Aus einem Konvolut defekter Objektive, das ich unlängst erworben hatte, widmete ich mich heute diesem schönen 200er.
In der hinteren optischen Baueinheit gab es üblen Belag und der Fokusring ließ sich nur mit sanfter Gewalt das letzte Stück bis Unendlich drehen.
Ich begann mit dem Linsenproblem
Denn so sich der Belag nicht entfernen lässt, ist weniger Arbeit investiert, als in die Helicoide, die immer anspruchsvoll sind, wenn es um Problembehebung geht.
Demontage, Verölung ist zu sehen.
Abnahme des Blendenrings, die Rastkugel ist gesichert, unter dem Ring wieder Öl.
Ausbau der hinteren optischen Baueinheit.
Der Belag ist auch ohne LED-Durchleuchtung gut zu sehen.
Die Baueinheit zerlegt als Strecke.
Röntgenkontrolle der befallenen Linse ;-)
Reinigung der Linse
Die Eskalationsreihe Alkohol - Benzin - Aceton bewirkte nichts.
Auch vorsichtiges Kratzen mit der Sonde zeigte keine Wirkung, der Belag blieb unbeeindruckt.
Erst mit Aqua Purificata gelang es, das hartnäckige Zeug zu entfernen.
Wie das in der optischen Baueinheit zustandegekommen war, ich weiß es nicht.
Vereinzelt sind feine Putzspuren sind zu erkennen. Aber im Vergleich zum vorangegangenen Zustand spielen diese keine Rolle.
Eigentlich sollte das beim Reinigen mit feuchtem Mikrofasertuch nicht passieren.
Aber vielleicht war es ja auch nicht ich, denn zuvor war da auch schon etwas zu erkennen.
Die Montage der hinteren optischen Baueinheit verlief problemlos.
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Der Fokusring wurde ab dieser Position schwergängig.
Ich tippte auf verharztes Fett im Schneckengang und entschloss mich, die Helicoide im eingebauten Zustand zu reinigen und neu zu fetten.
Ausbau der vorderen Linsen, um eine Verunreinigung bei den anschließenden Arbeiten zu vermeiden.
Zwei Linsen ließen sich nicht ausbauen.
Die Spritze, bereit zum Einbringen von Zippo-Feuerzeugbenzin in die Helicoide.
Mehrere Durchgänge mit Sprit und Ein-/Ausdrehen der Helicoide waren notwendig, um die alte Fettung soweit zu entfernen, dass der Fokusring nahezu frei drehte. Allerdings war damit die Schwergängigkeit gegen Unendlich noch nicht behoben.
Glücklicherweise lief dabei nichts von der Öl-Benzin-Emulsion in das Blendenregister und auf die verbauten Linsen.
Ich ließ die Suppe hinten aus dem Tubus laufen und wischte nach.
Nach dem Trocknen mit dem Heißluftgebläse stopfte ich reichlich Castrol LMX Li-Komplexfett mit Reinigungsstäbchen zwischen die beiden Helicoide. Da die Helicoide bündig abschließen, konnte ich nicht direkt Fett auf die Schneckengänge aufbringen.
Die Verteilung des Fetts auf den Schneckengängen klappte mit fleißigem Drehen des Fokusringes und mehrmaligem Nachführen von Fett.
Und tatsächlich, die Schwergängigkeit löste sich fast vollständig auf
Zum Schluss entfernte ich das überschüssige Fett und reinigte den Tubus innen mit Isopropylalkohol.
Reinigung und Montage der hinteren Bauteile.
Wie immer bekam die Rastkugel etwas vom guten frischen Fett.