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Minolta Hi-Matic GF: Korrosion im Batteriefach behoben, Innenschau
Anhang 147101
Die kleine Hi-Matic hatte ich bereits letztes Jahr auf dem Tisch, siehe
Minolta Hi-matic S2: spannender Vormittag (digicamclub.de)
Der Vorbesitzer hatte wohl die beiden AA-Batterien im Batteriefach vergessen, die ausgelaufen waren.
Die beiden Batterien waren derartig aufgebläht, dass ich sie nur mit der Kombizange bzw. einem Haken unter Kraftanwendung aus dem Fach herausziehen konnte.
Die Säuberung gelang soweit. Allerdings stellt sich heraus, dass auf einer der beiden Batterie-Kontaktfedern wohl noch Reste der Batteriesäure aktiv sind.
Daher gehe ich es heute gründlich an und baue die Kontaktfeder zur Reinigung aus.
Eingebaut sind die eingelöteten/eingepressten Spiralfedern schwer zu bearbeiten, da sie sie dem Werkzeug - als Federn - ausweichen ;-)
Anhang 147102
Die, damals stark verschmutzte, Kontaktplatte im Batteriedeckel ist sauber.
Anhang 147103
Die untere Kontaktfeder "blüht" durch die auskristallisierten Batteriesäurereste.
Der Vorgang ist progressiv, dh. wenn keine Reinigung erfolgt, hält die Korrosion an und kann die Feder zerfressen.
Anhang 147104
Die untere Bodenplatte lässt sich nach Entfernung von drei Schrauben abnehmen.
Anhang 147105
Unter der entfernten Leatherette befinden sich drei weitere Schrauben.
Anhang 147106
Die Leatherette ist selbstklebend und lässt sich einfach abziehen.
Anhang 147107
Eine Schraube hält die Seitenverkleidung des Batteriefachs.
Anhang 147108
Die Kontaktfeder ist jetzt wesentlich besser erreichbar, aber ich möchte sie ganz unter meine Kontrolle bekommen ;-)
Anhang 147109
Anhang 147110
Abbau der oberen Gehäusehälfte.
Die Rückspulkurbel lässt sich von ihrer Achse einfach abschrauben.
Anhang 147111
Anhang 147112
Anhang 147113
Das Oberdeck
Anhang 147114
Der Blitzelko mit seinen beiden Elektroden.
Ich werde ihn später laden und die anliegende Spannung messen.
Anhang 147115
Die Kontaktfeder ist in die Platine eingelötet.
Anhang 147116
Auf ein Stück Entlötlitze etwas Flussmittel ...
Anhang 147117
... und die verzinnte Lötspitze auf die Entlötlitze über der Lötstelle - schon fällt die Feder willig aus der Platine :yes:
Anhang 147118
Anhang 147119
Kein Lot bleibt zurück.
Anhang 147120
Die Strecke
Anhang 147121
Anhang 147122
Die korrodierte Feder kommt für ca. eine Viertelstunde in unverdünnte Durgol-Entkalkerlösung.
Anhang 147123
Währenddessen schaue ich mir Details der Schaltung an.
Ich sehe links im Bild den Zündtrafo für die Blitzröhre.
Da ich mit der Schaltung für das Elektronenblitzgerät weiter nicht vertraut bin, hier kurz zur Funktionsweise eines Elektronenblitzes:
Zitat:
Elektronenblitzgerät [Fotolexikon]
Das Elektronenblitzgerät strahlt Blitzlicht aus über eine Glasröhre mit Edelgas (Xenon). Ein Kondensator wird mit Strom vom Festnetz, Batterien oder Akkus aufgeladen. Er speichert die Energie, bis der Blitz gezündet wird: Eine Zündspule erzeugt eine Hochspannung von etwa 10.000 Volt und ionisiert das Xenon (entfernt Elektronen). Durch die Entladung wird Licht abgestrahlt.
Die Leistung eines Elektronenblitzgeräts hängt ab von der Spannung des Kondensators (V), seiner Kapazität in Mikrofarad (C) und den Wirkungsgraden von Blitz (lm/W) und Reflektor.
Elektronenblitzgerät [Fotolexikon] (elmar-baumann.de)
Anhang 147124
Anhang 147125
Anhang 147126
Die Hi-Matic ist sauber aufgebaut und in der Kombination Metall - Kunststoff angenehm wertig.
Anhang 147127
Anhang 147128
Das Objektiv kann manuell scharfgestellt werden.
