AW: Fotografisches Sehen...
@Kuuan
Das Kabelgewirr im 2. Bild ist eine schöne "Analogie" zu dem Chaos des Verkehrs unten drunter und verdeutlicht das 'Gesehene sehr gut.
Die Trostlosigkeit durch Wiederholung im 3. Bild ist durch die Wahl der in der Unendlichkeit zulaufenden Parallelen der Straße als Mittel recht gut gezeigt.
Hier ist also diese in die Tiefe gehende Staffelung das bestimmende Element um zu sagen, diese Straßen erscheinen endlos lang..
Man sieht diese Dinge in den Fotos, aber es wäre schön, wenn die gewählten Mittel für die mitlesenden deutlich herausgearbeitet würden.
Was hat sich der Fotoggraf bei der Aufnahme gedacht, wie die Wahl der Mittel vorgenommen. Welches Mittel bewußt wie eingesetzt?
Denke, das kann jedem Mitlesenden etwas neues zum Wissensfundus hinzufügen.
LG
Henry
AW: Fotografisches Sehen...
Sollten Bilder nicht für sich sprechen? Wieso braucht ein gutes Bild noch Begleittext?
AW: Fotografisches Sehen...
Ja dem kann ich nur 100% zustimmen wrmulf.
Wenn ich mir erst überlege was will ich denn da einfangen und wie will ich das machen usw... dann ist der Moment wahrscheinlich schon vorbei.
LG Lutz
AW: Fotografisches Sehen...
Zitat:
Zitat von
Andokai
Ja dem kann ich nur 100% zustimmen wrmulf.
Wenn ich mir erst überlege was will ich denn da einfangen und wie will ich das machen usw... dann ist der Moment wahrscheinlich schon vorbei.
LG Lutz
Dies kennzeichnet den Unterschied zwischen Schnappschuss-Fotografie und bewußter Bildgestaltung. In dem Thread geht es um "bewußte Bildgestaltung und das fotografische Sehen" sowie deren Hintergründe, nicht ob ein Bild für sich spricht. Sozusagen die Darstellungsweise, bis ein Bild für "sich selbst sprechen kann".
Zudem.... die bisher gezeigten Motive sind nun keine, die direkt "weglaufen" und damit "drohen" Vergangenheit während der Aufnahme zu werden.
Und das man eine gesehene Sache/Szene verschieden sehen und interpretieren kann, dürfte sich ja nach den gezeigten Bildern auch selbst erklären, da ja Bilder für sich selbst sprechen....???
LG
Henry
AW: Fotografisches Sehen...
Zunächst einmal kann ein Bild auch dann fesseln, wenn nicht klar ist, was der Fotograf damit bezwecken wollte. Aber das ist kein Widerspruch zu "ein gutes Bild spricht für sich". Es spricht nämlich für sich, nicht für den Fotograf und es muss auch nicht alles erzählen.
Wenn ich dein erstes Bild betrachte, Henry, so kann ich nicht erkennen, dass sich der Hund für die Musik interessiert. Er schaut weg. Und Bild zwei ist durch den Hintergrund auch viel zu unruhig, um das wiederzugeben. Trotzdem finde ich beide Aufnahmen toll, wobei mir die Reduktion auf den Akkordeonspieler von Fraenzel noch besser gefällt. Da hätte ich mir nur etwas mehr Freistellung gewünscht. Hast du jetzt damit das Thema verfehlt?
AW: Fotografisches Sehen...
Zitat:
Zitat von
hinnerker
Hallo Fraenzel,
Hallo Martin BS,
sehr schöne Bilder, die ihr da beisteuert.
Martin, bei Dir würde ich gern wissen, ob die Entscheidung, das Bild später so in der EBV umzusetzen, bereits bei der Aufnahme klar war und wie im Eingangspost die Entscheidungswege aussahen. Es ist eine wunderbare Aufnahme, die von den grafischen Elementen und der Nachbearbeitung lebt? Vielleicht erinnerst Du Dich noch daran, was Du bei der Aufnahme damals vor Deinem fotografischen Auge hattest !
........
situation war folgende.......ich und ein paar fotokumpels, schlendernd durch hamburgs strassen....sah ich diesen alten herren bereits schon vom weiten.
auffaellig wurde ich durch sein stativ mit der darauf befindlichen plattenkamera die er muehseelig geschultert hatte und nebeher noch sein fahrrad schob, hinten auf dem gepaecktraeger eine alte gelbe postbriefkiste in dem er sein saemtliches zubehoer tranportierte...wie er gerade richtung poggenmuehle-bruecke lief.
und ich weiss noch wie heute, dass mir sofort in den sinn kam....
