ja - das wirkt, aber wie macht man das ???
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ja - das wirkt, aber wie macht man das ???
einfach..mit langer Verschlußzeit..die verschleierte Frau in Neu Delhi mit 1/15 sec
gut zu sehen je statischer die Person umso schärfer, je schneller bewegt desto unschärfer
und in diesem Falle genaugenommen vor allem mit Glück!
der Blick aus einem Straßencafe gestern spät abends in Saigon bei Regen ist wieder anders:
ich versuchte scharfzustellen, aber wegen dem f1.4 Objektiv ganz offen sind die meißten Bildinhalte unscharf,
und es scheint mir daß vor allem diese unscharfen Inhalte den Charakter und Reiz des Bildes ausmachen.
ISO 1600, Takumar 50/1.4 weit offen, 1/40 sec:
http://farm4.static.flickr.com/3595/...ed7cacb3b7.jpg
habe versucht ungefähr auf die im Vordergrund vom Dach fallenden Wassertropfen scharfzustellen, die sind wegen wegen zu langer Verschlußzeit nicht 'eingefroren' sondern 'bewegungsunscharf', alles andere sowieso:
regnerischer Nachmittag entlang des Saigon Flußes, Ho Chi Minh City:
http://i39.photobucket.com/albums/e1...P1824bwred.jpg
liebe grüße,
andreas
meine letzten Fotos habe zwar noch keinerlei Reaktionen, aber ich bin grade so richtig beim ausprobieren, also gleich noch mehr:
http://i39.photobucket.com/albums/e1...81-2bw1red.jpg
http://i39.photobucket.com/albums/e1...1891bw1red.jpg
http://i39.photobucket.com/albums/e1...902-2bwred.jpg
aufgenommen bei wenig Licht, IOS 1600 und weit offen mit Takumar 35mm f2 im Cafehaus in Saigon
liebe Grüße,
andreas
Wer beschwert sich da noch, dass die Galerie Upload-Grenzen hat. ;)
Nicht alle von den gezeigten Bilder sagen mir zu. Gerade wenn Personen auf dem Bild sind, wäre ein klitzekleiner einigermaßen scharfer Fixpunkt nicht schlecht, sonst wirkts schnell wie gewollt aber nicht gekonnt. Gerade Bild 1 und 3 sind solche Kandidaten.
Das Regenbild find ich gar nicht so schlecht, auch die Bea ist passend.
Danke vielmals Heik für Deinen sehr guten feedback.
Genau das brauche ich. Oft bin ich von etwas Neuem das ich ausprobiere zu sehr angetan, um erst etwas später zu verstehen daß es realtiv schlecht war.
Aber ich fühle mich als relativer Anfänger, und genau so lerne ich, danke.
liebe grüße,
andreas
Ich habe jetzt einige Unscharfe Aufnahmen von Dir angesehen,aber noch immer ist mir nicht klar, warum das bei den Fotos einen Sinn machen soll.Jedes scharf abgebildet würde doch die gleiche Aussage haben.
Das Bildschirm scrollen ist aber auch nicht so toll.
Gruß Jörg
Und sonderbar daß Du mir nicht erklärst oder den link einfügst wo steht was 'forumskonformes' Einbinden wäre. Leicht ist das offensichtlich nicht zu finden.
Ich reduziere auf 800 X xxx Pixel und hoste woanders, genau Weise die bei allen anderen Fotoforen bei denen ich Mitgleid bin DIE Favorisierte ist. Wenn's hier anders ist stelle ich mich gerne darauf ein.
Laß man gut sein, so ist es schon ok.
Wenn die Bilder auf diese Weise eingebunden werden, sind sie 1. gleich in voller Größe sichtbar und belasten 2. den DCC-Server nicht. Mußt halt nur auf die 800px achten, sonst zerschießt Du mir auf meinem 1024px-Netbook das Design :)
Natürlich lassen sich auch forumsintern Bilder als Vorschaubild anhängen. Die werden dann auf dem DCC-Server gespeichert, was z.B. dann Sinn macht, wenn ich etwas für meinen Beitrag dokumentieren möchte (z.B. bei einem Testbericht). So wird dann sichergestellt, dass die Bilder verfügbar sind und nicht von einem Fremdserver abhängig sind.
