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Thema: Fotografie - was ist besser? Aus dem Kopf (Hirn) oder aus dem Bauch (Herz)

  1. #1
    Moderator Avatar von Padiej
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    Standard Fotografie - was ist besser? Aus dem Kopf (Hirn) oder aus dem Bauch (Herz)

    Ein Hallo an die Runde!

    Philosophie hin oder her, es geht um mehr.

    Wenn da eine Arbeit ruft, die Bilder soll erwirken, dann kann man sich mit zwei differenten Ansichtsweisen dieser nähern.
    Entweder analytisch, exakt, geplant, durchdacht und so gemacht, oder
    aus dem Bauch heraus, egal wie, eine Brennweite, Reduktion, intuitiv, spontan, ohne Plan, einfach so,
    das Wissen um die Fotografie
    nur im Hintergrund ablaufen lassen, der Rest soll in die Richtung "Handwerk kann ich", der Rest ist FLOW, der Rest ist Kreativ, der Rest ist
    unbedachtes Handeln mit dem Ziel, der Fotografie Lebendigkeit einzuhauchen.

    Genug gelabert - die Mitte der beiden Dinge ist der Schlüssel zum Erfolg.

    Jin und Jang eben.

    Ohne Technik und Vorbereitung und Planung tut sich Spontanität, Kreativität und Flexibilität auch schwer.

    Da ich selber wirklich viele Bilder mache, stelle ich mir eben diese Fragen.

    Teilweise kann ich die Bilder schon sehen, bevor ich sie mache. Wie bei einem Hausplan. Da kann ich virtuell geistig auch schon durchwandern,
    obwohl alles noch auf Paperfetzen gekritzelt ist.

    Aber dann gibt es oft dieses Loch in meiner Fotografie.
    Planlos und auch keine Inspiration.

    Manchmal gehe ich eine Stunde mit der Cam herum und mache kein Bild (die Festplatte dankt es mir).
    Ich versuche da fast mit Druck diesen Mittelweg aus Kreativität und Wissen um die Bildmacherei zu finden.
    Aber Druck ist eben ein Druck, der verhindert die kreative Expansion.


    Geht es Euch auch so?

    lg Peter
    LG PETER (Freund manueller Objektive)
    Sony A7, Nex5n, Nex6, Panasonc FZ1000
    Objektive von 14mm - 500mm (auch mit Autofokus)
    www.flickr.com/photos/padiej


  2. #2
    Hardcore-Poster Avatar von kuuan
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    Standard

    Peter geplante Fotos funktioniert bei mit nur wenn ich... Objektive fotografiere
    Damit meine ich "Studiofotos" mit einem Stativ, ich habe zwar weder Studio noch Leuchten, aber zumindest plaziere ich das Objekt, in meinem Fall eben das Objektiv so dass das Licht womoeglich stimmt und mir der Hintergrund gefaellt, mache Reihen mit unterschiedlichen Blickwinkel, Blenden etc.

    Die meissten Fotos mache ich auf der Strasse, im Gelaende. Wenn ich mir dabei etwas Bestimmtes vornehme passiert es mir regelmaessig dass ich dann tatsaechlich ganz etwas anderes fotografiere. Das mag auch an meinem Unvermoegen liegen des Vorgenommene zu realisieren, trotzdem scheint es mir wichtig den Kopf immer offen fuer das Neue, Unvorhergesehene zu haben.

    Der "Plan" ist daher meisst nur durch das Objektiv, oder die Objektive die ich mitnehme bestimmt. Die gewaehlte Fixbrennweite, die Charakteristiken des Objektives, falls ich diese schon gut kenne, oder auch um diese auszutesten, geben meinen Blick einen Rahmen und dann geht's los
    meine Fotos: https://www.flickr.com/photos/kuuan/collections/
    meisst mit manuellen Objektiven aufgenommen, Takumars, Pen-F Zuikos, LTM Objektiven etc. auf Sony NEX5n, A7, Ricoh GXR M, Pentax *istDS und K-x

  3. #3
    optikus64
    Gast

    Standard

    Moin,
    planen von Fotos? - Im Studio vielleicht, auch wenn sie lediglich der technischen Dokumentation dienen. Welche Brennweite, welches Licht, Objektanordnung - all das geht im Feld meines erachtens nur schwer. Klar, man kann für ein Shooting einen Bereich im Freien herrichten oder nutzen, aber das sind dann für mich schon wieder Aufnahmen unter Studiobedingungen.

