Eigentlich wollte ich mit dem 24er der Adaptall-Serie nur meinen Sammeltrieb stillen - die Brennweite war durchaus schon vertreten in meinem Portfolio mit dem exzellenten Tokina 16-24 Zoom, das bei 24 mm absolut verzeichnungsfrei abbildet.
Ich erstand die zweite Bauform des Tamron 2.5/24ers (01BB), die ein kleines Plexi-Fensterchen über den Entfernungswerten aufweist und ansonsten aus Metall gefertigt ist (bis auf die Linsen und die Griff-Gummierung). Die Bauweise ist recht solide ausgeführt. Es wackelt und schlabbert nichts.
Dank eines Sturzschadens (Filtergewinde eingedellt) konnte ich das Objektiv recht preiswert erstehen, deutlich unter 50 EUR. Der »normale« Preis liegt wohl um die 80 bis 100 EUR, Händler wollen sogar mehr.
Dank des Adaptall-2-Anschlusses lässt sich das Objektiv an fast alle Kamerasysteme anpassen, bei den alten Film-Kameras sogar mit automatischer Blendensteuerung.
Hier die technischen Angaben:
Modellbezeichnung 01BB, erste Version: 01B Brennweite 24 mm Blendenbereich f/2.5 — 22, AE Blickwinkel (diagonal) 84° Optischer Aufbau 10 Linsen in 9 Gruppen Nahgrenze (Filmebene) 25 cm Filtergewinde 55 mm Gehäusedurchmesser 64,5 mm Gehäuselänge bei ∞ 38 mm Gewicht 230 g Streulichtblende #21FH (optional)
Mit 24 mm Brennweite bekommt man schon ordentlich was auf’s Bild, was aber kein Verdienst des Objektivs oder des Herstellers ist, sondern eine gewisse Herausforderung bei der Bildgestaltung, denn die möglichen Verzerrungen zum Rand hin können schon erheblich sein.
»Mehr drauf« heißt in diesem Fall: bei Offenblende sollte man den Blick in die Unendlichkeit eher meiden, das soll nicht heißen, dass man nicht erkenn könnte, was abgebildet wird, nein, die Schärfe in der Mitte des Bildes ist gut, aber zum Rand hin wird’s doch recht gruselig. Das ist kein Fehler oder Mangel, sondern prinzipbedingt, möchte ich behaupten. Weitwinkel und der Blick in die Totale bei Offenblende, das geht einfach nicht.
Auch bei Blende 8 zeigen sich an den äußersten Ecken Bildfehler. Farbsäume, bei Offenblende noch gut erkennbar, lassen sich durch Abblenden gut reduzieren. Die Schärfe ist immer gut, durch Abblenden auf Blende 8 bis 11 wohl optimal.
Eine Überraschung für mich war das Freistell- bzw. Unschärfepotential dieses Weitwinkelobjektives. Die wenigen Bilder mögen es belegen: das sieht eher nach 50 mm aus – oder nach mehr Lichtstärke!
Insgesamt: ordentliche Leistung, knackige Farben (sehr schön!, das Rot knallt richtig), guter Kontrast, gute Leistung für’s Geld. Mehr Leistung gibt’s nur für mehr Geld, möchte ich behaupten.
Tamron Adaptall-2 2.5/24 01B von praktinafan auf Flickr
Tamron Adaptall-2 2.5/24 01B von praktinafan auf Flickr
Tamron Adaptall-2 2.5/24 01B von praktinafan auf Flickr
Renoviert von praktinafan auf Flickr
Blende 8
Burg von praktinafan auf Flickr
Im Cafe von praktinafan auf Flickr
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