Hallo zusammen!
Das Tair-3 wurde ja immer wieder mal besprochen, zuletzt hier. Die Bildqualität ist klasse, nur die Bedienung an einer Digitalen ist etwas umständlich, vor allem, wenn man die Schulterstütze benutzen möchte. Als ich das zum ersten Mal ausprobiert habe, hätte ich einen dritten Arm gebraucht: Blende spannen, anlegen, mit links scharfstellen, dann mit der rechten Hand über den Gewehrgriff die Blende auslösen und dann die rechte Hand an den Auslöser der Kamera. Inzwischen dreimal neu zielen (bei inzwischen geschlossener Blende) ...
Einen nächsten Versuch habe ich mit einem Drahtauslöser gemacht, den ich zusammen mit dem Gewehrgriff in der rechten Hand gehalten habe. Doch beim Auslösen mit dem Daumen waren die Bilder verwackelt...
Schließlich war klar: ich brauche einen Drahtauslöser, der vom Auslösemechanismus in der Schulterstütze bedient wird. Nach einigem Überlegen und Suchen kam ich auf die folgende Lösung:
Aber zuerst nochmal ein Bild des kompletten Systems (hier bereits mit EOS statt der Zenith):
Der Abzug löst dabei zuerst die Blende des Objektivs aus und dann, über einen speziellen Auslöser am Boden der Zenith, den Verschluss der Kamera. Die Blendenauslösung sollte weiterhin funktionieren, daher habe ich die Taster, die für einen Drahtauslöser für eine EOS nötig sind (entsprechend den zwei Stufen des Auslösers), am Ende des Abzug-Armes eingebaut. Der Pin, der früher die Zenith gesteuert hat, musste dann halt etwas kürzer werden.
Hier nochmal der ausgebaute Auslösehebel:
Im Elektronikmarkt habe ich zwei kleine Print-Taster gefunden. Normalerweise sind die zum direkten Auflöten auf Platinen gedacht. Sie sind etwa 6 x 6 mm groß und damit klein genug, im Gewehrgriff Platz zu finden. Hier sind sie auf einem Stück Holz montiert (klar, das ist nur gebastelt) und ein Kabel mit einem 2,5mm-Stereo-Klinkenstecker drangelötet. Damit die Taster nacheinander auslösen, habe ich ein Stück Plastik quer über die beiden Knöpfe geklebt.
Das Holzstück liegt nun so, dass das Ende des Arms nicht in der Mitte dieser Brücke drückt, sondern etwas daneben. Dadurch löst der eine Taster, der den halb gedrückten Auslöser mimt, zuerst aus. Der andere Taster schaltet dann bei noch etwas mehr Druck. Auf diese Weise bewegt man den Finger zum eigentlichen Auslösen praktisch nicht mehr und die Verwacklungsgefahr sinkt.
Mit dieser Modifikation kann man den "Fotosnaiper" wieder so benutzen, wie er geplant war: Blende vorwählen und spannen, anlegen und den Abzug betätigen. Dann macht's "KLACK - klick".
Ich kam noch nicht dazu, viel zu üben, aber bei den ersten Tests im Garten konnte ich ohne Probleme bis 1/180 s scharf halten. Bei 1/125 wurde es schwierig und für noch länger war ich an dem Tag nicht ruhig genug.
Das folgende Bild ist bei 1/180 s gemacht. Die Entfernung waren mindestens 5 Meter.
Dieses Bild zeigt schön, wie man mit der Schulterstütze bei Bewegungen mitziehen kann. Leider habe ich den Fokus nicht ganz erwischt. Das war auch der häufigste Grund für Ausschuss. Wenn die Katze sich bewegt hat, ist es mir immer wieder passiert, dass ich mit dem Scharfstellen 20 cm hinterher war.
Jetzt brauche ich nur noch eine gute Gelegenheit, um mit diesem "optischen Vorderlader" mal auf Pirsch zu gehen.
Fritz'sche Grüße