Hallo zusammen!
Ein User hat mich per Mail nach meiner Meinung nach der S5500 gefragt und ich habe recht ausführlich geantwortet. Jetzt sehe ich keinen Grund, warum ich den Text hier nicht posten soll:
hier kommt mein Bericht über die Fuji S5500. Insgesamt bin ich doch ziemlich zufrieden. Ich weiß natürlich nicht genau, auf was Du bei einer Kamera wert legst. Das Nachfolgende liest sich vielleicht stellenweise wie ein Testbereicht, aber ich habe nach meinen Erfahrungen alles selbst geschrieben.
Zunächst einmal zum Äußeren und zur Handhabung: Die Kamera sieht aus wie eine kleine SLR. Es wird ein Adapterring mitgeliefert, den man über das Objektiv schrauben kann. Ich lasse den Ring meistens drauf, wenn man nämlich vergisst, den Deckel abzunehmen und die Kamera dann einschaltet, versucht das Objetiv herauszufahren und stößt dabei gegen den Deckel auf dem Gewindesockel, und man erhält auf dem Display die Meldung "Lens Error". Das ist mir 3 bis 4 passiert, aber die Kamera schien dadurch bis jetzt keinen Schaden zu nehmen. Wenn der Adapterring aufgeschraubt ist, hat das Objektiv unter dem Deckel genug Platz. Ich finde, es sieht auch besser aus und wirkt wie eine Gegenlichtblende. Nur bei Makroaufnahmen mit Blitz muss man den Ring entfernen, da er dem Blitz sonst im Weg steht. Der Blitz selbst ist wie bei einer SLR ausklappbar. Ein Blitzschuh für einen externen Blitz ist nicht vorhanden.
Ansonsten ist die Kamera gut verarbeitet und liegt gut in der Hand, auch das Gewicht ist ideal, die Kamera wirkt keinesfalls unhandlich, aber man kann sie dennoch gut ruhig halten. Bisher hat meine Kamera keine Kratzer und ich habe den Eindruck, der verwendete Kunststoff ist robust. Vielleicht ist das Display mit 1,5" etwas klein (das könnte auch der Grund sein, warum das eine oder andere Foto von mir in der Galerie etwas kippt) Es sind zwar zuschaltbare Hilfslinien vorhanden, aber die helfen aufgrund des kleinen Displays nur bedingt. Die restlichen Bedienungselemente erinnern an eine klassische SLR und funktionieren auch so. Das Bild des (EVF-) Suchers hat einen Blaustich. Dieser beeinträchtigt die Funktion aber nicht wirklich und den Sucher benutze ich persönlich sowieso fast nicht.
Zur Funktion: Nach dem Einschalten braucht die Kamera ungefähr 3 Sekunden bis zur Betriebsbereitschaft. Man kann wählen, ob wieder die gleiche Brennweite eingestellt wird wie vor dem Ausschalten oder ob die Kamera jedesmal beim Einschalten die voreingestellte Standard-Brennweite einstellt. Der Zoombereich selbst (ist eine 10-fach-Zoomkamera) geht äquivalent zu einer Kleinbild-Kamera von 37 bis 370 mm und ist für die meisten Anwender absolut ausreichend. Den Digitalzoom benutze ich nicht und habe ihn deaktiviert.
Der Autofokus arbeitet ausreichend schnell. Was ich klasse finde, ist die Möglichkeit (im sogenannten Vario-AF-Modus) den Punkt, auf den die Kamera scharfstellt, weigehend selbst zu definieren, das können nicht viele Kameras. Es sind die üblichen Belichtungsvarianten (Mehrfeld, Spot, Integral) und die üblichen Motivprogramme Automatik, Blendenautomatik, Zeitautomatik und Manuell sowie Programme für Landschaftsaufnahme, Nachtaufnahme, etc vorhanden.
Insgesamt habe ich die Cam noch nicht sooo lange, und noch wenig Gelegenheit, bei entsprechenden Lichtverhältnissen auf Motivsuche zu gehen. Aber soweit ich bisher sagen kann (nach etwa 500 Aufnahmen) ist die Abbildungsleistung absolut OK. Die Farben erschein bei den meisten Lichtverhltnissen natürlich zu sein, und auch die Schärfe passt. Meines Erachtens nach sind unter normalen Verhälnisse sogar die Bildecken relativ scharf.
Die kürzeste manuell einzustellende Belichtungszeit ist 1/2000 Sekunde, die längste 15 Sekunden. Bei Verwendung der Blendenautomatik mit Zeitvorwahl (die ich persönlich sehr gerne nutze) reichen die Werte leider nur von 1/1000 bis 3 Sekunden. Die Blendenwerte reichen von F2.8 bis F8 (bei kürzester Brennweite) und von F3.1 bis F9, jeweils in 10 Stufen. Die einstellbaren ISO-Werte liegen zwischen bei 64, 100, 200 und 400.
Die einzige wirkliche Schwäche, die mich stört, ist der Makromodus: der Mindestabstand zum Scharfstellen im Makromodus liegt bei ca. 10 cm. Um wirklich kleine Motive, wie z. B. Insekten formatfüllend zu Foten, ist der Abstand zu groß.
Lange waren die benötigten Speicherkarten (xD-Picturecard) ziemlich teuer, das ist aber jetzt nicht mehr so schlimm. 'Ne 256 MB-Karte, mit der man schon was anfangen kann, gibts bei eBay schon für unter 30 Euro. Ich persönlich nutze eine 512 MB-Karte, auf welche bei höchster Auflösung und geringster Kompression 268 Bilder passen) Die gibt's für ca. 45 Euro. Die Cam kann auch RAW-Daten speichern, damit sind's dann 61 Bilder bei 512 MB.
Über all diese Dinge, die man nur im Labor genau feststellen kann wie Vignettierung und Farbtreue will ich mich jetzt nicht auslassen.
Ich hoffe, dies kann anderen Usern, die interssiert sind als Entscheidungshilfe dienen. Weitere Fragen beantworte ich gerne.
Grüße,
Alex