Forumskonform sind beide Varianten, sonst hättest Du nicht die Wahl zwischen 2 Möglichkeiten Bilder einzubinden. ;)
Hallo Kuuan,von Sinnlos hatte ich nichts geschrieben,sondern die 'Sinnhaftigkeit' der gewollten Unschärfe nachgefragt.Dabei denke ich an eine art von Steigerung,um den Inhalt des Bildes besser zu transportieren,eigene 'Sichten'für den Betrachter klarer zu machen usw.
Gruß Jörg
Genau!
Ich glaube es ist sehr schwierig zu sagen ob diese Bilder scharf besser gewesen wären.
Ein Versuch zu erläutern warum sie mir gefallen so wie sie sind:
der Blick aus dem Cafehaus: die Unschärfe, vor allem der Cafehausgäste, betont die Tiefe des Bildes, die Zufälligkeit und Vergänglichkeit des Moments, kontrapunktiert durch die Zielsträbigkeit der Frau die ihren Verkaufsstand vor sich herschiebt.
das Flußfoto: die Unschärfe betont wie sehr 'verhangen' der Abend mit dem tropischen Regen war.
Die Cafehausfotos:
1: erst die Unschärfe machts so 'cineastisch' und beton Bewegung
2: die Unschärfe erst bringt Bewegung, betont Lebendigkeit
3: mir taugt das 'komikhafte' Profil, wäre scharf nie so gekommen
jedenfalls sind unscharfe Fotos 'anders', Grund genug für mich um damit zu experimentieren!
Mehr noch finde ich persönlich daß schon genug Postkarten - schöne Landschaftsaufnahmen, Fliegenmakros und was weiß ich gemacht wurden, ich habe keine Lust eine mehr dazuzufügen die dann halt von mir stammt. Digital lädt zum Experimentieren geradezu ein.
liebe Grüße,
Andreas
Ein scharfer Punkt ("Blickfang") würde nicht schaden, damit man die handwerkliche Fähigkeit mit in das Bild nimmt.
Es ist wie in der Malerei, wenn die handwerkliche Kompetenz nicht zu erkennen ist, tut man die Werke schnell als "des kann ja ein jeder" ab.
So empfand ich das auch. Das Haus im Hintergrund ist als Blickfang ausreichend "scharf" und entspricht der diesigen Stimmung, bei der man eh nur einfach ins Leere blickt, ohne direkt einen Punkt anzuvisieren.
Ansonsten hat Peter schon Recht, das hatte ich weiter oben ja schon bemerkt. Die Kunst ist halt, den Unterschied zwischen verwackelt und absichtlich nicht scharf perfekt herauszustellen und dem Betrachter zu vermitteln. Keine einfache Sache das... ;)
Hallo Kuuan,
ging doch nicht gegen Dich, meine eigenen Bilder binde ich auch von extern ein, aber alles mögliche fliegt hier unter Verweis auf "forumskonforme Einbindung" über die Anhang - Funktion wieder raus.
Es besteht ein Beschluss, so wurde mir gesagt, das Bilder extern nur verlinkt und über die Anhang Funktion gezeigt werden sollen.
Dies unter Verweis auf die Ladezeiten.
War eher ein OT Hinweis oder eine Frage an die MODs..
Sorry fürs OT....
Ich finde auch, das im Zeitalter von DSL die Bilder, gerade wenn sie über externe Links eingebunden werden, auch in den jeweiligen Threads erscheinen sollten..
Ende OT
LG
Henry
Aber auch mir gibt diese absichtliche Unscharf - Gestaltung nicht wirklich etwas.
Da ich schon immer leicht provokant war, sag ich jetzt einfach:..
hier sind Pinsel und Farbe besser und interessanter.
So toll ich auch die dokumentarischen Bilder aus Indien (motivisch) fand, aber diese "Spielerei" gibt mir als Betrachter nicht wirklich etwas..
Um in dem "provokanten" Tenor des Titels zu bleiben, sind grobkörnige Film - Bilder in vielen Fällen "interessanter" als durch Unschärfe entstandene "Farb-Kleckse" oder unklare Staffelungen durch Bewegungsunschärfe...
es reizt weder noch spricht es mich an. Freistellung und der Verlauf in die Unschärfe, ja. Aber sonst Pinsel und Farben.