Vier Symbole für unterschiedliche Entfernungen sind auf dem einrastenden Fokusring angegeben.
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Anhang 147131
Anhang 147132
Anhang 147133
Anhang 147134
Die Verschlusszeit ist fix.
Die in das Objektiv einfallende Lichtmenge lässt sich über eine vorschaltbare Siebblende regeln.
Dazu werden am Blendenring vorgegebene Wettersymbole eingedreht.
Anhang 147135
Anhang 147136
Als Filmempfindlichkeit können wahlweise 400 oder 100 ASA eingestellt werden.
Auch hier regelt eine Blende den Lichteinfall.
Volle Beleuchtung auf den Sensor für ASA 400, reduzierte Beleuchung für ASA 100 - oder umgekehrt, je nach Beschaltung des Fotowiderstandes.
Anhang 147137
Anhang 147138
Der ausfahrbare Blitz
Anhang 147139
Anhang 147140
Anhang 147141
Inzwischen ist die Zeit für die Feder im Durgolbad abgelaufen.
Spülung in Aqua purificata und ...
Anhang 147142
... schnelle Trockung mit dem Dremel Versatip
Anhang 147143
Anhang 147144
Da die Korrosion nicht nur die Beschichtung der Feder, sondern auch das Metall darunter an einigen Stellen angegriffen hat, arbeite ich mit der Edelstahlbürste am Dremel Stylo nach.
Was sich so nicht entfernen lässt, erledigt die Feile, die für diese Arbeit ruhig feiner sein könnte ;-)
Anhang 147145
Anhang 147146
Die abgeschliffenen Stellen überdecke ich mit Leitsilber, damit sie nicht oxidieren.
Ich vertraue darauf, dass es bei hohem Stromfluss über die Batterie (Ladung des Blitzelkos) zu keiner nennenswerten Wärmeentwicklung durch das Leitsilber (Widerstand) kommt.
Allerdings, wenn ich es berechne, also
P = U^2/R
kommt eine ordentliche Verlustleistung heraus bei, angenommen
P = 3^2 V/10*10^-3 Ohm
P = 900 W
Da muss ich die Temperatur nach dem Aufladevorgang messen.
Anhang 147149
Anhang 147147
Anhang 147148
Die Feder ist wieder an ihrem Platz und eingelötet.
Dezente Korrektur der Position durch Nachbiegen.
Anhang 147154
Es wird hoch-spannend ;-)
Der Blitzelko ist aufgeladen, die Batteriebereitschafts-Anzeige - eine Glimmlampe - leuchtet.
Anhang 147150
Das Multimeter zeigt 170 Volt DC am Blitzelko.
Eine Spannung, die sich nicht über den Körper entladen soll, da potentiell gefährlich.
Entsprechend respektvoll gehe ich mit diesem Bereich um.
Anhang 147151
Ein letzter Kontrollblick in das nun vollständig saubere Batteriefach.
Anhang 147152
Die Hi-Matic GF ist wieder betriebsbereit :spitze:
Anhang 147153
Kleine Feder - großer Aufwand :lol:
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Zitat:
Zitat von
Ando
Die abgeschliffenen Stelle überdecke ich mit Leitsilber, damit sie nicht oxidieren.
Ich vertraue darauf, dass es bei hohem Stromfluss über die Batterie (Ladung des Blitzelkos) zu keiner nennenswerten Wärmeentwicklung durch das Leitsilber (Widerstand) kommt.
Allerdings, wenn ich es berechne, also
P = U^2/R
kommt eine ordentliche Verlustleistung heraus bei, angenommen
P = 3^2 V/10*10^-3 Ohm
P = 900 W
Da muss ich die Temperatur nach dem Aufladevorgang messen.
Getan
Nach 2 x (5 x Blitzaufladen) in Folge wird der Reflektor des Blitzes warm.
Die beiden Kontaktfedern im Batteriefach kommen auf …
Anhang 147155
… 30,6 °C für die mit Leitsilber versehene Feder, und …
Anhang 147156
… 30,3 °C für die nicht behandelte Feder.
So präzise sich das mit angehaltenem Thermoelement messen lässt.
Also sehe ich keine Probleme durch Überhitzung, wiewohl mich das von der elektronischen Seite her interessiert.
Da das Leitsilber die Federoberfläche nicht komplett bedeckt, läuft der Strom vermutlich über die unbehandelten Stellen, die einen geringeren Widerstand haben.
Daher die nur geringe Erwärmung.