    Ich nehme am liebsten meine Kamera mit einem Objektiv mit, und schaue mich in meiner Umgebung um. Beispiel derzeit für eine kleine Testserie jeden Tag ein anderes Glas aus der Vitrine. Die einzige Systematik ist derzeit, Brennweite von klein nach groß. Da ich jeden Tag ca. 3 km an der Lahn entlang von der Wohnung zur Arbeit laufe findet sich eine Unzahl an Objekten, die ein Bild lohnen könnten, dann wird das Bild zusammengestellt, drei Aufnahmen bei jeder Einstellung wegen Wackelei und weiter gehts. Dabei entstehen manchmal in der halben Stunden 70 Bilder, wenn interessante Boote vorbei fahren, "meine Enten" irgendwo malerisch chillen oder sonst etwas in meinen Blick gerät das nach "Bild" aussieht. Dann noch die Standard-Motive, die immer kommen als Referenz - und so fort.

    Durch diese Sichtweise verfeinert sich die Wahrnehmung der Umgebung, man entdeckt immer wieder neue Aspekte - und das ging mir bislang immer so, so dass ich weder an neuen noch an bekannten Lokations auf einmal "nichts mehr gesehen" habe.

    Was ich für mich noch nicht gefunden habe ist der Weg der Darstellung dieser Aufnahmen. Ich sortiere aus und archiviere - mir fehlt noch das Medium, diese Archive irgendwann einmal zu teilen und zur Betrachtung zugänglich zu machen, was im inneren ja der Sinn einer Aufnahme ist.
    LG Jörg

  4. #4
    Linsendoktor Avatar von SantaKlaus
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    Standard

    Ich finde das das eine nicht ohne das andere geht.

    Plane ich ein "Stilleben" bzw. Objekte zu fotografieren traegt ueberwiegend der Kopf die Entscheidungen. Alles was spontan ist geht ueberwiegend durch den Bauch und das Koepfchen macht es dann "besser".

    Schoene/Geniale Bilder sind nur moeglich wenn man beides einbindet.
    Jeder Tag an dem Du nicht lächelst ist ein verlorener Tag!

    Der Horizont mancher Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null. Das nennen sie dann ihren Standpunkt.

  5. #5
    Hardcore-Poster Avatar von dorfaue
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    Interessante Fragestellung, zwingt mich zum Hinterfragen meiner Motivinteressen. Da ich doch häufig ein 50ger auf meiner Cropkamera habe läuft das so: Licht stimmt, Atmosphäre stimmt und da ist ein Motiv (häufig Landschaft oder Stadtansicht). Mit der Wirkung des 50ger als leichtes Tele suche ich dann einen Teil des Gesamtbildes und bin oft überrascht, wie die Telewirkung das anvisierte Bild verändert, manchmal gibt es dann weniger her als erwartet, oft aber zeigt sich im Detail eine viel interessantere Detailkomposition als es eine Gesamtaufnahme mit Weitwinkel gebracht hätte. Das macht mir Spaß, oft kommt als zweiter Schritt dann ein 135ger drauf und ich versenke mich in Details, dann wird es eine Art Entdeckungstour.

    Gruß

    Lutz

  6. #6
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    Standard

    Ohne Planung und vor allem gute Kenntnis der Materie geht es nicht.

    Zugegeben, die "Impression", der "perfekte Schnappschuss" gelingt jedem Amateur, jedem Handykamerabesitzer, und viele sind sehr glücklich damit.

    Wo klappt das nicht?

    - Landschaft (welcher Filter, Licht, Verkehr?)
    - Architektur (Verkehr, Licht)
    - Portrait (Licht oder nicht, Ort, Kleidung, Visage)
    - Produkt

    Wenn ich aber herumlaufe, um mir ein nettes Motiv zu suchen, an dem ich die Stärken eines Objektivs ausleben lassen kann, dann geht das aus dem Bauch heraus - allerdings sollte ich auch da in so weit planen, als ich eben diese Stärken des Objektivs kenne.

    Ohne Kopf geht es nicht. Der Bauch ist das Salz in der Suppe, um ein etwas schiefes Bild zu bemühen.

  7. #7
    optikus64
    Gast

    Standard

    Hallo nochmal,

    vllt. kann man das so trennen / zusammenfügen:

    aus dem Herzen und dem Bauch kommt die Gestaltung

    und der Kopf setzt es dann in die handwerkliche Umsetzung um.