Auch mitziehen um die Dramaturgie einer Bewegung durch verwischen des Hintergrunges zu zeigen sind echte Stilmittel, aber das alles will sehr
genau ausgewählt und eingesetzt werden. Es muss einfach passen in die Situation.
LG
Henry
Ich habe vor einigen Tagen experimentiert - Bewegungsunschärfe, DOF kombiniert - großer Ausschuss - aber es soll ein scharfer Punkt da sein, eine bewusst gesetzte Schärfe - ein paar Treffer haben mich Gott sei Dank erfreut.
Für die komplette Unschärfe im Bild finde ich auch die Malerei (Aquarelltechnik) besser.
DOFs sind ebenfalls genial - aber man kann die Schärfe einmal anders setzen, nicht dort, wo man es immer vermuten würde.
Aber bei Deinem Foto sitzt die Schärfe,zwar in einem geringen Umfang,genau dort wo ich sie erwartet hätte.In der Bildmitte ,auf der Schrift und Feder.
Gruß Jörg
Hallo Kuuan,zu Deinen Fotos nochmal eine Antwort von mir.
Tiefe würde für mich aber noch besser mit partiell eingesetzter Unschärfe erreicht werden.
Cineastisch gesehen ,wurde/wird Unschärfe vom VG auf den Hg verlagert (o.umgekehrt) um auf etwas 'hin zu weisen' oder irgend jemanden o.irgend etwas zu betonen.Traumsequenzen lassen sich dadurch sehr schön darstellen.Auch ist der ,durch partielle Schärfe erreichte,'Schlüsselloch ähnl.Blick,wie bei Padiej's Foto,als Stilmittel,sehr wirkungsvoll.
Bewegung bringt sie meiner Meinung nach nicht und wirkt auch eher metaphysisch ,also eher in Richtung Tod /Vergangenheit als Leben/lebendiges darstellend.
Die Überstrahlung (Blooming) kommt aber wohl mehr von den starken Kontrast unterschieden im Bild.
Experimentieren:Ja,immer.Wenn es geht ,aber mit Grundlagen und sei es nur um nicht auf den Zufall angewiesen zu sein.
Gruß Jörg
jaaa!
Der Titel 'absichtlich unscharf' kam von den kreisrunden Bildern, alle anderen Bilder sollten mit 'verwackelt' oder 'spielerein' übertitelt sein. da gibt es keine handwerkliche Kompetenz im Sinne von künstlerisch eingesetzter Unschärfe, falls eine solche vorausgesetzt wird teile ich die ablehenede Haltung vieler Mitglieder hier. Es sind Spielerein, vielleicht ein Versuch auszuloten ob nur unscharf auch Sinn machen kann.
Ich denke kaum. - Obwohl es mich sehr freut daß Heiko beim Flußfoto die Unschärfe als Gestalltungselement wahrnimmt, denn dort war sie auch tatsächlich gedacht. Die anderen Fotos sind nicht künstlerisch 'absichtlich unscharf' sondern, wenn man will, verwackelt. Ein Versuch Unschärfe nicht zu scheuen, oftmals passiert sie mir nicht unerwartet ohne Blitz mit langer Verschlußzeit trotz hohem ISO und lichtstarkem Objektiv weit offen. Trotzdem kann man da fotografieren und die Ergebinsse können interessant sein, vielleicht auch bei einem absichtlich unscharf’ wie beim Flußbild?
Ansonsten gilt wie Du oft sagst: Das Spiel zwischen Schärfe und Unschärfe macht den Reiz aus, wie dein unter gezeigtes Foto gut zeigt.
Bei einem Objektiv weit offen ist da nicht weit her mit Schärfe, S-M- C Takumar 35mm f2 weit offen:
http://i39.photobucket.com/albums/e1...MGP2024red.jpg
'Vitamine' Fruchtgetränk bar in Hi Chi Minh
Hier habe ich auf das Profil der jungen Frau scharfgestellt, eine gewiße Reflektionsunschärfe im Glas der Verkaufsvitrine war zu erwarten, im gleichen Cafehaus wie zuvor:
http://i39.photobucket.com/albums/e1...990-2psred.jpg
liebe Grüße,
Andreas
Hallo Andreas,
aus meiner Sichtweise werden Deine Experimente immer besser.
