Ich wollte schon immer diese wunderschöne Kamera hier vorstellen, die ein Schattendasein neben den "großen" M-Leicas führt und zumindest mir auch kaum bekannt war, bevor sie in meinen Besitz kam.
Die Minolta CLE ist eine 35mm-Meßsucherkamera mit TTL-Belichtung und Zeitautomatik. Das M-Bajonett nimmt neben den M-Rokkoren auch eine ganze Reihe M-Leica-Objektive auf.
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Ich hoffe, es ist OK, hier Wiki zu zitieren?
"Leica und Minolta hatten 1972 ein Kooperationsabkommen unterzeichnet für Entwicklung und Bau einer preiswerten Einsteigerkamera mit Leica-M-Bajonett. Ergebnis war die von Leica entwickelte, aber von Minolta in Japan gebaute Leica CL, die 1973 erschien und bis 1976 gebaut wurde. Leitz stellte die Produktion u.a. deswegen ein, weil die preiswerte CL die Umsatzzahlen für die M-Modelle sinken ließ. Minolta entwickelte daraufhin die Kamera in Eigenregie zur CLE weiter. Das Modell wurde 1981 eingeführt und war bis 1984/5 erhältlich, insgesamt wurden knapp 35.000 Stück ausgeliefert.
Die Minolta CLE besitzt einen elektronisch gesteuerten Verschluss mit einer kürzesten Verschlusszeit von 1/1000 s sowie einen eingebauten TTL-(„durch das Objektiv“)-Belichtungsmesser. Sie war die erste Kamera mit M-Bajonett mit Belichtungsautomatik und automatischer TTL-Blitzsteuerung. Die Kamera bot bereits 1981 Ausstattungsmerkmale, die Leitz erst 1998 mit der M6 TTL einführte.
Durch den moderneren Verschluss änderten sich auch die Bedienungselemente an der Außenseite. Der für die LEICA CL charakteristische Zeiteinstell-Knopf an der Vorderseite des Gehäuses wanderte an die Oberseite des Gehäuses und bietet Einstellmöglichkeit von 1 bis 1/1000 Sekunde, B sowie A für Zeitautomatik. In Einstellung "A" steuert die Kamera die Belichtungszeit "automatisch" (aufgrund der eingestellten Filmempfindlichkeit, Blende und Lichtverhältnisse). Die Messung erfolgt mit einer Silizium-Fotodiode, die im Kameraboden angebracht ist. Das Licht wird hierfür vor der Aufnahme vom Verschlussvorhang und während der Belichtung von der Filmoberfläche auf diese Messzelle reflektiert. Dadurch reagiert die Kamera auch auf Änderungen der Beleuchtungverhältnisse während der Belichtung und ändert diese entsprechend.
Der Messsucher der CLE besitzt Sucherlinien für 28-mm-, 40-mm- und 90-mm-Objektive. Die Minolta CLE gilt als zuverlässig, aber Elektronikfehler sind heute, ohne Ersatzteilversorgung, praktisch nicht mehr behebbar. Allerdings sind etliche Bauteile aus der Minolta XG-Serie übernommen worden, so dass manche Ersatzteile kompatibel sind.[2] Die CLE wurde nur in Schwarz angeboten, daneben gab es eine „CLE Gold Edition“ von 300 Stück für den japanischen Markt."
Der Blick durch den Sucher macht deutlich, dass man es hier mit einer Meßsucherkameras der gehobenen Klasse zu tun hat. In meinen Augen hell, brilliant und klar läßt sich das Motiv sehr gut scharf stellen. Auch die übrige Verarbeitung ist auf hohem Niveau, in vielen Details auch besser verarbeitet und gelöst als bei der ursprünglichen Leica CL. Hier durfte Minolta zeigen, dass sie nicht nur im Mäntelchen der Verschwiegenheit Objektive für Leica bauen, sondern es sogar besser machen konnten. Die mit der CLE zeitgleich auf den Markt gebrachten M-Rokkore unterstrichen das noch nachdrücklich, auch wenn das Linsen-Design natürlich auf Leica zurückgeht.
Ich nutze die Kamera gerne und auch nicht selten. Sie macht einfach Spaß und findet wegen ihrer relativ geringen Größe auch immer einen Platz in meiner Kameratasche. So läßt sich prima ein Mix aus Sony A7 und Minolta CLE mit den kleinen M-Objektiven zusammenstellen. Irgendwie auch eine Ironie der Geschichte, denn immerhin hat Sony den Markennamen "Minolta" ja verschwinden lassen, was meiner Meinung nach unverzeihlich ist.