtlich der Sinnhaftigkeit einer solchen Liste, hier muss ich mal widersprechen; was man natürlich auch als Beweis dafür nehmen könnte, wie eine derartige Liste geprägt wird durch den doch eher subjektiv bewerteten Begriff Offenblendentauglichkeit.
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hinnerker
denn ich bräuchte hier nur meine Palette der Leica Objektive ....... die allesamt OBT sind.
da fängts dann schon an, ich seh das z.B. ganz anders. Wenn ich als Maßstab für OTB mein APO-MACRO-ELMARIT-R 1:2,8/100 heranziehe (Auflösung, Mikrokontrast, Randabfall Schärfe/Licht, Bokeh) , ist mein SUMMILUX-R 1:1,4/80 eine Scherbe, die vielleicht bei F5,6 nahe dem Niveau kommt, dass ich mit dem Apo schon offen habe..... wenn die Kamera die Unterschiede darstellen kann (bei einer 10D isses natürlich egal). Knackige Schärfe bei Offenblende und dann auch noch bis in die Randzonen ist nicht sein Ding und wenn man mal von der Pixeldichte einer 5D auf die einer 40D geht (was ja nach heutigen Maßstäben moderat ist) sieht man auch die Schwächen in der Auflösung.
Kann einem für Portraits, Street und Reportage egal sein, es zeichnet Farben und Kontraste schön und hat ein angenehmes Bokeh, aber wenn es nur um Schärfe und Randabfall geht sind Lichtschwächere Vertreter wie das 2/35 oder 2/50 deffinitiv besser (auch offenblende)
Wenn ich jetzt kein 100er Apo als Vergleichsmaßstab hätte und z.B. nur eine 5D und keine Erfahrungen auf den APS Modellen damit, würde mein "Urteil" schon wieder viel positiver ausfallen.
Natürlich kann man auch Listen vollgepackt mit subjektiven Werturteilen erstellen, wirklich Sinn macht das aber nur für Insider die sich gegenseitig kennen und wissen, was der einzelne, bei welchen Motiven in Verbindung mit welcher Kamera als gut und tolerabel betrachtet.
Ich mache Portraits lieber mit dem "unschärferen" 80er als mit dem Apo, es meisselt nicht jede Hautunreinheit heraus und hat das angenehmere Bokeh (was aber auch wieder ein rein subjektiver Standpunkt ist, hinsichtlich meiner Vortsellungen wie ich gerne Portraits sehe und mache).
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mol
Wenn ich als Maßstab für OTB mein APO-MACRO-ELMARIT-R 1:2,8/100 heranziehe (Auflösung, Mikrokontrast, Randabfall Schärfe/Licht, Bokeh) , ist mein SUMMILUX-R 1:1,4/80 eine Scherbe, die vielleicht bei F5,6 nahe dem Niveau kommt, dass ich mit dem Apo schon offen habe......
Hallo,
das ist eine wichtige Feststellung. Deshalb könnte man den Schluß ziehen, daß das Apo-Macro-Elmarit optimal als offenblendtauglich bezeichnet werden müßte, während das 80er 4 Blenden abgeblendet werden muß, um nur ähnlich gut zu sein. Und die Blenden 1,4 bis 4 wären gerade noch für Porträts einsetzbar? Also würde das aus meiner Sicht heißen, dieses Objektive wäre bei großen Öffnungen oder gar bei Offenblende nur eingeschränkt verwendbar, also nicht offenblendtauglich mit den Ansprüchen des Apo-Macros?
Gruß, M
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karlmera
Hallo,
Deshalb könnte man den Schluß ziehen, daß
Ja, könnte man. Wobei man dann aber "eingeschränkt verwendbar" definieren müsste. Ich habe das Objektiv in den 80ern auch für Sportreportage eingesetzt, da interessierte sich niemand für "Randunschärfen" und das Korn eines auf 800-1600ASA gepuschten S/W Films war eh kein Medium zum differenzieren subtiler Auflösungsunterschiede. Es war analog über Jahre hinweg mein Lieblingsobjektiv, weil diese "dramatischen" Unterschiede allenfalls auf sehr feinen s/w Filmen auffielen, bei 100/200ASA Diafilmen unwesentlich waren und bei meinem bevorzugten S/W Film mit 400ASA (illford hp5) eh nicht auffiel. Was "verwendbar" ist bestimmt sich über das was man warum und wie fotografiert, nicht über MTF Kurven und Tabellen.