Die Farben in der Bar gefallen mir sehr gut.
Allerdings hätte ich mir auch ein klein wenig mehr Schärfe auf dem Strohhalm oder dem Glas gewünscht. Das Bokeh wirkt aber wirklich gut.
Mach´weiter so.
Gruss Fraenzel
ich fand die runden bunten Sessel süß, wie 'smarties', und das weiße Vordach ganz oben, und die vielen Farben der fruit juice bar. Den Strohhalm, hääte ich auch gerne schärfer, brachte es aber nicht besser hin, mit dem manuellen Objektiv weit offen bei SIO 800 und 1/60 sec)
Damit sind wir zwar beim Thema 'Schärfe' angelangt, hier könnte das Kaffeeglas mit dem Filter auch schärfer sein. Aber anders als beim Strohhalm denke ich daß mich die Unschärfe hier nicht stört ( Takumar 35m f2, ich glaube ganz offen mit iso 1600 1/80 sec )
http://i39.photobucket.com/albums/e1...ilteredred.jpg
versuchte auch eine 'entrauschte' version, aber diese gefällt mir besser.
Gerade erst habe ich meinen Hals aus der Schlinge gezogen, aber weil das in diesem thread passiert kann ich nicht anders als meine Provokation mit der Unschärfe weiterspinnen: Wie Peter es ausdrückte würde gut gewählte und erziehlte Schärfe handwerkliche Fähigkeit bezeugen, sicher, aber: können Ansprüche im Kopf auch 'blind' machen?
Der Fotografielehrer in einer 'high school' in den USA sagte in der ersten Stunde: Foto-graphy means making grafics with light, by the use of a light sensitive surface. nach wie vor scheint mir Schärfe nicht grundsätzlich wichtig.
Das ist durch ISO 800 bedingt ( iso 800, 1/50 sec. die Linse so weit wie möglich zugemacht ev. so um f5.6 oder f8? )
außerdem ist das ein crop von weniger als der Hälfte des Bildes, es war original sehr schräg, das vordere Glas der Vitrine dessen Reflektion das ist, ist schräg
Das ist ein schönes Beispiel, Peter. Schärfepunkt als Effekt.
eine superanlyse und darstellung, danke henry
Es geht mir hier darum das Postulat der Schärfe zu hinterfragen, bin durch einen mißverständlichen Titel auch ein wenig hineingeschlittert. Dein Hinweis darauf daß Dir die Motive aus Indien, genauer Nepal, gefallen haben, könnte mißverständlich sein denn hier geht es nicht darum ev. 'gute' Fotos von mir zu ziegen. Dieser thread gibt mir die Möglichkeit zu spielen, auszuprobieren, zu erforschen, ich fordere damit auch heraus.. Ich bin nicht kompetent noch habe ich Lust Standpunkte zu verteidigen, es macht Spaß und ich lerne.
Sehr freut mich daher Deine Herausarbeitung und Anerkennung von Unschärfe als 'echte Stilmittel', daß sie was kann, falls man's kann :beten:
also provokant weiter: Pinsel und Farbe vorzuziehen ist kein Ausschlußgrund Licht, Fotografie zu verwenden.
Hallo Andi !
Es gibt tolle unscharfe Bilder - und dieser Effekt ist für mich persönlich manchmal ganz passend. Auch die Spiegelungen div. Scheiben haben einen Reiz.
Es kommt auf den Kontext an - ich bin natürlich aufgrund der vielen Testerei ein Suchender nach der Schärfe im Bokeh, für mich gehört halt beides dazu.
Aber genau das kann man hinterfragen - oder die Schärfe einmal anders setzen -
daher finde ich dieses Thema gut und wichtig.
mfg Peter
Aber ich verstehe auch einen anderen Sinn - besser ein lebendiges verwackeltes Bild, als ein inszeniertes perfektes Bild, welches gestellt wirkt.
