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Thema: Rubinar MC 300mm f/4,5 Spiegeltele

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Förderndes Mitglied Avatar von Helge
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    Per Zufall ist mir diese Mini-Russentonne für den Gegenwert von zwei Kästen Bier zugelaufen. Da konnte ich nicht nein sagen. Nach den ersten Eindrücken kann ich allerdings nicht nachvollziehen, wie es dazu kommen konnte, dass inzwischen so absurde Sammlerpreise dafür aufgerufen werden. Es ist klein für die Brennweite und leidlich scharf, aber auch nicht wirklich begeisternd. Und mit diesem Kringelbokeh werde ich mich in diesem Leben vermutlich nicht mehr anfreunden können...

    Besonders erstaunt hat mich die geringe Lichtstärke im Vergleich zu der nominellen Blende.

    Hier ein Bild mit dem Rubinar 4.5/300:
    Name:  rubinar300-2.jpg
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    Und hier im Vergleich mit dem Nikkor ED 4.5/300 bei Offenblende:
    Name:  rubinar300-3.jpg
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    Beide Bilder hatte ich mit Zeitautomatik gemacht und auf den ersten Blick sehen sie auch gleich belichtet aus, aber beim Rubinar ist es 1/640s, beim Nikkor 1/1250s. Also eine volle Blende Unterschied. Das finde ich schon happig - und bei dem Rubinar ist eigentlich keine Trübung, Verfärbung o.ä. zu erkennen.

    Im direkten Vergleich erkennt man außerdem einen merklichen Helligkeitsabfall zum Rand beim Rubinar und in den 100%-Ausschnitten kann man auch die bessere Schärfe und vor allen die besseren Kontraste beim Nikkor sehen:

    Rubinar 4.5/300, 100%-Ausschnitt Mitte
    Name:  rubinar300-7.jpg
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    Nikkor 4.5/300, 100%-Ausschnitt Mitte
    Name:  rubinar300-8.jpg
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    Hier noch zwei Beispiele für das Bokeh - Obstbaumblüten in unterschiedlichen Entfernungen / Abständen:

    Name:  rubinar300-4.jpg
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    Name:  rubinar300-5.jpg
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    Und hier noch ein Bild bei Licht schräg von vorn - das mag das Rubinar gar nicht, da treten deutliche Flares auf:

    Name:  rubinar300-6.jpg
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    Eine lange Streulichtblende wäre sicher sinnvoll, aber damit ist dann natürlich auch die Kompaktheit dahin, die das Objektiv so interessant macht.

    Natürlich kann man auch Bilder mit dem Rubinar machen, in denen die Schwächen nicht so auffallen und wie eigentlich immer bei Spiegelteles hat man den Vorteil, dass CAs weder quer noch längs erkennbar sind. Aber alles in allem fehlt mir noch das richtige Argument wann und warum ich zu dem Rubinar greifen sollte und nicht zum Beispiel zum Tamron SP 5.6/300. Von richtig hochwertigen Teles wie dem Nikkor mal ganz zu schweigen. Aber man sollte Objektiven immer eine zweite Chance geben, vielleicht werde ich ja noch warm damit...

    Name:  rubinar300-1.jpg
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  2. #2
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    Hallo Helge,

    erstmal Gratulation zum Rubinar im Hinblick auf den Preis den Du offenbar bezahlt hast. Die momentanen
    Gebrauchtpreise sind, ähnlich wie beim 250mm RF Rokkor, nur noch absurd.

    Zur Qualität kann ich sagen, dass die russischen Objektive aus den frühen 90er Jahren unter einer massiven
    Serienstreuung zu leiden hatten. Das lag daran, dass findige "Händler" diese Objektive teilweise im Gegenzug
    für Lebensmittel direkt aus den Fabriken "aufgekauft" haben um diese dann uns West-Europäern auf diversen
    Flohmärkten zu verhökern.

    Na ja, ich gehörte auch zu den Kunden die dieses Rubinar in dieser Zeit auf dem "berüchtigten" Flohmarkt im
    München Riem (dem ehemaligen Flughafengelände) gekauft haben.

    So liegt die Vermutung nahe, dass die Fertigung dieser Optiken, von total unterbezahlten Arbeitern, die
    möglicherweise auch nicht die nötige Qualifikation besaßen, nicht immer optimal verlaufen sein dürfte.

    Dennoch glaube ich nicht, dass Du eine Gurke erwischt hast, da ich die Fotos von den Obstblüten und der
    Mietzkatze sehr gut finde, auch in Bezug auf Schärfe und Kontrast.

    Das mit der Lichtstärke muß ich mal testen, da hast Du mich neugierig gemacht...

    LG, Christian

  3. 2 Benutzer sagen "Danke", gladstone :


  4. #3
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    Zitat Zitat von gladstone Beitrag anzeigen

    Dennoch glaube ich nicht, dass Du eine Gurke erwischt hast, da ich die Fotos von den Obstblüten und der
    Mietzkatze sehr gut finde, auch in Bezug auf Schärfe und Kontrast.

    Das mit der Lichtstärke muß ich mal testen, da hast Du mich neugierig gemacht...

    LG, Christian

    Wie Christian finde ich Schärfe und Kontrast zu gut, um auf ein mangelhaft gefertigtes Exemplar schliessen zu können. Für einen Spiegellinser finde ich die Ergebnisse sogar sehr gut. Die inneren "light baffles" scheinen aber etwas zu kurz geraten zu sein, was das vagabundierende Streulicht erklären würde. Die Benutzung einer Streulichtblende ist also, wie bei allen Spiegellinsern, dringend anzuraten. Was den Unterschied zwischen angebener (F) und effektiver Lichtstärke (T) anbetrifft, ist der Unterschied, wie oben auch schon von Michael angeführt, teilweise auf die Abschattung durch den Sekundärspiegel zurückzuführen. Einige Hersteller (Canon, Minolta, Nikon, Tamron, Tokina, etc.) haben den Durchmesser des Primärspiegels erhöht, um das auszugleichen. Ausserdem ist dasr Reflexionsvermögen eines Spiegels niedriger als die Lichtdurchlässigkeit einer mehrschichtvergüteten Linse, was schliessendlich erklärt, warum fast alle Spiegellinser nur eine nominale Lichtstärke von f/9 oder f/10 erreichen, auch wenn die Gravur des Objektivs f/8 angibt.

    LG Volker

  5. 2 Benutzer sagen "Danke", Alsatien :


  6. #4
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    Die geringe nominale Lichtstärke hat mich besonders zu meinen Zeiten mit Film, 50 ISO und bei Tele freihand gerne eine 1/500sec, davon abgehalten eine Spiegellinse zu erwerben. Auch muß der Fokus genau sitzen man kann ja nicht abblenden. Digital hat sich zumindest bei der Wackelei durch die Möglichkeit die ISO Werte hochzusetzen schon einiges geändert.

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