"alter herr, alte kameratechnik, klassisches motiv....und das handtieren mit seinem belichtungsmesser und das notieren der blende,zeit usw"
mir war in dem mom schon klar das ich das ablichten muss aber die idee mit der schwarzweissumwandlung und pseudokorn kam mir erst waerend der bearbeitung meiner RAW-datein, fand ich aber durchaus passend.
letztendlich war es so das die oben genannten dinge ausschlaggebend gewesen sein duerften auf den ausloeser zu druecken, die grafischen elemente waren dabei weniger tragend....
gruss: martin
AW: Fotografisches Sehen...
Zitat:
Zitat von
wrmulf
Zunächst einmal kann ein Bild auch dann fesseln, wenn nicht klar ist, was der Fotograf damit bezwecken wollte. Aber das ist kein Widerspruch zu "ein gutes Bild spricht für sich". Es spricht nämlich für sich, nicht für den Fotograf und es muss auch nicht alles erzählen.
Wenn ich dein erstes Bild betrachte, Henry, so kann ich nicht erkennen, dass sich der Hund für die Musik interessiert. Er schaut weg. Und Bild zwei ist durch den Hintergrund auch viel zu unruhig, um das wiederzugeben. Trotzdem finde ich beide Aufnahmen toll, wobei mir die Reduktion auf den Akkordeonspieler von Fraenzel noch besser gefällt. Da hätte ich mir nur etwas mehr Freistellung gewünscht. Hast du jetzt damit das Thema verfehlt?
Leider war auch das nicht das Thema des Threads, sondern das Aufzeigen der Entscheidungswege bei einer bewußt komponierten Aufnahme, wie ich mich also dem Gesehenen nähere und nicht, ob Dir das Bild gefällt, oder was vielleicht in Deinen oder des Betrachters Auge besser gewesen wäre. Es ist hier also nicht die Frage, was besser oder schlechter ist, sondern was darzustellen intendiert war. Und da ein Bild nun nur eine Momentaufnahme zeigt, musst Du mir schon vertrauen, das der Hund, so wie ich es schilderte und auf dem zweiten Foto gezeigt an dem Akkordeonspieler und seiner Musi interessiert war. Vielleicht mach ich, sollte ich mir mal eine 5D MK II kaufen ein Video für Dich...
Und es ist nur eine unterschiedliche Auffassung der gleichermaßen erlebten Szene, mit anderem Hintergrund.
Fraenzel verweilte mit seinem "Gesehenen" auf dem Akkordeon - Spieler und mich interessierte, weil ich es anders sah, die Interaktion/Szene mit dem Hund.
Beide haben damit eine unterschiedliche Wahrnehmung und unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt. Das ist normal und legitim und nicht die Frage ob besser oder schlechter, sondern wie jeder das Gesehen umgesetzt hat. Um genau diese Umsetzung geht es mir. Wahrnehmung und Umsetzung.
@Martin...
Danke für das Aufzeigen der "Initialzündung" für die Entstehung dieses Fotos. Die Komposition ist toll, der Standort also die Perspektive hervorragend gewählt mit dem tiefen Blick in die Speicherstadt und dem mit seiner Ausrüstung hantierenden älteren Herrn. Beeindruckend auch die Umsetzung später in der EBV.
LG
Henry
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AW: Fotografisches Sehen...
gestern stand ich auf dem Balkon, die Sonne ging gerade unter. Und dann rannte ich schnell um meinen Foto zu holen.
Manche Motive springen einen förmlich an.
Gruß
Chris
AW: Fotografisches Sehen...
Schlimm, wenn die Akkus leer sind oder die Speicherkarte fehlt - bei so einem Bild :beten: also immer brav laden und schussbereit sein :lolaway:
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AW: Fotografisches Sehen...
Hallo,
die Aufnahmen mit dem Akkordeonspieler, Rocker und Hund auf dem Fahrrad entstanden während eines gemeinsamen Usertreffens bei einem Hafenfest in HH-Harburg.
Für mich war zum Einen der versunken spielende Akkordeonspieler ein Motiv und zum Anderen der Hund + alter Fahrradsattel ein eigenes Motiv.
Dies macht meines Erachtens die unterschiedliche Vorgehensweise der Fotografen deutlich.
Für mich waren es Einzelmotive und für Henry eine Komposition des Ganzen.
Ich kann übrigens bestätigen, dass dieser Hund interessiert auf den Akkordeonspieler hörte/guckte.
Gruss Fraenzel