Gewisse Filme leben von diesem Effekt, und das World-Press-Siegerfoto (Soldat in Afghanistan) war alles andere als perfekt.
Kann man auch so sehen, oder?
Da hast Du ein sehr schönes Beispiel für die 'Sinnhaftigkeit'(Inhalts bezogen) eines unscharfes Foto genannt.Danke!:peace:
Gruß Jörg
Ein Bewegungsmotiv - hier kommt die Dynamik besser zur Geltung, wenn man nicht alles einfriert
Ok, dann provokant weiter... :)
Das was Du "Postulat" der Schärfe" nennst, existiert nicht. Es ist zwar seit jeher so, das Schärfe in Bilder zunächst bei unbedarften Betrachtern eines Fotos als vorrangiges und wichtigstes Kriterium genannt wird, aber das betrifft nur die fotorealistische Betrachtungsweise des Mediums. Tante Erna wird die Fotos ablehnen, auf denen sie nur "stilisiert" etwas erkennt. Damit ist das Ganze eine zielgruppenabhängige Betrachtung.
Im künstlerisch, kreativen jedoch Bereich ist jedes "zweckdienliche" Mittel erlaubt, denn die hier aufgehobene Grenze der Bildberichtserstattung gestattet es, das Medium voll zu nutzen als das was es ist, Lichtbildnerei. Insofern ist Fotografie hier das bewußte gestalten mit Licht im Raum. Gestalten kann hier auch so verstanden werden, das Perspektiven, Lichteinfallswinkel, Reflektionen, Strukturen grafischer Natur und eben auch Schärfe/Unschärfe - Verläufe in die weitere Komposition des Vorgefundenen oder gestalteten einbezogen werden können. Dies macAlht aber nur Sinn, wenn es sich dem Betrachter erschließt. Als reinen "Selbstzweck verstanden" bleiben davon eben nur "Tupfer und Farben" übrig, die ebenso mit dem Pinsel in Photoshop gemacht werden könnten.
Insofern sind deine Experimente sinnvoll, jedoch geben sie mir als altem Reportagefotografen nicht so viel, weil ich in Fotografien doch immer den "Aufhänger" und die Hinlenkung auf die Aussage des Bildes brauche.
Durch überhaupt nix sagende Verwischungseffekte, wie hier im Thread auch gezeigt, ringt mir das offen gesagt nur ein Lächeln und die Bemerkung nach "Pinsel" und "Farbe" ab.
Klar sind auch Spiegelungen oder durch Scheiben hindurch fotografierte Sujets interessant, weil das Auge verweilt und sich nach einem Sinn fragt.
Offen gesagt, nutzt dieser Effekt schnell ab.
Bewegungsunschärfe ist nach meiner Ansicht da gut, wo es eine Steigerung der Dramaturgie aufzeigt, mitziehen bei einer Hundejagd, Motorradrennen oder Junge auf Fahrad um die Dynamik der Bewegung anzudeuten, weil ein "eingefrorenes" Fahrad einfach albern aussieht wenn jemand so drauf sitzt.
Reflektionen von Scheiben unterdrücke ich eher mit Polfiltern, da ich die Hinlenkung auf das Wesentliche will. Scheiben sind Killer..
Bei Regen finde ich verwischende Regentropfen interessanter, als knackscharf "eingefrorene", da sie der Szene eine andere "Dramatik" gibt, wenn Leute vor ihm flüchten.. Da wird Unschärfe zum Stilmittel zu Steigerung der Bildwirkung.
Gemein ist den genannten Beispielen aber und da stimme ich den Vorrednern zu, dass es stets ein "bildwichtiges und scharf dargestelltes Detail gibt, zu dem der gewählte Effekt PASST"
LG
Henry
Ups.. schon wieder so lang geworden..
Hier mal ein Beispiel, zwar nicht aus der "Streetfotografie" aber zur Verdeutlichung der Bewegungsunschärfe und dem Mitzieher...:)
Gleiches würde auch für Peters "Hüpfbilder" gelten. Es wäre noch eine Ecke eindrucksvoller geworden, wenn er bei einem Aufwärtssprung mitgezogen
hätte, so das der Hintergrund komplett in der Unschärfe verlaufen wäre, das Motiv jedoch scharf dargestellt. Zwar vermittelt das unscharfe Modell bereits die Bewegungsdynamik, aber ich hätte das noch etwas anders versucht.