Was man selbst unter offenblendentauglich versteht ist subjektiv und hängt auch von Gewohnheiten ab. Wenn ich 1 Woche lang nur Aufnahmen mit dem APO mache (was schon mal vorkommen kann), dann empfinde ich in der Folgewoche alles andere als technisch (unter dem Aspekt der Schärfe) verbesserungswürdig, aber verwendbar ist es allemal.
Ein 1,4/80er holt man sich dann normalerweise auch nicht um mit f8 Landschaftsaufnahmen zu machen (obwohl das natürlich auch gut geht, wenn einem der Blickwinkel gefällt) , sondern eben für Portrait, Street und Action wo Freistellung oder Lichtstärke wichtiger sind als ein paar "Bildfehler"
AW: Offenblendentauglichkeit von Festbrennweiten
Hallo,
was mich wie auch wahrscheinlich den TO bei dieser Diskussion am meisten interessiert und zu denken gibt, ist, daß bei den meisten Objektivtests steht, daß die besprochene Linse erst bei 2 Stufen Abblendung gute Leistung bringt. Das ist eine uralte Weisheit, die man eigentlich nicht lesen will. Deshalb meine ich, wir sollten uns auf Objektive konzentrieren, bei denen das nicht notwendig ist. Bisher hat fast jeder bestätigt, daß die Blenden 1,4 usw. nur beschränkt eingesetzt werden können. Welche Objektive mit 1,2 bis 2,0 sind denn uneingeschränkt einsetzbar, wie das Apo-Macro-Elmarit?
Gruß, M
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karlmera
Welche Objektive mit 1,2 bis 2,0 sind denn uneingeschränkt einsetzbar, wie das Apo-Macro-Elmarit?
Gruß, M
Einige davon sind hier schon erwähnt.
http://www.digicamclub.de/showthread...l=1#post142109
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urmelchen
Hallo, das Apo-Macro-Elmarit und meine Empfehlungen? Gruß, M
AW: Offenblendentauglichkeit von Festbrennweiten
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Welche Objektive mit 1,2 bis 2,0 sind denn uneingeschränkt einsetzbar, wie das Apo-Macro-Elmarit?
Das Apo hat eine Anfangsblende von 2,8, das fällt nun nicht in den bereich extremer Lichtstärke
Zitat:
Bisher hat fast jeder bestätigt, daß die Blenden 1,4 usw. nur beschränkt eingesetzt werden können
im Vergleich zu WAS? Ausserdem was ist "beschränkt"
http://web57.ws/galerie/upload/2010/...7-380c1d37.jpg
und mal ein unbeschnittenes in Originalgröße vom 80er
http://web57.ws/testbilder/IMG_0911_rt-1_ji.jpg
und ja, das 100er APO wäre schärfer (der Bereich der Tiefenschärfe wäre bei 2,8 auch ausgedehnter), aber in der Praxis einschränkend ist die Leistung des 80ers nun eigentlich nicht.
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Zitat von
mol
Das Apo hat eine Anfangsblende von 2,8, das fällt nun nicht in den bereich extremer Lichtstärke
im Vergleich zu WAS? Ausserdem was ist "beschränkt"
und ja, das 100er APO wäre schärfer (der Bereich der Tiefenschärfe wäre bei 2,8 auch ausgedehnter), aber in der Praxis einschränkend ist die Leistung des 80ers nun eigentlich nicht.
Hallo,
mit beschränkt meine ich den Einsatz von 1,4 für "schmeichlerische", weiche Portäts z.B.
Daß meistens ein Objektiv mit kleiner Anfangsblende bei derselben eine optimale Qualität eribt, die bei Abblendung keine Leistungssteigerung, sondern nur noch mehr Schärfentiefe bringt, ist ja bekannt.
Deshalb wäre weiterhin interessant, welches Objektiv bei z.B. 1,4 die gleiche Qualität liefert, und das ist sehr schwierig zu beantworten...
Gruß, M
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Zitat:
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karlmera
Deshalb wäre weiterhin interessant, welches Objektiv bei z.B. 1,4 die gleiche Qualität liefert, und das ist sehr schwierig zu beantworten...
Gruß, M
Jedes Objektiv ist abgeblendet besser als offen, allein schon durch die Tatsache, dass die Tiefenschärfe zunimmt. Dieser Umstand ergibt kontrastreicher und schärfer wirkende Bilder. Sehr gute Objektive hinsichtlich offenblendiger Schärfe hab ich schon genannt.