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Thema: Askania A4 (0,10) RMS /160

Baum-Darstellung

  1. #1
    verstorben Avatar von Fraenzel
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    Standard Askania A4 (0,10) RMS /160

    Angeregt durch den hervorragenden Makrofotografen John Hallmen aus Schweden:
    http://www.flickr.com/photos/johnhallmen/page2/
    der sehr viel mit Mikroskopobjektiven am Balgengerät gearbeitet hat, habe ich mir gestern das Askania A4 (0,10) RMS /160 Objektiv in der Bucht gekauft:
    Name:  IMG_6876.jpg
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Größe:  357,2 KB
    Da es mich nur 1/2 Kasten Bier gekostet hat, war das Risiko eines Fehlkaufs minimal.
    Die technischen Daten eines Mikroskopobjektives unterscheiden sich deutlich von Fotoobjektiven:
    Das A steht für einen Achromaten
    Die 4 bedeutet, dass dieses Objektiv eine 4 fache Vergrößerung am Mikroskop erzeugt.
    Die 0,10 ist die sog. numerische Apertur - ein Maß für das Auflösungsvermögen. Je höher der Wert, desto besser. Da es sich hier um ein Übersichtsobjektiv handelt, ist dieser Wert nicht so bedeutend.
    RMS (Royal Microscopical Society) steht für ein an Mikroskopen standardisiertes Objektivgewinde mit 20,32 mm Durchmesser und einer Steigung von 0,71 mm.
    Die /160 steht für den Abstand von Okular und Objektiv am Mikroskop in Millimetern.
    Das erste Problem, das ich hatte war eine Montage an mein Balgengerät. Nach einigen Stunden kam ein altes entkerntes Vergrößerungsobjektiv zum Einsatz.
    Es dient ohne Gläser nur als Adapter, um dieses RMS-Gewinde an den Balgen zu bappen, da mir eine Drehbank fehlt, um elegant einen RMS-M39 Adapter zu realisieren.
    Am Balgengerät schaut das Ganze dann so aus:
    Name:  IMG_6878.jpg
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Größe:  327,1 KB
    Nun war ich sehr gespannt was der Kamera-Sensor sieht.
    Mir war klar, dass ich sehr sehr viel Licht benötige, da der Durchmesser der Linse nur etwa 6 mm beträgt.
    Eine kleine lichstarke Taschenlampe, befestigt an einem flexiblen Schwanenhals erwies sich hier als am besten geeignet.
    Mein erstes Motiv war mal wieder mm-Papier, um den Abbildungsmaßstab zu ermitteln:
    Name:  IMG_6890.jpg
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Größe:  535,1 KB
    Diese Aufnahme ist kein Ausschnitt, sondern tatsächlich das, was der Sensor an der APS-C Kamera sieht.
    Die so erreichte Bildgröße beträgt ungefähr 3,5 x 2,3 mm also etwa eine 6,5 fache Vergrößerung bezogen auf die Sensorgröße.
    Interessanterweise gibt die Firma Askania auf Ihrer Homepage eine 250 fache Vergrößerung bezogen auf einen 17 Zoll Monitor an. Mein über 50 Jahre altes Schülermikroskop hatte eine 150 fache Vergrößerung ....
    Hier nun mein Setup für ein paar erste Testaufnahmen:
    Name:  CRW_1779.jpg
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Größe:  480,0 KB
    Links die Taschenlampe am beweglichen Schwanenhals. Die Kamera mit Balgen und Objektiv ist an einem alten Stativ eines Vergrößerungsgerätes montiert.
    Die zu fotografierenden Präparate liegen auf einem Reiter einer hier vorhandenen optischen Bank. Dieser Reiter verfügt über eine feinfühlig nach oben und unten verstellbare Mikrometerschraube, da ja die LiveView Fokussierung nur über den Aufnahmeabstand erfolgt und die Schärfentiefe dieser Anordnung deutlich unter einem Millimeter liegt.
    Wie sich bei weiteren Aufnahmen hier gezeigt hat ist neben dem Licht die extrem geringe Schärfentiefe die allergrößte Schwierigkeit.
    Hier nun ein paar Aufnahmen, die mit diesem Setup entstanden sind. Da es bei einigen Aufnahmen nicht ganz einfach erkennbar ist um was es sich handelt, habe ich die Fotos nur numeriert, damit so ein kleines Rätsel entsteht - weiter unten gibt´s dann die Auflösungen:
    #1
    Name:  IMG_6913.jpg
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Größe:  510,9 KB

    #2
    Name:  IMG_6910.jpg
Hits: 1723
Größe:  465,7 KB

    #3
    Name:  IMG_6899.jpg
Hits: 1834
Größe:  699,6 KB

    #4
    Name:  IMG_6893.jpg
Hits: 1705
Größe:  559,9 KB

    #5
    Name:  IMG_6914.jpg
Hits: 1838
Größe:  455,6 KB

    Und hier die Auflösung:
    #1 Streichholzkopf
    #2 Unterseite einer Tannennadel
    #3 Unterseite eines Ahornblattes im Auflicht
    #4 Unterseite eines Ahornblattes im Durchlicht
    #5 Schaumgummi

    Fazit:
    Mit so einem Objektiv eröffnet sich mir ein neues Feld in der Makrofotografie. 3-dimensionale Motive zeigen nur einen sehr kleinen Bereich einigermaßen scharf. Das Setup hat Potential - insbesondere dann, wenn mehrere Aufnahmen vom gleichen Motiv mit minimal verändertem Abstand geknipst werden - auf gut neudeutsch ein Stacking ist hier gefordert - und das wird mein nächster Schritt sein.
    Gruss Fraenzel

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