Hier nochmal einige Beispiele, in denen der absichtliche Einsatz von Unschärfe zur Steigerung der Bildaussage gut erkennbar wird.
Ein Schachspiel bietet sich geradezu zur Verdeutlichung an.
Sowohl grafische Form, als auch Schärfe/Unschärfeverläufe sind genial
für die Erklärung des "gesehenen".
Das Schachmatt läßt den "Sieger" eindeutig erkennen, stellt den Sieger heraus ohne das der Verlierer sein Gesicht verliert.
Beim Bauernschlag ist der Verlierer der Begegnung zu erkennen.. dies sei der Sinn.
Beim Turm geht es rein um die grafische Wirkung der Felder. Hier fehlt der Bezug. Es ist ein Turm scharf.. und der Betrachter fragt sich, warum wurde dieses Bild gemacht.
Hoffe das verdeutlicht ein wenig das, was ich unter dem "zweckdienlichen" Einsatz von Unschärfe verstehe.
Um es auf den Punkt zu bringen. Unschärfe als Stilmittel ist eine gute Sache, aber muss im Zusammenhang zur beabsichigten Bildaussage stehen und diese "unterstreichen". Rein als Selbstzweck für grafische Spielerei spricht sie wie im Turm Beispiel nur eine vielleicht an grafischen Spielerein interessierte Gruppe an. Es ist mir bewusst, das dies eine sehr formalistische Betrachtungsweise ist, aber dadurch erschließt sich der Blick für bewussten Einsatz der
Hilfsmittel besser, um in einem zweidimensionalen Medium die dreidimensionale Wirklichkeit abzubilden.
LG
Henry
Hier ein anderes Beispiel, in dem Spiegelungen erkennbar und inhaltlich dem Betrachter erschlossen sind und gezielte Wirkung haben, weil klar wird, womit das Mädchen spielt. Denke Dir den scharfen Hinterkopf des Modelles weg und nimm nur die Spiegelung... was bleibt?
Ein absichtlich unscharfes Bild. Kann man zur Kunstform stilisieren, hätte man auch malen können..
LG
Henry
Also wenn ich Dich richtig verstanden habe darf man nur mit der Unschärfe spielen wenn man einen künstlerischen Hintergrund hat? Wer bestimmt den Künstler, wer den Profi, den Armateur?
Ist mir alles zu fest in Bahnen gedacht, ich will beim Fotografieren Spaß haben und fotografiere auf die Art und Weise wie es mir am besten gefällt. Sollten andere das Bild dann auch noch gut finden schön, freue ich mich.
Ich habe angefangen mit dem Fotografieren ohne vorher dicke Wälzer gelesen zu haben, ich habe auch kein Kunst- oder Journalismusstudium absolviert. Trotzdem fotografiere ich wozu ICH Lust habe, nicht was andere in mich oder die Bilder hieindenken wollen...
Und malen kann ich z.B. überhaupt nicht, was mach ich nun?
Nur mal so "PROVOKANT" in den Raum gestellt...
DANKE Myers :)
da geht jetzt mein Herz wieder auf, laßt uns Freude an unscharfen Fotos haben!
Die gleichen BW Fotos zeigte ich auch auf dpreview, dort wurde vor allem Positives herausgearbeitet und die Versuche gelobt und ich aufgefordert so weiter zu machen. Ja, das macht Freude!
Hier gehts kritischer, analytischer, mitunter auch so ein wenig...hm..ich sag's jetzt nicht :rolleyes: ..zu. Sehr interessant, viele der Ausführungen Hinnerker's sind mir eine Lehre für die ich ihm sehr dankbar bin.
Grundsätzlich aber akzeptiere ich nicht daß grafische Gestaltung mit Licht / Fotografie ohne Schärfe keine Berechtigung haben soll weil dafür Pinsel und Farben besser geeignet wären...also nicht mehr snow boarden weil man mit den Schieen besser schwingen kann und schneller unten ist?
Schön gesagt. :)