    Wenn ich mir das Arbeiten mit der Kamera bildlich vorstelle, scheint das eine Klassifizierung zu sein, wie man die beiden Zwillinge "Fotografenhandwerk" und "Fotografie als Kunstform" symbiotisch vereinigen kann.

    Jörg

  8. #8
    Förderndes DCC Mitglied Avatar von cdgh
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    Standard Meine Sicht

    Hallo Peter,


    eigentlich hatte ich schon länger vor, mal die Frage zu stellen: warum fotografieren wir (ich) eigentlich.


    Zum einen gibt es da die „Herkunft“ der Fotografen.
    Wie aus den einzelnen Kommentaren herauszulesen ist, gibt es eine ganze Menge „Auftragsfotografen“.
    Darunter verstehe ich alle diejenigen, die einen mehr oder weniger festen Auftrag für eine Aufnahme / Aufnahmenserie hatten / haben. Dies kann von Unfall-aufnahmen, Hochzeitsfotos, Jubiläumsfeiern im
    XY-Verein, Kinderbilder, Architekturaufnahmen, Maschinen bis zu Sammlungen fast alles sein.
    Hier bedarf es zwar der Beherrschung der fotografischen Ausrüstung, ein gewisses Maß an Unverfrorenheit,
    ein gutes Auge für Proportionen und das Glück/Können, im richtigen Moment auf den Auslöser zu drücken.
    All dies kann man aber lernen.
    Nachteil bei diesen „in meinen Augen 08/15 Aufnahmen“ ist die geringe Forderung der Phantasie.


    Dann gibt es die große Gruppe der „Urlaubsfotografen“.
    Hier versucht Frau/Mann eine Augenblick festzuhalten, der in einer emotionalen Ausnahmesituation beeindruckt.
    Hierbei entstehen teilweise beeindruckende Bilder und nach Jahren Zeitzeugnisse. (Was, so hat das damals ausgesehen?)


    Als letzte Gruppe sehe ich die Fotografen an, die ein Gefühl, eine Abstraktion, einen Gedanken im Bild festhalten wollen (und können).
    Hierzu zähle ich z.B. die Rauchbilder in der Alt-Galerie.
    Über deren Inspiration kann ich nichts sagen, ich gehöre nicht dazu.


    Daher gibt es auch bei mir das „Loch in der Fotografie“.


    Gerd

  9. #9
    Moderator Avatar von Padiej
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    Standard Danke für die tollen Antworten!

    Danke !

    Es ist wirklich so, dass Hirn ohne Bauch oder umgekehrt nicht zum "geplanten" Erfolg führen kann. Klar, ein toller Schnappi kann einen umhauen, aber wir alle hier wollen ja immer einen tollen Schnappi, das Handwerk perfektioniert im Bilde sehen.

    Heute war ich bei einem Hindernislauf dabei. 1000m auf der Bahn, mit dem gemeinen Wassergraben.

    Was tun? Nahe ran und nass werden, oder weiter weg, um auch die Hindernisse ins Bild zu bekommen.

    Ich habe das rationale mit dem Bauch vereint und blieb dezent im Hintergrund.

    Den Rest machten die 200mm, die ich mit hatte.

    Hier mein Sohn beim "Scheinübersprung" vom Wassergraben (er war auf der trockenenen Bahn daneben unterwegs) :
    http://www.flickr.com/photos/austria...n/photostream/


    _DSC1149 von Austria_Speedskaten auf Flickr
    LG PETER (Freund manueller Objektive)
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    Objektive von 14mm - 500mm (auch mit Autofokus)
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  10. #10
    Moderator Avatar von Padiej
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    Standard

    Zum fotografischen Handwerk werden auch die umgebenden Eingriffe immer wichtiger.
    Das Licht (Blitz, Reflektoren, Sonnenstand) wird mir trotz der hohen ISO - Kompetenzen immer wichtiger.
    Egal, was eine Kamera kann, ohne dem richtigen Grundlicht machen die gewollten Bilder für mich keinen Sinn mehr.

    Der Hintergrund.
    Die Grundstimmung. Ein guter Fotograf muss ein toller Regisseur sein. Er muss die Emotionen im Moment des
    Auslösens einfangen.

    Ich kann das nicht so gut. Leider.

    Auf jeden Fall sehe ich immer wieder "freche" und "zudringliche" Fotografen, die aber Erfolg haben, denn viele wollen ja aufs Foto.
    LG PETER (Freund manueller Objektive)
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